Lebendiges Krippenspiel sorgte für eine volle Kirche
Mit der «Zäller Wiehnacht» begeisterten die Arlesheimer Schüler an drei Aufführungen die Besucher in der bis auf den letzten Platz besetzten reformierten Kirche.
Das international bekannte Krippenspiel des Schweizer Tonsetzers Paul Burkhard (1911–1977) hat am Wochenende um die 1200 Besucher angelockt. Schon Anfang letzter Woche waren alle Gratistickets für die Aufführungen vom Samstag- und Sonntagabend vergeben und auch für die öffentliche Generalprobe vom Freitagabend waren die 400 Plätze in der reformierten Kirche bereits vergeben.
Mit ihrer engagierten Darbietung überzeugten die Kinder der Sonntagsschule der reformierten Kirche und des Kinderchors der Musikschule Arlesheim die Zuschauer von der ersten Minute an. Selbstbewusst und sicher interpretierten sie ihre Rollen und sorgten mit den Liedern des in über 20 Sprachen übersetzten Weihnachtsklassikers für eine stimmungsvolle Unterhaltung. Die jungen Schauspieler beherrschten ihre Texte und Einsätze ausgezeichnet und durch die Abwechslung von Chorgesang und Gesprochenem wurde das Weihnachtsgeschehen lebendig und vielseitig vermittelt. Ein Ad-hoc-Orchester von Schülern und Lehrern der Musikschule Arlesheim begleitet die Kinder musikalisch, und auch für das Bühnenbild hat eine ganze Gruppe von Helfern ihr Bestes gegeben.
Klassiker zum Doppel-Jubiläum
Bereits seit vielen Jahren führen die Kinder der Sonntagsschule im Advent ein Krippenspiel auf, seit 2008 in Zusammenarbeit mit dem Kinderchor. Im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums der Reformierten Kirche und des 50-Jahr-Jubiläums der Musikschule Arlesheim wagten sich Claudia Laager, Leiterin der Sonntagsschule, und Katharina Baeschlin, Leiterin des Kinderchors dieses Jahr an ein grösseres Projekt. Dazu hat die Sonntagsschule auch alle Arlesheimer Primarschüler zum Mitmachen eingeladen: «Für den Komponisten Paul Burkhard war die Ökumene ein grosse Thema, daher freut es uns besonders, dass wir diesen Gedanke auch beim ‹Zäller›-Spiel verwirklichen konnten», erklärt Laager.
Da die «Zäller Wiehnacht» vor mehr als 20 Jahren regelmässig in Arlesheim aufgeführt wurde und für viele Arlesheimer das Krippenspiel schlechthin ist, fiel die Stückauswahl nicht schwer. Der grosse Zuspruch zeigte, dass die Organisatorinnen richtig gewählt haben. «Dass das Interesse so gross sein würde, hätten wir nicht erwartet», betont Katharina Baeschlin, und auch Thomas Waldner, Schulleiter der Musikschule Arlesheim, freut sich über den Erfolg: «Die ‹Zäller Wiehnacht› ist bei vielen Menschen mit Kindheitserinnerungen an die Festzeit verknüpft».
Mit dem von den über hundert Kindern gemeinsam gesungenen Lied «Das isch de Stärn vo Bethlehem» verhallte die gelungene Inszenierung der «Zäller Wiehnacht», die wohl auch deshalb so beliebt ist, weil sie immer wieder eine Brücke schlägt zwischen der zweitausend Jahre alten Weihnachtsgeschichte und den Nöten und Sorgen der heutigen Menschen.