Das Gempenfest steht in den Startlöchern
In Gempen möchte die Bevölkerung mit einem grossen Dorffest ein Projekt für die Gemeinschaft finanzieren.
Die Bevölkerung von Gempen weiss, wie man ein gutes Fest auf die Beine stellt. Alle drei bis sechs Jahre lädt sie die Region zu einem unvergesslichen Festwochenende ein und erwirtschaftet einen guten Erlös, der einem Projekt zugutekommt. Das ganze Dorf verwandelt sich in eine Festhütte mit Attraktionen für Jung und Alt: Die Einwohner stellen ihre Vorplätze und Gartenanlagen zur Verfügung und arbeiten hinter dem Tresen. Das letzte Gempenfest fand 2016 statt. «Dann kam Corona. Wir planen nun für 2025», bestätigt Gemeinderat Roman Baumann auf Anfrage des Wochenblatts.
Baumann ist im Gemeinderat unter anderem für das Ressort Kultur zuständig und lud die Bevölkerung vor kurzem zum «Kick-off Gempenfest» ein. Das Interesse sei nach wie vor gross, resümiert Baumann nach dem Anlass. «Es kamen rund 40 Personen und jeder Vierte zeigte sich bereit, im OK mitzuarbeiten.» Darunter seien auch Neuzuzüger und junge Einwohnerinnen und Einwohner. Er werde in den nächsten Wochen zur ersten offiziellen OK-Sitzung einladen und dann würden das Präsidium bestimmt und die Ressorts verteilt. Er gehe von einem breit gefächerten Organisationskomitee aus, welches aus erfahrenen Organisationstalenten und Fachpersonen bestehe.
Es brauche jedoch noch weitere Personen, die bereit sind, im OK mitzuarbeiten. In einer ersten Phase werde das OK das Projekt weiter evaluieren, welches mit dem Gempenfest unterstützt werden soll. Der gute Zweck sei der Ursprung der 50-jährigen Tradition. Damit übernahmen die Gempener eine Vorbildfunktion. In Dornach zum Beispiel erhielt das OK für das Dorffest vom Gemeinderat einen Kredit von 100000 Franken.
Verein Gempenfest soll gegründet werden
«Das Gempenfest diente schon immer als Unterstützung für eine Gemeinde-Investition», ruft Baumann in Erinnerung. Zum grössten Teil flossen die Gelder in Anlagen für die Schule und den Freizeitbereich. Ob es nun eine Begegnungszone geben soll, der Erlös für die Erneuerung der Aussen-Sportanlagen, oder in einer Kombination von beidem eingesetzt werde, sei Gegenstand der laufenden Diskussionen, hält Baumann fest. «Das OK wird bei der Evaluierung die Bevölkerung miteinbeziehen und dann entscheiden.» Auf jeden Fall soll das Projekt vor dem Fest bestimmt werden, «so dass es diesbezüglich nicht mehr zu Missverständnissen kommen kann, wie man es in der Vergangenheit erlebte.» Nicht zuletzt dank einer Abschlussarbeit einer Studentin aus dem Dorf zum Thema Gempenfest gebe es eine Analyse, was man in Zukunft besser machen könne. «Das werden wir beherzigen», betont Baumann. «Zum Beispiel, dass der Gemeinderat stärker eingebunden sein soll und dass eine eigene Trägerschaft sinnvoll wäre. Wir werden voraussichtlich den Verein Gempenfest gründen», führt Baumann aus.
Des Weiteren werde das OK abklären, welche Veranstaltungen für den Sommer 2025 schon bekannt sind, und dann den Zeitpunkt für das Gempenfest bestimmen. Das Gempenfest sei ein Leuchtturmprojekt: «Es ist ein Fest von der Gempener Bevölkerung für die Region und der Erlös kommt der Gemeinschaft von Gempen zugute.»