Erste Volksmusiktage in Arlesheim
Am Pfingstwochenende finden erstmals in unserer Region Volksmusiktage der innovativen Szene statt. Hochkarätige Ensembles spielen auf und auch Crashkurse in Volkstänzen gehören zum Programm.
Thomas Brunnschweiler
Der Verein Bühnete aus Arlesheim führt auf Initiative von Fritz und Annerose Krey die ersten Volksmusiktage in Arlesheim durch. Beim Wort Volksmusik denken die meisten an «Ländlermusik» mit Schwyzerörgeli, Klarinette und Kontrabass. «Am Samstag und am Sonntag gelangt jedoch innovative zeitgemässe sogenannte «Neue Schweizer Volksmusik» zur Aufführung», sagt Fritz Krey. Es gehe dabei nicht darum, «modern» oder gar «modisch» zu sein. Vielmehr soll der Blick auf die Musik vor 1930 gerichtet werden und damit auf das klangliche Fundament, auf dem sich Neues weiterentwickeln könne. In dieser Hinsicht habe die Nordwestschweiz einigen Nachholbedarf, so der Arlesheimer Musiker, der selbst am Piano zu hören sein wird.
«Volksmusik ist Tanzmusik!»
Am Samstag findet in der Mehrzweckhalle des Domschulhauses eine «Tanzete» statt ganz nach dem Motto «Volksmusik ist Tanzmusik!». Die Husmusig Effige (www.husmusig.ch) wird in der Besetzung Klarinetten, Schwyzerörgeli und Kontrabass zu den Standardtänzen aus der Sammlung «Schweizer Trachtentänze» aufspielen. Die Tanzleitung hat dabei Bruno Gschwind. Das Ensemble «#fidel» (www.kreuz-fidel.ch) wird die internationalen Volkstänze begleiten; hier liegt die Tanzleitung bei Karin Geitz. Die Guschtis, die original-urchige Bergler- und Sennenkapelle, werden den Übergang von Tanzblock zu Tanzblock mit traditionellen, aber originell neu interpretierten Stücken aus dem weiten Bereich der Volksmusik bestreiten. Es spielen Andi Gabriel (Geige), Barbara Gisler (Kontrabass) und Balthasar Streit (Trompete) sowie Madlaina Janett (Bratsche), Christina Janett (Cello) von der jüngeren Generation der Unterengadiner Volksmusikgruppe Ils Fränzlis da Tschlin. Der Tanzbändel für die Teilnahme an der «Tanzete» kostet 15 Franken.
Hommage an Hanny Christen
Am Sonntag machen «#fidel» in der reformierten Kirche Arlesheim mit Stücken aus der berühmten Hanny-Christen-Sammlung den Auftakt. Hanny Christen, die in Liestal und Basel aufwuchs, hinterliess eine immense Sammlung an Melodien, welche von Fabian Müller von der Hanneli-Musig herausgegeben wurde und zehn Bände umfasst. Diese Sammlung ist ein musikalischer Steinbruch, aus dem die innovative Szene noch lange schöpfen kann. Anschliessend gibt das zurzeit wohl bekannteste Ensemble der innovativen Schweizer Volksmusik, die Hanneli-Musig (www.hannelimusig.ch), ein sehr empfehlenswertes, spezielles Konzert.
Gemeinsam mit dem Hof-Organisten Wolfgang Sieber aus Luzern, dem Preisträger «Goldener Violinschlüssel 2014», präsentiert sie ein Programm mit dem verheissungsvollen Titel «Polca ma non troppo – però con organista». Das Programm enthält Bearbeitungen aus der Klassik, u. a. Stücke von W. A. Mozart, Franz Schubert, Giuseppe Verdi bis hin zu Sergei Rachmaninow. Nach dem Konzert wird eine Kollekte erhoben. Der hochkarätige Anlass ist von regionaler Bedeutung und für die gesamte Nordwestschweiz ein Novum, das sich Freunde der Volksmusik und andere Musikinteressierte nicht entgehen lassen sollten. Das Detailprogramm findet sich unter www.vmtarlesheim.ch.