Welche Zukunft wollen wir?
Die Bundesfeier im Arlesheimer Badhof bot für Klein und Gross ein abwechslungsreiches Fest-programm mit Gedankenanstössen von Gemeinderätin Ursula Laager und Theologin Nadia-Miriam Keller.
Isabelle Hitz
Wirtschaftlicher Wohlstand führe nicht automatisch zu glücklicheren Einwohnern, betonte Gemeinderätin Ursula Laager in ihrer Ansprache. Im Gegenteil, in den reichen Ländern steigt die Anzahl von Menschen mit Depressionen, Burnout und Stresserkrankungen stetig an, denn Konsum, Macht und die Aussicht auf ein hohes Lebensalter tragen weniger zum Glücklichsein bei als die Beziehungen zu anderen Menschen, das Gefühl, etwas Nützliches zu tun, Gesundheit und Freiheit. Das Bruttoinlandprodukt kann daher nicht länger als Wohlstandsmassstab fungieren und eine alternative Messgrösse wie das in Bhutan entwickelte Bruttonationalglück (BNG) ist nötig, um Wohlbefinden und Glück der Einwohner angemessen abzubilden.
Laager plädierte dafür, sich in diesem Sinne Gedanken über Ziel und Richtung von Entwicklung und Fortschritt zu machen und in Anlehnung an die UNO-Agenda 2030 nachhaltige Entwicklung zu fördern, sowohl im persönlichen Leben wie auch auf politischer Ebene. Da die Gemeinde Arlesheim in dieser Amtsperiode ein neues Leitbild erarbeiten wird, ruft Laager die Einwohner dazu auf, sich aktiv an dessen Entwicklung zu beteiligen und das Wohlergehen der Bevölkerung ins Zentrum zu rücken.
Christliche Symbolik
Den ökumenischen Gottesdienst gestalteten der reformierte Pfarrer Thomas Mory zusammen mit der katholischen Theologin Nadia-Miriam Keller, die sich in ihrer Ansprache zur Symbolik unserer Nationalflagge Gedanken machte. Das weisse Kreuz sei einerseits ein christliches Symbol, andererseits aber auch eine Pluszeichen, das kulturelle Unterschiede, unsere vier Landessprachen oder die einzelnen Kantone zusammenbringe. Und das Plus stehe auch für etwas Positives, denn «es ist unbestritten ein grosses Plus, in der Schweiz leben zu dürfen». Doch die Symbolik des Kreuzes verpflichte, so Keller weiter. Der Geburtstag unserer Heimat sei daher ein geeigneter Anlass, sich vorzunehmen, einen positiven Beitrag an unsere Welt zu leisten.
Feuriger Abschluss
Nach dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne endete der offizielle Teil der Feier. Die Basler Partyband Flugmodus löste den Musikverein Arlesheim ab und brachte mit Ohrwürmern aus den 60ern bis heute gute Stimmung auf den Festplatz. Auch für das kulinarische Wohl wurde gesorgt: Die Festwirtschaft des Basketballclubs Arlesheim war bis 23 Uhr für die Besucher da. Bei Einbruch der Dunkelheit wurde im Steinbruch das traditionelle Höhenfeuer entzündet und Clown Wieni führte die jüngsten Festbesucher mit ihren Lampions durchs Dorf. Anstelle eines Feuerwerks engagiert die Bürgergemeinde jedes Jahr einen anderen Feuerkünstler: Am Montagabend war es Christian Ziegler von feuershow.ch, der mit seiner Darbietung die Zuschauer auf der Bühne beim Badhof verzauberte und die von der Bürgergemeinde Arlesheim organisierte Bundesfeier stimmungsvoll ausklingen liess.