«Der Bau einer Mehrzweckhalle am Standort Brühl entfällt»
Die Dornacher Bildungschefin Maria Montero Immeli erklärt, welche Änderungen in der Schulraumplanung anstehen.
Eine Schulraumplanung gibt es seit 2017. Was hat sich seither verändert?
Maria Montero Immeli: Dornach hat nach wie vor einen grossen Nachholbedarf. Der Bedarf wird aber dringlicher: Bereits jetzt gibt es eine zusätzliche Kindergartenklasse und bald mehr Primarschulklassen. Weiter steigen die Forderungen nach Tagesstrukturen – in unseren Nachbargemeinden im Birstal gehört dies zum Standardangebot.
Was ist heute anders als im Jahr 2021, als das damalige Projekt der Mehrzweckhalle und der Tagesstruktur am Standort Brühl abgelehnt wurde?
Wir konzentrieren uns mit dem jetzt verfolgten Ansatz auf die Bedürfnisse der Tagesstruktur, des Kindergartens und der Primarstufe. Der Bau einer Mehrzweckhalle am Standort Brühl entfällt, und die damals geplante Aufteilung der Primarschule auf zwei Standorte wurde neu bewertet und verworfen. Zudem ist mit dem Bewegungsraum ein innovativer Aspekt integriert, der für die Tagesstruktur und vom Kindergarten bis zur zweiten Klasse mehr Bewegung als heute ermöglicht, ohne dass eine Sporthalle erstellt werden müsste.
Von welchen Prognosen und Bedürfnissen geht man aus?
Wir benötigen dauerhaft einen bis zwei Kindergärten mehr, und die Primarstufe wird mit drei Parallelklassen geführt werden. Die Tagesstruktur wird für 96 Kinder ausgelegt; Erweiterungsoptionen werden mitgedacht.
Welche Planungsschritte wurden in den letzten zwei Jahren unternommen?
Der Gemeinderat setzte eine Arbeitsgruppe ein, die sich mit den Bedürfnissen und den Möglichkeiten am Standort Brühl beschäftigte. Andere Standorte (z. B. beim Treff 12) wurden geprüft, aber zugunsten eines gemeinsamen Schulstandorts verworfen. Mit Matthias Reitze von Kontextplan wurde ein Profi für Schulraumplanung mit der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Dazu kam eine Gebäudezustandsanalyse. Das Studienergebnis zeigt, wo Bauten entstehen können und welche Gebäude umgebaut oder saniert werden müssten.
Wie stellt sich die Gemeinde den Austausch mit der Bevölkerung vor?
Die Öffentlichkeit wurde zum einen in der Form einer breit zusammengesetzten Begleitgruppe und zum andern über die öffentlichen Gemeinderatssitzungen und die Berichterstattung im Wochenblatt informiert. Dazu kam ein Überblick der verschiedenen Entwicklungsprojekte in Form eines Posters, das an der 800-Jahr-Feier präsentiert wurde. Im Hinblick auf den zu beschliessenden Planungskredit wird es eine Informationsveranstaltung geben. Die Kindergartenkinder und die Primarschüler werden im Rahmen einer Partizipation miteinbezogen.
Es zeichnen sich enorme Investitionen ab: Wie sollen die Projekte finanziert werden?
Die hohen Ausgaben erklären sich durch den Umstand, dass in den letzten 20 bis 30 Jahren wenig in die Schulinfrastruktur von Dornach investiert wurde. Ich bin überzeugt, dass wir die Stimmbevölkerung von den Ausgaben überzeugen können, weil sie notwendig sind und einen sinnvollen Entwicklungsschritt für unsere Gemeinde darstellen. Wir werden für die Finanzierung Fremdkapital aufnehmen müssen, was sich über die Zinsen in der Erfolgsrechnung abbilden wird; dazu kommen die Abschreibungen. Genauere Zahlen werden wir bis zur Vorlage des Planungskredits ermitteln.
Wie geht es nun weiter?
Die Erkenntnisse der Machbarkeitsstudie fliessen in ein Wettbewerbsverfahren, in dem auch das Raumprogramm optimiert wird. Der Gemeinderat wird eine Vorlage ausarbeiten und der Gemeindeversammlung einen Planungskredit beantragen.
Wie sieht die Planung mittel- bis langfristig aus?
Der Spatenstich soll möglichst im Jahr 2026 stattfinden. Parallel dazu werden wir mit den Planungen für die Sekundarschule starten – bekanntlich sind das Sekundarschulhaus und die Sporthallen in einem schlechten Zustand. Die Bedürfnisse der Vereine werden wir dort und mit dem Treff 12 abdecken.