Arlesheimer Preise: Von Kendo bis Palliativmedizin
Im Keller von Rockfact auf dem Walzwerkareal zeichnete die Gemeinde am letzten Freitag zehn Personen für ihre aussergewöhnlichen Leistungen aus. Der Preis für Vreni Schmid-Grether war überfällig.
Thomas Brunnschweiler
Mit einem Stück von Beethoven, gespielt von Sonja Müller, und der Einleitung von Gemeindepräsident Karl-Heinz Zeller wurden die Gäste auf die Preisverleihung eingestimmt. Gemeinderat Markus Eigenmann ehrte zunächst drei Sportler. Hans Mösch wurde für seine Leistung am schweizerischen Junioren- und Veteranenfinal in Thun ausgezeichnet. Er gewann mit 291 Punkten Gold im Schiessen mit der Ordonnanzpistole auf 25 Meter und ist damit Schweizermeister in dieser Disziplin. David Pipola wurde 2012 Vize-Schweizermeister in der zweitobersten Kategorie des Kendo, einer traditionellen Kampfsportart. Er wurde bereits zum vierten Mal geehrt. Marquis Richards wurde 2012 Schweizermeister bei den U23 im Stabhochsprung. Bereits jetzt ist er Schweizermeister bei den Aktiven. Sein grosses Ziel sind die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.
Klavier und Kaninchen
Gemeinderat Lukas Stückelberger ehrte die Kulturschaffenden. Die Schwestern Julia und Sonja Müller von der Musikschule Arlesheim erreichten in ihrer Altersgruppe beim schweizerischen Jugendmusikwettbewerb 2012 den 2. Platz in der Kategorie Klavier zu vier Händen. Julia Müller spielte nach der Ehrung einfühlsam und kraftvoll das Grave der c-moll Sonate Nr. 8 von Beethoven und erntete grossen Applaus. Im Anschluss wurde der Fokus auf das Vereinsleben gelenkt. Drei Mitglieder des 1909 gegründeten Kaninchenzüchtervereins wurden ausgezeichnet. Nina Schmidlin erreichte 2012 den 1. Platz bei den Hotot mit 95,5 Punkten. Günter Schluep erreichte mit seinen Thüringern den 1. Platz in der Kantonalen Rasseschau mit 96 Punkten und Dieter Burgert holte Gold bei der nationalen Havanna-Clubmeisterschaft. Die Ehrung von Kaninchenzüchtern ist fester Bestandteil der jährlichen Preisverleihungen und Lukas Stückelberger liess durchblicken, dass er einen emotionalen Bezug zu den kleinen Nesthockern hat.
Zweimal Menschlichkeit
Karl-Heinz Zeller liess es sich nicht nehmen, den Sozialpreis (wild card) an Vreni Schmid-Grether zu übergeben. Die Stifterin des Hospiz im Park, das seit 1996 existiert, ist vielseitig engagiert. Sie setzt sich neben ihrer regelmässigen Arbeit im Hospiz auch für das Kindertagesheim Sonnengarten ein. Sie hat der palliativen Medizin in der Region mit zum Durchbruch verholfen. Heute ist das Hospiz eine anerkannte Ausbildungsstätte.
Zeller gestand ein, dass der Preis an Vreni Schmid-Grether eigentlich schon früher hätte übergeben werden sollen. Mit dem Preis ging ein Check über 5000 Franken an das Hospiz. Gemeinderat Lukas Stückelberger übergab den Wild Card-Kulturpreis an den Filmemacher David Borter, dessen Schaffen mit zwei kurzen menschenfreundlichen Filmen vorgestellt wurde. Mit einer eindrücklichen Kostprobe des Gesangsensembles «Asteres», die um 20.30 Uhr ein Konzert gaben, ging der würdige Anlass zu Ende.