Die Favoriten setzten sich durch

Europäische Spitzenmannschaften des Curlingsports trafen sich am vergangenen Wochenende in Arlesheim. An dem gut organisierten Anlass siegte ein kanadisches Team mit Skip Brad Gushue.

Gewannen zum vierten Mal in Arlesheim: Das kanadische Team mit (v. l.) Geoff Walker, Brett Gallant, Mark Nichols und Brad Gushue (Skip).  Foto: Thomas Immoos
Gewannen zum vierten Mal in Arlesheim: Das kanadische Team mit (v. l.) Geoff Walker, Brett Gallant, Mark Nichols und Brad Gushue (Skip). Foto: Thomas Immoos

Thomas Immoos

Im Curlingzentrum Region Basel (CRB) in Arlesheim treffen sich seit 2003 jedes Jahr die besten Curling-Teams der Welt. Zum 13. Mal fand vom 1. bis 4. Oktober hier erneut ein Turnier statt, das zu den Major Events der Curler gehört. Immerhin geht es hier nicht nur um Preisgeld (insgesamt 40 000 Franken), sondern auch um wertvolle Punkte in der Weltrangliste. Neun solche Major Events gibts bei den Männern. In Arlesheim wurde der zweite Event der laufenden Saison durchgeführt. Im April wird die Saison mit dem letzten Event in St. Gallen zu Ende gehen. Bei den Frauen sind es sechs Events (mit Saisonende in Perth, Schottland).

32 Teams – darunter zehn Schweizer Mannschaften – versuchten auf den fünf 42 Meter langen Rinks (Bahn) der Halle ihre rund 20 Kilogramm schweren Steine möglichst gut im Haus (dem Kreis) zu platzieren und dabei gegnerische Steine aus ebendiesem zu entfernen. Der Skip zeigte mit dem Besen an, wie seine Spieler den Stein anstossen sollen, damit er die ideale Bahn Richtung Haus ansteuert. Mit dem Besen erwärmen zwei Spieler das Eis, damit der Stein so gleitet, dass er die gewünschte Richtung und das gewünschte Tempo Richtung Ziel erreicht. Jedes Team hat pro End acht Steine zu spielen.

Auf dem Eis herrscht keine Hektik. Nur knapp sind die Anweisungen des Skips. Taktische Züge werden mit dem Besen angezeigt. Elegant sieht es aus, wenn der steinstossende Spieler sein Knie vorschiebt, und mit dem nach hinten ausgestreckten anderen Bein über das Eis gleitet. Nach wenigen Metern lässt er den Stein los und überlässt dessen Kurs seinen Mitspielern, die auf dem Eis fegen, was der Besen hergibt.

Schweizer und Ulsrud früh draussen
Nach der Vorrunde, bei der vier Ends (Spiele) zu gewinnen waren, ging es im K.-o.-System weiter. Anders als in den letzten Jahren schieden die Schweizer Teams früh aus – wie auch die mitfavorisierten Norweger mit Skip Thomas Ulsrud. Dieses Team ist übrigens seit Anfang an dabei und hat an allen Events in Arlesheim teilgenommen. 2009 und 2013 sind sie als Sieger nach Norwegen zurückgekehrt.

Stattdessen überraschte dieses Mal das junge niederländische Quartett mit Skip Jaap van Dorp, das zum dritten Mal dabei war. Im Final trafen die Niederländer auf den Favoriten, das kanadische Team mit Skip Brad Gushue, das hier bereits dreimal (2006, 2008 und 2011) gewonnen hatte. Die Kanadier liessen sich den Sieg nicht nehmen: Am Schluss stand es 7:2.

Am Wochenende die Damen
Für OK-Mitglied Silvio Caccivio ist Curling ein idealer Teamsport. Dabei kommt es aber auch auf taktisches Geschick an: «Wie im Schach muss man einige Züge vorausdenken.»

An diesem Wochenende trifft sich die Elite der Curlerinnen in Arlesheim am Women’s Master: 24 Teams werden daran teilnehmen. Mit dabei die Weltmeisterinnen um Skip Alina Pätz (Baden Regio Halter) und die Europameisterinnen mit Skip Binia Feltscher (Flims). Ohne Sponsoren, so Caccivio, liesse sich ein solch hochkarätiges Turnier nicht durchführen. Deshalb sei man besonders dankbar, dass auch die beiden Sportämter in Basel und Liestal dazugehörten.

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