Humanitäre, sportliche und kulturelle Höchstleistungen
Der Arlesheimer Gemeinderat ehrte Personen, die vergangenes Jahr sportliche und musikalische Topleistungen erbrachten. Dazu wurde das humanitäre Engagement für Flüchtlinge gewürdigt.
Tobias Gfeller
Gemeindepräsident Karl-Heinz Zeller (Frischluft) konnte und wollte seine Freude gar nicht erst verbergen. «Ich bin stolz, dass wir eine andere Willkommenskultur haben, als sie sonst teilweise in der Welt vorhanden ist. Und das ist nicht selbstverständlich.» Damit würdigte Zeller das humanitäre Engagement zweier Gruppen für Flüchtlinge in Arlesheim und in Syrien vor Ort. Für ihren Einsatz wurden die insgesamt 137 Personen vom Gemeinderat speziell geehrt.
Menschlichkeit vermitteln
37 Personen davon engagieren sich in einer Begleitgruppe für die Flüchtlinge im Arlesheimer Asylzentrum. Sie sorgen seit vergangenem Sommer dafür, dass sich die durch ihre Flucht verängstigten Menschen in Arlesheim «wohl» – wenn man dies in diesem Zusammenhang überhaupt sagen kann – und willkommen fühlen. «Sie warten hier in Unsicherheit auf ihren Asylentscheid. Wir wollen sie während dieser schwierigen Zeit begleiten, von den Sorgen ablenken und ihnen auch so etwas wie einen Alltag bieten. Wir wollen sie als Menschen aufnehmen und nicht als Nummern», erklärte Marie Regez. Es gehe ihnen um Solidarität mit diesen Menschen, ohne zu beurteilen, weshalb sie hier sind. «Es ist ein Hauch von Willkommen und Menschlichkeit, die mit einfachen Mitteln möglich ist.»
«Eine unglaubliche Solidarität»
Aus der Pfarrei St. Ottilia heraus entstand die Kleider-Sammelaktion für Syrien. Die Aktion war derart erfolgreich, dass sie aus organisatorischen Gründen zu scheitern drohte. Doch dank der grossen Hilfe aus dem Dorf wurde sie zum Erfolg. Insgesamt sechs Container voller Kleider konnten in verschiedene Gebiete Syriens geliefert werden. «Es entstand eine unglaubliche Solidarität. Am Ende war es wirklich ein Wunder, dass es trotz des immensen Zulaufs möglich wurde», erinnerte sich Theologin Nadja Keller. Alle packten an. Und dies wurde vom Gemeinderat honoriert. «Wir spüren hier eine Dankbarkeit und auch in Syrien vor Ort», so Keller.
Breites sportliches Spektrum
Neben dem humanitären Engagement gab es 2015 auch wieder sportliche und kulturelle Topleistungen. Vor allem die geehrten Sportler konnten die Bühne in der Aula der Gerenmattschulen schon fast alleine füllen. Unter anderem wurde die in die Nationalliga B aufgestiegenen Basketballerinnen des BC Arlesheim, die Schwimmerinnen Alexa und Sofia Magallon, die Leichtathleten Marquis Richards, Marco Bösch, Silvan Spichty, Raphael Vögtli sowie diverse Sportschützen ausgezeichnet. «Es ist schön und motivierend, dass auch Menschen ausserhalb unseres Sports die Erfolge wahrnehmen», freute sich Sportschütze Gleb Kabakovitch, Bronzemedaillen-Gewinner an den Basler Meisterschaften. Wie alle Sportler hat auch er ein klares Ziel vor Augen. «Ich möchte an die Olympischen Spiele!» Noch etwas unbekümmerter ist die zehnjährige Meret Stückelberger, auf deren Erfolgsliste im Laufsport gleich sieben Resultate hervorzuheben sind.
Bezaubernde Musik
Traditionell eine Schmiede für Talente und Höchstleistungen ist die Musikschule Arlesheim. Beim Nordwestschweizer Solisten- und Ensemblewettbewerb räumten Thomas Jäschke mit der Klarinette und Simon Vander Plaetse mit der Gitarre ab. Marlene Andersson wurde mit der Harfe Zweite bei einem kantonalen Wettbewerb im Konzertpodium. Sie alle zeigten gleich vor Ort, wie ihre Musik bezaubern kann. «Natürlich ist es viel schöner, vor Publikum zu spielen und die direkte Reaktion zu spüren, als von einer Jury bewertet zu werden», gibt der 17-jährige Simon Vander Plaetse zu, der sich enorm über die Auszeichnung der Gemeinde freute.