Drei Gewinner durch Spitalkooperation in Arlesheim
Die Ita Wegman Klinik arbeitet im Bereich der Radiologie künftig intensiv mit dem Kantonsspital Baselland zusammen. Das Bruderholzspital betreibt seit Montag in Arlesheim neu ein CT-Gerät.
Tobias Gfeller
Noch vor wenigen Monaten befand sich im Untergeschoss der Ita Wegman Klinik ein Bettenlager. Die Idee, hier ein Computertomographie-Gerät inklusive der dazugehörigen Informatik einzubauen, entstand vor einem Jahr. «Die dicken Mauern und die elektronischen Hochspannungsanschlüsse eigneten sich perfekt für eine CT-Anlage», erklärt Lukas Schöb, ärztlicher Leiter der Ita Wegman Klinik. Aus Strahlenschutzgründen seien dicke Mauern oder eine eingebaute Bleiabschirmung nötig. «Aufgrund dieser optimalen Voraussetzungen brauchte es baulich wenig, um den Raum aus einem Bettenlager in eine CT-Anlage umzubauen.» Die Bau- und Infrastruktur-Massnahmen kosteten eine halbe Million Franken.
Bisher hohe Transportkosten
Bereits vor vier Jahren begann die intensive Zusammenarbeit zwischen der Ita Wegman Klinik und dem Kantonsspital Baselland. Patienten der Ita Wegman Klinik mussten aber für eine CT ins Bruderholzspital, was laut Schöb Transportkosten in einem «sechsstelligen Bereich» mit sich brachte. Bereits betrieb die Klinik in Arlesheim eine konventionelle Röntgenanlage, welche aber grundsätzlich nicht zu ihrer Kernkompetenz gehört. Auch diese hat mittlerweile das Kantonsspital Baselland übernommen. Sowohl die Computertomographie wie auch das Röntgen werden vor Ort von Radiologen des Kantonsspitals betreut. «Anfänglich läuft der Betrieb der CT nur halbtags. Wir haben aber vor, dies bei entsprechender Auslastung auszubauen», sagt Rolf Hügli, Chefarzt der Radiologie Bruderholz und aktueller ärztlicher Leiter des Kantonsspitals Baselland auf dem Bruderholz. In Notfallsituationen läuft die Zusammenarbeit rund um die Uhr in bewährter Weise wie bisher.
Kürzere Wege, schnelle Diagnosen
Neben den Patienten, die neu gleich in der Nähe in Arlesheim die Möglichkeit für CT-Untersuchungen haben, profitieren beide Institutionen von der Kooperation. Die Vorteile für das Kantonsspital sind laut Hügli vielschichtig: «Wir haben die Idee, so noch mehr Patienten aus dem Raum Arlesheim für das Kantonsspital Baselland zu gewinnen, die aufgrund einer CT-Untersuchung vielleicht bisher in die Stadt oder nach Dornach gingen.» Für die Ita Wegman Klinik sind vor allem die schnelleren Abläufe und kürzeren Wege von Vorteil. Innerhalb weniger Sekunden erscheinen die Bilder aus der Ita Wegman Klinik auf den Computern im Bruderholz und können mit Ärzten der Ita Wegman Klinik besprochen werden, die die Bilder ebenfalls erhalten. Rasche Diagnosen der radiologischen Fachspezialisten sind so ohne aufwendige Transporte möglich. Rolf Hügli stellt auch klar, dass die Protokolle des CT-Geräts in der Ita Wegman Klinik meist nur 25 bis 50 Prozent der Strahlenmenge aufweisen, die das Bundesamt für Gesundheit maximal erlaubt. «Wir wissen, dass dies den Patienten hier sehr wichtig ist.»
Weitere Kooperation geplant
Die Kooperation im Bereich der Radiologie ist der vorläufige Höhepunkt der Zusammenarbeit der beiden Spitalinstitutionen. Beide ärztlichen Leiter sind aber überzeugt, dass es in Zukunft noch weitere Kooperationen geben könnte. Wie diese aussehen, wollten sie aber noch nicht sagen. Lukas Schöb von der Ita Wegman Klinik sagt aber vielsagend, dass «gute Kooperationen der Weg in die Zukunft sind». Diese seien aufgrund der knappen Ressourcen im Gesundheitswesen von grosser Bedeutung.