Food-Bloggerin verrät, wie Brot und Süssgebäck gelingen
Am Freitag ist Judith Erdin, Bestsellerautorin von Backbüchern, in der Gemeindebibliothek zu Gast. Dabei gibt es Interessantes zu erfahren und Feines zu naschen.
Für manche Menschen ist ein Leben ohne Süssigkeiten undenkbar, ein Spaziergang vorbei an einer Konditorei gleicht einer Verheissung durch das Schlaraffenland. Menschen, die sich in dieser Beschreibung wiederfinden oder sich für solche Umstände interessieren, sollten sich morgen Freitagabend in die Gemeindebibliothek Arlesheim begeben: Dann nämlich ist Judith Erdin alias Streusel, Bestsellerautorin von Backbüchern und Food-Bloggerin, mit einer «kulinarischen Lesung» zu Gast. Dabei ist der Anlass keine Lesung eines ihrer Rezeptbücher, sondern: «Es ist einfach ein lustiger Abend zum Thema Backen», verrät die Fricktalerin. Sie wird Fragen des Publikums beantworten und Tipps und interessante Geschichten aus ihrem Leben als Backexpertin zum Besten geben. Selbstverständlich wird sie Süsses und anderes Gebäck zur Degustation mitbringen.
Seit 2020 unterhält die gelernte Bäckerin, ausgebildete Polygrafin und passionierte Laientheaterspielerin auf verschiedenen Kanälen rund ums Thema Backen das Publikum. Ihr Foodblog «Streusel.ch» gehört zu den bekanntesten der Schweiz, ihre Backbücher wie «Dein bestes Brot über Nacht» oder «Dein bestes Süssgebäck» sind mehrfach prämiert, und mit ihren Kursen sowie Lesungen ist sie in der ganzen Deutschschweiz unterwegs. Zudem hat sie das Comedyformat «Backen mit Streusel» ins Leben gerufen, bei dem sie zusammen mit bekannten Persönlichkeiten deren Lieblingsrezepte backt, und seit 2024 bekommt man sie in ihrem Podcast «Uftischt – Sternstunde Kulinarik» wöchentlich zu hören. Die 36-Jährige backt nicht nur gern und gibt ihr Wissen gut verpackt weiter, sie unterhält auch gerne Menschen. Dies sei etwas, was ihr schon als Kind gelegen habe, sagt sie.
Qualität als oberstes Gebot
Was ihr Erfolgsrezept sei? «Wichtig ist, dass man authentisch ist, den Menschen nichts vorspielt.» Besonders beim Entwickeln von Rezepten sei die Qualität wichtig. Investierten Leute Zeit und Geld, um nach einem Rezept etwas zu backen, und es komme dabei «nur etwas Mittelmässiges heraus», sei dies frustrierend. «Ich halte lieber noch etwas zurück, probiere nochmals aus, lasse es testen. Es geht erst raus an die Öffentlichkeit, wenn es genau so ist, wie ich es mir vorstelle.» Sie orientiere sich in der Regel an dem, was ihr selbst schmecke, was auch viel mit Authentizität zu tun habe. Wer sie fragt, was ihr Lieblingsessen sei, bekommt die Antwort: «Immer das, was ich gerade esse.»
Zwei Berufe verbunden
Schon in Judith Erdins Elternhaus wurde viel gebacken: «Wir haben gelernt, dass man gute Dinge selbst machen kann», erinnert sie sich. Dazu passend machte die junge Frau zwar eine Lehre zur Bäckerin, blieb aber nicht auf diesem Beruf: «Um zwei Uhr morgens aufstehen, um drei Uhr in der Backstube beginnen – das ist nichts für mich. Ich konnte mit diesem Rhythmus nicht leben, bin auf diese Weise nie zu mehr als vier Stunden Schlaf gekommen.» So machte sie eine Ausbildung zur Polygrafin, arbeitete auf diesem Beruf und begann zugleich, Rezepte zu entwickeln, einen Blog aufzuziehen und eigene Backbücher zu schreiben. Sie konnte so das Handwerk des Backens mit ihren Medienkenntnissen verbinden. Mittlerweile kann Judith Erdin von ihrer Passion leben. Auf die Frage, ob sie dem Druck gewachsen sei, immer etwas Neues an die Leute zu bringen, sagt sie lachend: «Genau das macht es doch spannend.»
Kulinarische Lesung mit Judith Erdin aka Streusel, Freitag, 17. Januar, 19.30 Uhr, Gemeindebibliothek Arlesheim.