Ein höchst irdisch-himmlisches Vergnügen
Die Theatergruppe Hochwald präsentiert vom Freitag an das Stück «Dr Schacher Sepp». Ein Einblick in eine Probe verspricht einen vergnüglichen Abend, bei dem ein eingespieltes Team auf der Bühne steht.

Thomas Brunnschweiler
Die Theatergruppe Hochwald existiert seit 1995 und hat bereits 19 Stücke aufgeführt, darunter auch das anspruchsvolle Lustspiel «Der Raub der Sabinerinnen». Zum harten Kern gehört Karl Hartmann, der zum zehnten Mal Regie führt und auch selbst auf der Bühne stand. Er wird als souveräner und nie unleidig werdender Regisseur geschätzt. Bei der Probe am letzten Freitag führte er seine Schauspieler ruhig durch die Klippen des Texts und der Bewegungsabläufe.
Das Stück «Dr Schacher Sepp» von Kurt Wilhelm besteht aus sechs Bildern. Es nimmt zwei literarische Traditionen auf, einerseits die Figur des Schacher Seppli, andererseits die oberbayrische Figur des Brandner Kaspar, die mit einer Erzählung von Franz von Kobells 1871 populär wurde. Dieser Brandner Kaspar betrügt den Tod und ergaunert sich zusätzliche Lebensjahre. Der Autor hat die beiden Figuren zu einem neuen Stück zusammengefügt und gibt dem Brandner Kaspar eine helvetische Note.
Markante Figuren
Vom Inhalt soll nicht allzu viel vorweggenommen werden. Auf jeden Fall erweist sich der Schacher Sepp gegenüber dem «Beinlichrömer», dem Tod, als höchst schlauer Gegenspieler. Die geliebte Nichte von Sepp wird vom Schicksal vorzeitig eingeholt, und so ergibt sich schliesslich im Himmel der grosse Showdown um die Seele des Schacher Sepp. Bereits bei der Probe wurden die Charaktere der Personen sichtbar.
Der geborene Zunzger Toni Hunziker, der 34 Jahre auf dem Arxhof arbeitete, hat eine 35-jährige Theatererfahrung. Er spielte nicht nur auf vielen Bühnen, sondern auch in Filmen (z. B. «Welthund») mit. Er interpretiert den Schacher Sepp mit einer Mischung von Naivität, Bauernschläue und Demut. Roland Kramer, der auf einer Bank arbeitet, spielt den «Beinlichrömer» markant und mit einem Zug ins mephistohafte. Geri Michel, pensionierter Lehrer, ist seit neun Jahren dabei mit und gibt den heiligen Petrus würdig, aber auch verschmitzt.
Gutes Team
Die Versöhnlichkeit geht hingegen dem Erzengel Michael ab, der die rigide Moral der Kirchenlehre vertritt. Ariane Grieder gibt sich in dieser Rolle streng, humorlos und teilweise fast nervig, wobei sie mit ihrem Flammenschwert herumfuchtelt. Ariane Grieder ist Pflegefachfrau und lebt schon lange in Hochwald, aber in der Theatergruppe ist sie erst seit Kurzem. «Es hat mich immer schon gelockt, hier mitzuspielen, aber ich hatte bisher keine Zeit. Es ist ein ganz tolles Team, und auch das Stück ist gut. Das Mitspielen macht mir grossen Spass», sagt sie. Auch die Kinder Raphael und Tabea Sommer zeigen ihr theatralisches Naturtalent. Schliesslich kommt auch ein kleiner Chor zum Einsatz, der die himmlische Freude vollkommen macht.