Eine eingezäunte Wiese soll Hunden Platz zum Spielen bieten
In einer Petition fordert Vera von Rotz während der Leinenpflicht von April bis Juli eine spezielle Hundewiese, auf der sich die Vierbeiner austoben können.
Über 260 Personen sind der Meinung von Vera von Rotz: In Arlesheim braucht es von April bis Juli, wenn in den Wäldern, an den Waldrändern und an der Birs aufgrund der Brut- und Setzzeit für Hunde Leinenpflicht gilt, eine eingezäunte Wiese, auf der sich Hunde ohne Leine austoben und zusammen spielen dürfen. Von Rotz hat dafür eine Petition lanciert, die am Sonntag abgeschlossen wird. Zwar hatte sie zu Beginn auf 500 Unterschriften gehofft, doch dieses Ziel war wohl etwas übertrieben. Trotzdem ist für sie aufgrund der hohen Zahl an Unterzeichnenden und aus den vielen Gesprächen in den vergangenen Wochen klar: «Das Bedürfnis nach einer solchen Hundewiese während der Zeit der Leinenpflicht ist gross.»
Nach Einreichen der Petition überlässt sie es der Gemeinde, wo ein idealer Standort dafür sein könnte. Für Vera von Rotz ist aber klar, dass die Zirkuswiese dafür wie geschaffen ist. «Man könnte einen kleinen Abschnitt, so rund 400 Quadratmeter, einzäunen und während dieser Zeit den Hunden überlassen.»
Mit zwei Robidog gleich am Rande der Wiese sei auch garantiert, dass auf der Wiese der Hundekot zusammengenommen wird. Sie sei überzeugt, dass die Hundehalterinnen und -halter sehr sorgsam mit einer solchen speziellen Wiese umgehen würden.
Schwierige vier Monate für Hunde
Eine solche Hundewiese wäre primär während der Zeit der Leinenpflicht wichtig, würde aber auch sonst im Jahr Sinn machen, findet Vera von Rotz. In ihrer Petition konzentriert sie sich aber auf die Brut- und Setzzeit. Diese vier Monate seien für Hunde immer sehr schwierig. «Ich stellte bei meiner Hündin Nala im vergangenen Jahr depressive Züge fest. Als wir dann in die Berge verreisten und sie dort frei herumspringen konnte, war sie wieder ganz anders.»
Auch Esthi Müller spürt bei ihren Hunden Kimba und Thara jedes Jahr, wie wichtig das freie Bewegen und Springen ist, gerade auch, was die sozialen Kontakte angeht. Diese seien gerade für junge Hunde enorm wichtig. «Hunde brauchen einfach Bewegung, die sie an der Leine so nicht bekommen können.» Die Leine sei für Hunde auch immer ein Zeichen dafür, dass sie nicht zu sehr auf andere Hunde zugehen sollen. «Wenn der Hund an der Leine ist, weiss er, dass das Herrchen der Chef ist. Es ist aber sehr wichtig, dass ein Hund auch frei sein kann.»
Nicht wie eine Hundeschule
Vera von Rotz betont, dass sie nichts gegen die Leinenpflicht während der Brut- und Setzzeit einzuwenden hat. Diese sei wichtig. Aber genauso wichtig sei es, dass deshalb anderen Tieren die für sie so wichtige Freiheit nicht genommen wird. Mit einer eingezäunten Wiese sei auch garantiert, dass andere Personen, gerade auch Kinder, die vor einem herumstürmenden grossen Hund auch mal Angst haben könnten, in Ruhe durchspazieren oder daneben spielen können.
Das Argument, dass Hunde fürs frei Herumspringen in eine Hundeschule gehen können, gelte nur bedingt, findet Vera von Rotz. «Es ist einfach nicht das Gleiche. Eine Hundeschule kostet etwas und findet auf privatem Gelände statt. Im Zentrum der Schule steht die Erziehung und nicht freies Herumrennen und Spielen, auch wenn das manchmal möglich ist.»
Die Informationen zur Petition sind auch in der Arlesheimer Tierarztpraxis Pfeffingerhof aufgelegt. Ihre Tierärztin unterstütze die Idee der Hundewiese, weil sie die Wichtigkeit der Bewegungsfreiheit für Hunde aus ärztlicher Sicht bestätige.