«Unter einem Baum kann es bis zu 15 Grad kühler sein»
Die Frischluft fordert mittels Petition in den kommenden fünf Jahren jedes Jahr 50000 Franken im Budget, um im Siedlungsgebiet von Arlesheim mehr Bäume zu pflanzen.
Die Sommer werden auf lange Sicht wärmer, trockener und die Hitzetage werden häufiger. Dass Bäume helfen, das Klima in Siedlungsgebieten zu kühlen und Hitzeinseln zu vermeiden, ist unbestritten. Nun fordert die Frischluft, dass in Arlesheim künftig gezielt mehr Bäume gepflanzt werden. Dafür hat die Partei am vergangenen Freitag eine Petition mit 214 Unterschriften eingereicht. Zur vom Gemeinderat geforderten Strategie fordert die Frischluft einen Baumpflanzplan und ein Baumkataster für Arlesheim. Ebenso müssten die notwendigen Ressourcen beim Werkhof zur Verfügung stehen.
Das Sammeln der Unterschriften sei relativ einfach gewesen, berichtet Co-Präsidentin Nicole Barthe. Für die breite Bevölkerung seien Bäume wichtig. Nur selten hätten Personen gemeint, dass es schon heute in Arlesheim genügend Bäume hat. Die Frischluft sieht dies dezidiert anders, gerade auch weil immer mehr Bauvorhaben realisiert und dafür auch Bäume gefällt würden. In der Petition fordert die Partei, dass in den kommenden fünf Jahren jedes Jahr 50000 Franken ins Budget eingestellt werden, die direkt in die Pflanzung neuer Bäume und die Pflege der bestehenden Bäume fliessen. Der ehemalige Gemeinderat Daniel Wyss sieht gerade entlang der Verkehrsachsen grosses Potenzial von mehr Bäumen.
Eine Kühlleistung von 300 Autoklimaanlagen
Im Gegensatz zu Segeltüchern, die zum Beispiel auf Spielplätzen über Sandkästen gespannt werden, spenden Bäume nicht nur Schatten, sondern haben auch eine kühlende Wirkung, erinnert Daniel Wyss. «Jeder Baum verdunstet mehrere hundert Liter Wasser am Tag. Unter einem Baum kann es bis zu 15 Grad kühler sein als daneben. Es gibt Studien, die zeigen, dass ein 80-jähriger Baum eine Kühlleistung von 300 Autoklimaanlagen hat», erklärt der ehemalige Gemeinderat. Für ihn ist klar: «Mit mehr Bäumen lässt sich relativ einfach die Lebensqualität in Arlesheim steigern.» Wyss denkt diesbezüglich insbesondere an Seniorinnen und Senioren, aber auch ganz Junge, die unter der Hitze besonders leiden.
Der Frischluft geht es aber nicht nur um Bäume auf der Allmend, sondern auch um Bäume in Privatgärten. Die Gemeinde könnte Private finanziell unterstützen, damit sie in ihrem Garten einen Baum pflanzen, der dann auch positive Wirkung für die Allmend hat. Auch die Privaten selber würden davon profitieren, versichert Frischluft-Vorstandsmitglied Noah Zanolari. Nicole Barthe fordert vom Gemeinderat nicht nur mehr Bäume, sondern auch Anstrengungen zur Sensibilisierung und Information der Bevölkerung, wie wichtig Bäume sind. «Bäume im Garten kühlen auch das Haus», erklärt die Frischluft-Co-Präsidentin und stellt sich auch klar gegen Schottergärten.
Der Frischluft-Vorstand hofft, mit Hilfe der Petition den Gemeinderat dazu zu bringen, bereits ins Budget 2024 50000 Franken einzustellen. Dass sie dies auch über einen Budgetantrag an der Gemeindeversammlung hätten einfordern können, ist sich Nicole Barthe bewusst. «Wir wollten mit der Petition auch die Bevölkerung abholen und sie auch schon etwas für das Thema sensibilisieren.»