Der «schönste Flohmarkt» geht in neue Hände
Um die Durchführung des Arlesheimer Flohmarktes zu sichern, haben drei Freundinnen des Marktes einen Verein gegründet.
Spricht man Agnes Kaelin, Katinka Middel und Anja Piazza auf den «Arleser Flohmärt» an, kommen sie aus dem Schwärmen nicht mehr raus: Der schönste Flohmarkt in der ganzen Region soll es sein, ist Agnes Kaelin schon zu Ohren gekommen. Dass dem so ist, will sie nicht behaupten, aber wunderschön, eingebettet in die Kulisse des Arlesheimer Dorfkerns, sei der Flohmarkt auf jeden Fall. «Der Markt lädt zum Flanieren ein und ist ein wichtiges sozialer Anlass für das ganze Dorf», sagt Kaelin begeistert.
Die drei Frauen verbindet eine grosse Leidenschaft für den hiesigen Flohmarkt: «Als Kind bin ich mit meinen Eltern zum Flohmarkt gegangen, heute kommen meine eigenen Kinder mit», sagt Katinka Middel. Die Leidenschaft für den Flohmarkt werde von Generation zu Generation weitergegeben und schaffe Abhilfe, wenn das eigene Heim wieder einmal entrümpelt werden müsse. So sei der Markt auch ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft: «Dinge weiterzugeben, statt sie in den Müll zu werfen, ist auch nachhaltig und ökologisch sinnvoll», sagt Middel. Zudem gebe es ein gutes Gefühl, Dinge persönlich an jemanden zu verkaufen, vielleicht sogar an eine Person, die einem sympathisch ist.
Neue Anmeldebedingungen
Dreissig Jahre lang organisierte die im Dorf allerseits bekannte und engagierte Marie Regez unter dem Patronat der Natur- und Umweltschutzkommission der Gemeinde den Arleser Flohmärt, nun geht der vor allem bei Familien aus Arlesheim und der näheren Umgebung beliebte Anlass in neue Hände über: Im Dezember vergangenen Jahres wurde der Verein «Flohmarkt Arlesheim» gegründet, um das Weiterbestehen des Anlasses in Zukunft zu sichern: «Die Gemeinde braucht eine konkrete Ansprechperson. Die Bildung eines Vereins hat sich als die beste Lösung erwiesen», sagt Kaelin, die den Verein mit Katinka Middel im Co-Präsidium leitet. Zusammen mit Aktuarin Anja Piazza bilden sie den dreiköpfigen Vorstand. «Wir kennen uns alle gut, harmonieren zusammen und nehmen schon seit Ewigkeiten am Flohmarkt teil», sagt Katinka Middel. Aktuell hat der Verein noch keine Mitglieder, sondern ist im Prinzip einfach das Organisationskomitee des Marktes. «Vielleicht kommen später Vorstands- oder Vereinsmitglieder dazu. Doch für den Anfang reicht es.»
Der Flohmarkt findet dieses Jahr am 26. August statt. Organisatorisch gibt es einige Änderungen, so ist die Anmeldung zur Teilnahme künftig ausschliesslich per E-Mail möglich und es wird neu ein Unkostenbeitrag von 10 Franken für einen Bodenplatz und 20 Franken für einen Tischplatz erhoben. Die Miete eines gedeckten Marktstandes kostet neu 40 Franken. Anmeldeschluss ist der 5. Juli. «Definitiv reserviert ist ein Platz erst nach Bezahlung der Teilnahmegebühr. So gehen wir sicher, dass die Unkosten gedeckt sind», sagt Kaelin. «Wir haben uns bei der Festlegung der Gebühren an den umliegenden Gemeinden orientiert», sagt Kaelin. Der Vorstand arbeite ehrenamtlich, es gehe ihm nicht darum, Geld zu generieren. Einzig die Helferinnen und Helfer sowie die einzelnen Platzchefs erhalten jeweils ein kleines Entgelt.
Der Arleser Flohmärt ist in den mehr als 30 Jahren seines Bestehens enorm gewachsen – angefangen hatte alles mit rund 50 Teilnehmenden, heute sind es mehr als 250. «Von der Grösse her sind wir am oberen Limit angelangt. Mehr wollen wir nicht», sagt Kaelin.
Gedacht sei der Markt in erster Linie für die Bewohnerinnen und Bewohner von Arlesheim, doch auch Teilnehmer aus der nahen Umgebung sind willkommen. Die drei Frauen freuen sich jetzt schon wieder auf dem Flohmarkt im kommenden Sommer: «Oft treffe ich am Markt alte Bekannte, die ich schon ewig nicht mehr gesehen habe», sagt Katinka Middel.