«Es ist ein schöner Plausch»
Traditionsgemäss brannte auch am letzten Sonntagabend im alten Steinbruch das Arlesheimer Fasnachtsfeuer. Die Feuerwehr hatte alles unter Kontrolle.
«Es ist ein schöner Brauch und an einem kalten Winterabend kann man sich hier wärmen und gesellig zusammen sein», freute sich Gemeindepräsident Markus Eigenmann, der sich eben mit einem Becher und einer Wurst ausgerüstet hatte und nun wieder auf dem Weg ums Feuer herum zur kleinen Menschenmenge war. Gegenüber den Feuern der Vorjahre sei der einzige Unterschied, dass es 2023 etwas kleiner sei; nur fünf Ster Holz (ein Ster sind etwa 450 Kilogramm). «Das Feuer hat in der Vergangenheit immer mal wieder auf den Wald übergegriffen», so Eigenmann. «Wir haben uns entschieden, an diesem Brauch festzuhalten und das Feuer weiterhin zu machen, einfach kleiner. Und für die, die da sind, reicht diese Grösse.» Ein paar Schritte weiter jedoch meinte gerade ein Mann zu seiner Frau, die Feuer im Umkreis seien aber grösser.
Keine Gefahr – trotz Wind
Im Gegensatz zu den Feuern, die sich mehr im Tal befinden, ist das Arlesheimer Höhenfeuer vermehrt dem Wind ausgesetzt. Für die Zeit am Sonntagabend hatte es eine Warnung gegeben und die Böen fachten die Flammen immer wieder stossartig an. Ein Feuer bei dieser Windstärke? Oberleutnant Andreas Suter, Einsatzleiter der Feuerwehr: «Absolut, in dieser Grösse ist das ist gar kein Problem! Es gab ja heute Niederschläge, die Oberflächen sind feucht und der Wind hat auch nachgelassen.» Ausserdem war als Vorbereitungsmassnahme alles abgemäht worden, so ergab sich für ein paar wenige Zuschauer fast wie eine Tribüne. Suter wies mit dem Finger in den Wald und verfolgte einen Funken: «So schnell wie der jetzt verlischt, das ergibt keine Gefahr.» So war auch das beliebte Reedlischwingen ein völlig ungetrübter Spass – je nachdem, wie weit das Reedli kam.
Tradition beibehalten
Organisiert hat den Anlass die Arlesheimer Säulizunft, die sich für den Erhalt des Brauchtums einsetzt. «Es ist ein schöner Plausch, alle Jahre wieder», freute sich Ruedi Meury. «Das Feuer ist eigentlich immer gleich, aber das Publikum verändert sich.» 2022 seien etliche junge Familien mit Kinderwagen da gewesen, am Sonntag war kein einziger solcher Wagen zu sehen. Meury ist überzeugt: «Das Fasnachtsfeuer ist ein kultureller Anlass, den wir gesamtschweizerisch beibehalten sollten.» Ausserdem freute er sich über den optimalen Arlesheimer Standort, denn «ein Fasnachtsfeuer sollte ja ein Höhenfeuer sein». Wie sollten sonst auch die Reedli geschwungen werden. Meury lachte: «In der Ebene geht das nicht so gut.»