Mobile Kunst im Tal

Am Fabrikmattenweg 21 zelebriert Markus Jeanneret Kunst als Mobile und mischt mobile Kunst mit Gastro-Angeboten. Am Freitag, dem 12. Juli, findet die Midissage der Künstlerin Carmen Kroese statt.

Innovativer Kunstförderer: Markus Jeanneret vor einem seiner drei Kunst-Mobiles mit Bildern von Carmen Kroese.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Innovativer Kunstförderer: Markus Jeanneret vor einem seiner drei Kunst-Mobiles mit Bildern von Carmen Kroese. Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Wer mit Markus Jeanneret ins Gespräch kommt, merkt bald, dass man es mit einem wahren Tausendsassa zu tun hat, dessen Ideenflut die Möglichkeiten der Umsetzung bei Weitem sprengt. Der gelernte Elektromonteur und Beleuchtungstechniker gestaltet nicht nur Plätze und Events mit Licht und Schatten, er ist auch Designer und Produzent von Weihnachtskugeln, Betreiber des Chlausehüüsli in Arlesheim und seit 2011 Inhaber und strategischer Leiter des Catering-Anbieters «Empfehlbar».

Die Halle, in der Vereine, Firmen oder Service-Clubs ihre Generalversammlung oder andere Anlässe abhalten können und wo es jeden Mittag drei preiswerte Menus für die Arbeitnehmer der umliegenden Geschäfte gibt, erschien Jeanneret leer und wenig einladend. So kam er auf die Idee, an der Decke drei grosse Mobiles zu installieren, die Kunstwerke wie Bilder oder Skulpturen zu tragen imstande sind.

Das schwebende Museum
Derzeit stellt die Künstlerin Carmen Kroese aus dem aargauischen Wil/Mettauertal aus. Von ihr hängen insgesamt 136 Bilder in der Halle, 66 davon an den drei metallenen Mobiles, die fest in der Decke verankert sind. Die ursprünglich aus Schaffhausen stammende Künstlerin wagte 2001 den Schritt in die Selbstständigkeit als Unternehmerin und freischaffende Künstlerin. Bis heute ist das Aquarellieren, das sie bei Pierre Beck erlernt hat, ihre Lieblingstechnik. «Mit und für die Kunst leben ist der Versuch, etwas Schönes zu erschaffen, das auch anderen Menschen Freude bereitet», schreibt sie.

Mit diesem Credo, das dem Kunstbegriff einer Mehrzahl der Betrachter entspricht, steht sie auf der sicheren Seite, wobei Liebhaber moderner Kunst in den Werken den unverwechselbaren Gestus vermissen könnten. Die fast unüberschaubare Masse der technisch gekonnten Bilder, die vorwiegend realistisch gehalten sind, folgt dem Motto aus Goethes Faust: «Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen; und jeder geht zufrieden aus dem Haus.»

Weitere Projekte geplant
Interessant bei der Midissage am Fabrikmattenweg 21 ist nicht allein die ungewöhnliche Ausstellungssituation, sondern die Möglichkeit, der Künstlerin beim Arbeiten über die Schultern zu blicken. Markus Jeanneret ist es gelungen, eine Plattform zu schaffen, auf der sich Menschen begegnen können. Was die Zukunft seines Projekts «Empfehlbar» und «Mobile Kunst» angeht, ist er zuversichtlich. Die Qualität des Caterings spreche sich herum, und so ist Jeanneret nicht auf teure Werbung angewiesen. Im September wird es eine Whisky-Degustation geben, wobei das Spannende daran ist, dass Jeanneret nur Schweizer Whisky verkosten lässt.

Midissage Carmen Kroese: Mobile Kunst, Fabrikmattenweg 21, Arlesheim, 12. Juli 2013, ab 16.30 Uhr. Vgl. www.mobilekunst.ch, www.empfehlbar.ch,
www.carmen-kroese.ch.

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