Das Jugi feiert für und mit der Jugend Geburtstag
Die Kinder und Jugendlichen halfen beim 30-Jahr-Fest des Jugendhauses am vergangenen Samstag engagiert mit. Mit von der Partie waren auch diverse Kinder- und Jugendorganisationen.
Tobias Gfeller
Die Kinderaugen leuchteten, als um die verwinkelten Ecken der Gerenmattschulen plötzlich ein Feuerwehrauto zu fahren kam. Die Feuerwehr Arlesheim bot den Kindern die Möglichkeit, eine Runde mit dem faszinierenden Fahrzeug zu drehen. Die Kleinen nahmen das Angebot begeistert an und fühlten sich für ein paar Minuten als Feuerwehrleute im vollen Einsatz.
Internationale Köstlichkeiten
Das Feuerwehr-Taxi war nur eines der vielen Angebote eines vielseitigen Fests zum 30-Jahr-Jubiläum des Arlesheimer Jugendhauses. Das Jugi-Team, mehrere Organisationen für Kinder und Jugendliche und vor allem die Kids selber sorgten am Samstag rund um das Jugendhaus und auf der Schulanlage für einen spannenden Nachmittag und Abend. Diverse Institutionen präsentierten ihre Angebote, u. a. das Familienzentrum Oase, Fit4School und der Erlenhof . Natürlich kamen auch die Hungrigen und Durstigen an diesem sonnigen Samstag nicht zu kurz. Beim Erlenhof sorgten unbegleitete minderjährige Asylsuchende, sogenannte UMAS, für internationale Köstlichkeiten. Die Mädchenmannschaft des FC Arlesheim verwöhnte die Besucher mit Desserts, die reformierte Kirchgemeinde bot alkoholfreie Cocktails feil. Play4You, das Wurzelhüsli, die Pfadi Arlesheim mit ihrer spektakulären Kletterwand und die Jungwacht Blauring mit einer rasanten Seifenkistenabfahrt sorgten für den nötigen Spassfaktor.
Erinnerungen an früher
Der heisse Nachmittag gehörte vor allem den Kleinen mit ihren Eltern und Grosseltern. «Ein ganz tolles Fest», schwärmte Pia Zahnd, die soeben ihre Enkel beim Klettern unterstützte und sie anschliessend aufgeregt ins Feuerwehrauto einlud. Pia Zahnd gehörte vor knapp 30 Jahren zu den ersten Jugi-Leiterinnen. «Natürlich blieb ich immer mit dem Jugi verbunden. Mich freut es sehr, dass es noch immer so beliebt ist und lebt.» Nach Spiel und Spass am Nachmittag ging am Abend auf der extra aufgebauten Bühne die Post ab. Es wurde gesungen, getanzt und vielseitig musiziert. Involviert in die Festorganisation waren auch regelmässige Jugi-Besucher und Schulklassen. So auch der 13-jährige Tim Oberer. Schon frühmorgens war er beim Aufstellen im Einsatz. Tischtennis, Billard und die Playstation gehören neben dem einfachen Abhängen zu seinen liebsten Beschäftigungen im Jugi. «Ich verbringe neben Zu Hause und der Schule am meisten Zeit hier. Man trifft hier viele andere Jugendliche. Das gefällt mir.»
Jugi hat sich entwickelt
Selbstverständlich habe sich das Jugi in den Jahren auch verändert, betont Pia Zahnd. «Ein Jugi muss mit der Zeit gehen und sich entwickeln. Die Interessen der Jugend verändern sich.» Zu ihrer Freude sei das Jugi heute noch mehr mit der Schule vernetzt und auch in der Öffentlichkeit akzeptierter als früher. Das spürt auch die aktuelle Jugi-Leiterin Gaby Meyer. Die Jugi-Besucher seien jünger geworden. «Früher waren die 15- bis 20-Jährigen hier, heute sind es 12- bis 16-Jährige.» Vor drei Jahren wurde ein Kindertreff für die ganz Kleinen ins Leben gerufen, der sich gemäss Gaby Meyer bereits etabliert hat.
Abhängen und chillen
Die Grundidee des Jugendhauses ist aber immer gleich geblieben: «Das Jugi gehört den Jungen. Sie prägen und gestalten es und geben ihre Wünsche ab. Natürlich geben wir auch mal Inputs und sagen, wenns nötig ist, auch mal ‹Stop!›.» – Abhängen und chillen, wie es die Jungen nennen, ist immer noch die Lieblingsbeschäftigung im Jugi. Das bestätigen auch Mariyam und Sanja, die am Fest mit ihrer Schulklasse die Bar bedienen. «Das Jugi ist immer offen. Man kann hier ohne die Blicke der Eltern und Lehrer einfach nur sein.»
Zugenommen hat im Jugendhaus die enge Begleitung. Die Jungen seien in jüngeren Jahren offener, beschreibt Jugi-Leiterin Gaby Meyer. «Hilfestellung bei Hausaufgaben oder bei persönlichen Sorgen: Die Fragen der Jungen sind vielfältig.» Der pädagogische Ansatz sei heute wichtiger als früher, merkt Gaby Meyer an.