Letzter Stein entschied Turnier

Ganz knapp, mit 5 zu 4 Steinen, verlor das Team Adelboden den Swiss Cup 2012 gegen ein Team aus Schweden. Der letzte Stein entschied den Final.

Spannung bis zum Schluss: Die Adelbodner Mannschaft spielte bis zum Schluss mit dem späteren Siegerteam aus Schweden auf Augenhöhe.
Spannung bis zum Schluss: Die Adelbodner Mannschaft spielte bis zum Schluss mit dem späteren Siegerteam aus Schweden auf Augenhöhe.

Das feine grelle Kratzgeräusch von zwei sich reibenden glatten Flächen wird vom feinen dumpfen Grollen des perfekt gleitenden Steines abgelöst. Skip Sven Michel vom Team Adelboden beobachtet den Weg des Steins wie ein Teamkollege ganz genau. Sie geben ihren beiden Teamkollegen, die den Stein auf seiner Fahrt ins Haus begleiten, Anweisung. «Gut, gut, er ist gut!» Dann plötzlich: «Ziehen, ziehen!» Sofort wird das Eis mit Besen massiert, damit die Fahrt nicht zu früh endet. Jetzt richten sie sich entspannt auf. Der Stein hat die Lücke in der Verteidigungslinie, der Garde, wieder gestopft. Zuvor wurde diese von den Schweden mit Skip Oskar Eriksson aufgerissen. Erneut versuchen jetzt die Nordländer, die Verteidigung der Schweizer zu knacken.

Gespannt verfolgt Silvio Caccivio, Pressechef des Swiss Cup Basel 2012, das Finalspiel, das am Sonntag in der Arlesheimer Curlinghalle stattfand. «Das sind zwei junge Mannschaften, die auf hohem Niveau spielen», urteilt er. Den Finaleinzug nach sechs Spielen hätten beide ohne Niederlage geschafft. «Jetzt wird einer verlieren!» Dabei hätten sie sich in einem starken Teilnehmerfeld mit 32 Mannschaften aus Europa, Russland und Kanada behauptet.


Neue Curler anlocken
Der Blick von Silvio Caccivio richtet sich wieder auf das Geschehen auf dem Eis. Dort beraten sich die Schweden. Der Skip deutet mit dem Besen Spielvarianten an, dann positioniert er ihn seitlich vom Haus. Es ist der Beginn eines weiteren Ends, bei dem die Mannschaften zunächst ihre Positionen abstecken. «Das ist vielleicht nicht so spannend, aber wichtig für den Spielverlauf», kommentiert der aktive Curler, der sich als «passionierter Breitensportler» bezeichnet. Ursprünglich war er Kunstturner, heute aber überzeugter Curler, wie sein Vater. Beide setzen sich für die spannende Sportart ein. Ihn beschäftigt, dass es aktuell beim Nachwuchs harzt, besonders bei den Mädchen.

Mit Schnupperkursen oder einem Tag der offenen Tür vom 21. Oktober sollen Interessierte den Weg ins CRB Curlingzentrum Region Basel finden. Dort kann man , dass es beim Curlen um mehr geht, als nur einen Stein über das Eis zu schupsen. Strategisches Denken, Fitness, Körpergefühl sowie Nerven sind in diesem vielseitigen Sport gleichermassen gefragt.

Wie attraktiv das Curlen sein kann, erlebte man als Zuschauer während des hochkarätigen Turniers, welches das Curlingteam Inferno vor zehn Jahren erfolgreich initiierte. Ziel war es, zum Saisonbeginn Spitzenteams nach Arlesheim zu bringen. In diesem Jahr trumpften besonders die Jungen auf, zu denen die Finalisten gehören. Sie schenkten sich bis zum letzten Stein nichts. Diesen spielte der Adelbodner Skip Sven Michel. Die knifflige Aufgabe löste er nur zur Hälfte, daher ging der Sieg mit 5 zu 4 Punkten an die Schweden mit Skip Oskar Eriksson.

Jetzt sind die Damen an der Reihe
Curling Cracks, wie das Schweizer Weltmeisterinnenteam mit Skip Mirjam Ott und die aktuellen Europameisterinnen aus Schottland mit Skip Eve Muirhead sind zwei Highlights unter den 24 Teams, die am
7. Women’s Master Basel teilnehmen. Das breit abgestützte Turnier, das am kommenden Wochenende, von Freitagmorgen bis Sonntagnachmittag im Arlesheimer CRB Curlingzentrum Region Basel stattfindet, verspricht viele spannende Spiele und vor allem hochstehendes Curling.
Dabei dürfen sich die Organisatorinnen über eine grosse Popularität ihres Turniers freuen, ist doch das Women’s Master noch nie so schnell ausgebucht gewesen. Bereits Ende Juni hatten sich für das hoch dotierte internationale Curlingturnier mehr Teams angemeldet, als Startplätze zu vergeben waren.

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