Dornach brennt am 1. August
Brandheisse Reden und feurige Showeinlagen konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher der 1.-August-Feier in Dornach geniessen.
Der 1. August startete für die motivierten Beachvolleyball-Spieler unerfreulich: Das für den Nachmittag geplante Turnier im Sand musste wegen des starken Regens abgesagt werden. Nur ein paar eiserne Pétanque-Begeisterte trotzten Regen und Wind und spielten dennoch. So hatte sich Gemeinderat Kevin Vögtli den sportlichen Auftakt in den Feiertag sicher nicht vorgestellt. Gegen Abend jedoch konnten die Veranstalter aufatmen – der Himmel brach auf, der Regen verschwand. Unzählige Besucherinnen und Besucher strömten zur Sportanlage Gigersloch, wo die Feier stattfand.
Nach dem Konzert der Schwarzbuebe-Jodler begrüsste Gemeinderat Kevin Vögtli die Anwesenden und dankte den Helfenden für ihren Einsatz im und ums Festzelt. Besonders ein Mitglied des SC Dornach hob Vögtli als «Dorflegende» hervor. Was die Dorflegende zu eben jener macht, blieb jedoch bis zum Ende leider ungeklärt. Der Gag habe sich am Portiunkula entwickelt, meinte Vögtli auf Nachfrage vom Wochenblatt.
Vögtli hielt in seiner Rede etwas später voller Stolz eine Verfügung in die Höhe, die bezeugt, dass ein Verfahren gegen den Gemeinderat eingestellt wurde. Das Verfahren war vor einem Jahr wegen Ruhestörung an der 1.-August-Feier eingeleitet worden. Das Problem sei heuer gelöst: «In diesem Jahr haben Sie die offizielle Erlaubnis, bis 2 Uhr morgens Party zu machen», verkündete er den Anwesenden fröhlich.
Seine Begrüssungsrede schloss Vögtli mit Verweis auf den Redner des Abends ironisch: «Ich weiss, Sie sind alle traurig, dass Sie heute mal kein Spitzenpolitiker zum Feiertag unterhält.» Gemeindepräsident Daniel Urech erklärte danach, dass der Wunsch an ihn herangetragen worden sei, einen Festredner aus nicht politischen Kreisen zu engagieren. So hielt die traditionelle 1.-August-Festansprache in diesem Jahr Schriftsteller Patrick Tschan. Erst vor fünf Jahren zugezogen, ist er unter anderem mit seinem Engagement im Wydeneck bereits eine bekannte Dorfpersönlichkeit geworden. «Als meine Frau und ich vor fünf Jahren nach Dornach gezogen sind und das Wochenblatt zur Pflichtlektüre wurde, staunten wir nicht schlecht, in was für einer ‹Lämpengemeinde› wir da gelandet sind», meinte Tschan zu Beginn seiner Rede. Nach kurzen Seitenhieben gegen die Gruppe Dornach 2021 fuhr der Schriftsteller versöhnlicher mit einer Reise durch die Geschichte Dornachs fort. «Man sollte ja wissen, woher man kommt, um zu erahnen, wohin man gehen will.» Dornach sei ein sehr lebenswerter Flecken dieser Erde mit einem einzigartigen geschichtlichen Erbe seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Tschan schloss mit einem positiven Ausblick: «Ich bin zuversichtlich, dass es eine weitere Erfolgsgeschichte werden wird. Weil das Kapitel von den Menschen von und zu und aus Dornach gestaltet wird.»
Ein nicht erwähnter Musikverein, eine Band und eine Feuershow
Der Musikverein Concordia Dornach stimmte nach der Rede die Nationalhymne an – und das, obwohl ein Auftritt dessen gemäss offiziellem Programm nicht vorgesehen gewesen wäre. Offenbar sei der Programmpunkt beim Druck vergessen worden. Aber der Musikverein nahm den Veranstaltern den kleinen Patzer nicht übel und spielte gleich noch zwei Stücke.
Anschliessend rockte die Band Hear Again das Festzelt mit Oldies zum Mitsingen. Allerdings war die Lautstärke ordentlich, und die Sitzbänke leerten sich etwas. Eine Gruppe begeisterter Tänzerinnen und Tänzer hielt der Band vor der Bühne aber tapfer die Stange.
Das Highlight des Abends war eine Feuershow, bei der am Ende Dornach lichterloh brannte – zumindest der Schriftzug, den die Artisten am Ende ihrer Show anzündeten. Der Abend endete mit einer Party im Festzelt – bis 2 Uhr morgens war das lautstarke Mitsingen zu Hits aus den 1990er- und 2000er-Jahren immerhin ja erlaubt.