Der blaue Teppich ist ausgerollt
Die 1. Arlesheimer Kurzfilmtage gehen dieses Wochenende in der Trotte über die Bühne. Am Sonntag kommt es zur grossen Preisverleihung. Auch das Publikum kann seinen Liebling küren.
Lukas Hausendorf
Zehn cineastische Häppchen warten in der Trotte darauf, vom Publikum konsumiert und bewertet zu werden. So viele Kurzfilme sind an den 1. Arlesheimer Kurzfilmtagen eingegangen. In weniger als acht Minuten setzt sich jeder Beitrag in irgendeiner Form mit dem Domdorf auseinander. In Form eines verfilmten Gedichts, einer Geschichte, eines Musikvideos oder in einer kurzen Dokumentation. «Es ist eine sehr heterogene Mischung», sagt Initiator und Jurypräsident David Borter. «Und jeder Film ist sehenswert.» Ursprünglich hätte er fast mit doppelt so vielen Eingaben rechnen können. Denn angemeldet haben sich 20 Filmemacher. Die Hälfte hat sich dann aber zurückgezogen, weil sie bis zum Einsendeschluss nicht fertig geworden sind. Auch kurze Filme brauchen lange, bis sie im Kasten sind.
Die Zehn Anwärter auf einen der drei Preise können ab morgen im Kulturhaus vom interessierten Publikum visioniert und bewertet werden. Denn neben den beiden Jurypreisen vergibt das «Wochenblatt», das als Medienpartner in Erscheinung tritt, den begehrten Publikumspreis. Stimmen können aber nur vor Ort in der Trotte abgegeben werden. Zur feierlichen Übergabe der Trophäen am Sonntagvormittag um 11 Uhr sind sowohl alle Filmemacher wie auch alle interessierten Cineasten aus der Region eingeladen, über den blauen Teppich in die Trotte zu schreiten. Vorbei an Albert Schillings Skulptur «Introvertierter Stein», der den Kurzfilmtagen ein passendes Erkennungszeichen gestiftet hat, das enger mit Arlesheim kaum verbunden sein könnte.
Die Jury hat entschieden
Die Gewinner der beiden Hauptpreise über 1000 und 500 Franken stehen übrigens schon fest. Die Jury sei sich erstaunlich schnell einig gewesen, sagt David Borter. Das sind neben ihm der aus Arlesheim stammende Dokumentarfilmer Matthias von Gunten und die ehemalige Telebasel-Journalistin Esther Keller – allesamt gestandene Profis in ihrem Metier. Einen Profi konnte man auch für die Moderation der Preisvergabe engagieren. Diese übernimmt Georg Halter, Nordwestschweizer TV-Korrespondent des SRF. Zufälligerweise Borters Nachbar. «Dass das ein Profi übernimmt, war mir wichtig», erklärt dieser. Er habe schon zu viele Veranstaltungen mit schlechten Moderationen erlebt.
Erst der Auftakt?
Die Organisation der ersten Arlesheimer Kurzfilmtage ist schon jetzt ein Erfolg. Die Wunschjury sei rasch beisammen gewesen, genauso die Finanzierung. Ein gutes Zeichen für den Anlass, wie Borter findet. Er möchte am liebsten gleich weiter machen und schon nächstes Jahr die zweiten Arlesheimer Kurzfilmtage durchführen. Mit der Trottekommission wurde das noch nicht besprochen. «Es wäre aber wichtig, wenn man will, dass sich der Anlass etabliert», sagt er. Die Filmbeiträge dieses Jahres machen auf jeden Fall Lust auf mehr und sind ein Indiz dafür, dass im Birseck nicht wenige Regietalente zu Hause sind, die eine solche Plattform zu schätzen wissen.
1. Arlesheimer Kurzfilmtage
13. bis 15. Dezember in der Trotte Arlesheim.
Vorführung der Wettbewerbsbeiträge und Voting am Freitag von
18 bis 22 Uhr und am Samstag von 11 bis 18 Uhr.
Grosse Preisverleihung am Sonntag um 11 Uhr.