Losglück für den Dom

Nachdem der politische Druck auf den Kanton, sich noch 2013 an der Innenraumrenovation des Doms zu beteiligen, gestiegen ist, will die Regierung nun Geld aus dem Swisslos-Fonds bereitstellen.

Dringende Renovation: Der Kanton bremst mit der Finanzierung und blockiert damit auch die Bundesmittel für den Erhalt von Kulturdenkmälern.  Foto: Lukas Hausendorf
Dringende Renovation: Der Kanton bremst mit der Finanzierung und blockiert damit auch die Bundesmittel für den Erhalt von Kulturdenkmälern. Foto: Lukas Hausendorf

Lukas Hausendorf

Lange schien es, als würde der Kanton sein bedeutendstes Baudenkmal aus Budgetgründen vernachlässigen wollen. Die Rede ist vom Arlesheimer Dom, der seit 1930 unter Bundesschutz steht und auch im schweizerischen Inventar für Kulturgüter von nationaler Bedeutung aufgeführt ist. Nachdem die Aussenhülle des Arlesheimer Wahrzeichens 2009 saniert wurde, sollte im kommenden Frühling der Innenraum wieder auf Vordermann gebracht werden. In einer ersten Etappe sind statisch-konstruktive Massnahmen an Dachstuhl und Glockengeläut sowie die Instandstellung des Hauptschiffs, und Elektroarbeiten für 3,2 Millionen Franken vorgesehen. In einer späteren zweiten Etappe sollen dann die Seitenkapellen, Sakristeien und das gesamte Holzwerk renoviert worden. Kostenpunkt hierfür rund 2,3 Millionen Franken.


Der Gesamtbetrag übersteigt die Möglichkeiten der Römisch-katholischen Kirchgemeinde Arlesheim aber bei Weitem. Subventionen von Bund, Kanton und Gemeinde sind unabdingbar und vorgesehen. Arlesheim hat in der Investitionsrechnung 2013 bereits 300 000 Franken dafür vorgesehen. Ein namhafter Betrag vom Bund ist ebenfalls beschlossene Sache, falls der Kanton sich ebenfalls angemessen beteiligt. Dass er das tun würde, wurde kaum je bestritten. Aufgrund der prekären Situation begannen sich in Liestal aber die Zweifel zu mehren.

Das Budget der Denkmalpflege wurde fürs nächste Jahr auf Null heruntergefahren und ein Beitrag an die Dom-Innensanierung tauchte nicht im Investitionsplan auf. Ende Oktober musste Kirchgemeinderatspräsidentin Janine Galgiani bekannt geben, dass die Kirchgemeinde im November noch nicht über den Finanzplan für das Renovationsprojekt befinden können werde. Anstatt eines Plans blieb vorerst nur noch die Hoffnung, dass Liestal Geld sprechen werde und die Arbeiten, anstatt im Frühling, dann im Herbst 2013 doch noch aufgenommen werden können.

Swisslos sei Dank
Im Landrat blieben die Arlesheimer Vertreter derweil nicht untätig. Urs Leugger (Grüne) interpellierte und unterzeichnete mit Beatrice Herwig (CVP), Balz Stückelberger (FDP) und dem Verwalter der römisch-katholischen Landeskirche, Patrick Schäfli, ein Budgetpostulat, das eine Subvention über eine halbe Million Franken für die Arbeiten im Dom verlangte.

Die vorberatende Finanzkommission des Landrats lehnt das begehren zwar ab, wie aus ihrem am Montag publizierten Bericht hervorgeht – Geld kommt aber trotzdem. «Der Regierungsrat wird die Finanzierung des Kantonsbeitrags aus dem Swisslos-Fonds abwickeln. Damit ist man für die zeitliche Verteilung der Beträge nach Anfall der effektiven Kosten frei», heisst es im Bericht der Kommission zu den Budgetanträgen des Landrats. Ein Beschluss des Kantonsparlaments wird also hinfällig.

Damit ist die Sache aber noch nicht erledigt. Das Gesuch um Unterstützung beim Swisslos-Fonds muss die Bauherrschaft selbst eingeben, das ist in diesem Fall die Römisch-katholische Kirchgemeinde Arlesheim. Um welchen Betrag man ersuchen wird, ist noch unbekannt. Die RKK Arlesheim wollte sich dazu noch nicht äussern.

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