Arlesheim will hoch hinaus

Aufgrund der baulichen Entwicklungsabsichten auf dem Schorenareal hat die Gemeinde Arlesheim ein kommunales Hochhauskonzept erarbeitet. Jetzt können die Öffentlichkeit und die umliegenden Gemeinden mitwirken.

Unscheinbar im Hintergrund: Eine Visualisierung zeigt, wie das weisse Hochhaus, vom Schloss Birseck aus gesehen, wirken würde.  Visualisierung: ZVG
Unscheinbar im Hintergrund: Eine Visualisierung zeigt, wie das weisse Hochhaus, vom Schloss Birseck aus gesehen, wirken würde. Visualisierung: ZVG

Auf dem Schorenareal ganz im Arlesheimer Norden entsteht derzeit ein Arbeitsgebiet mit regionaler Bedeutung. «Für das, was die Uptown Basel AG da vorhat, braucht es eine gewisse Grösse», schildert die für Raumplanung zuständige Gemeinderätin Ursula Laager die Ausgangslage. Unter dem Stichwort Industrie 4.0 würden etliche Arbeitsplätze geschaffen, aber auch die notwendige Infrastruktur mit beispielsweise öffentlichem Restaurant und Kita. Auch grosszügige Grünflächen seien vorgesehen. «Ausserdem verläuft entlang der Birs eine Erdgasleitung, die personenintensive Nutzungen in einem Umkreis von 100 Metern verbietet», sagt Laager. Um die Pläne trotzdem realisieren zu können und gleichzeitig den Fussabdruck der Gebäude gering zu halten, kommt die Möglichkeit eines Hochhauses ins Spiel. Nun ist es aber so, dass kein Hochhaus ohne ein entsprechendes Hochhauskonzept entstehen kann. «Ein solches hat die Gemeinde in den letzten Monaten entwickeln lassen und stellt den Entwurf jetzt der Bevölkerung vor», so Bernhard
Barmet, Projektleiter Raumplanung bei der Gemeinde.


Eignungs- und Ausschlussräume
Bereits seit 2014 gibt es ein übergeordnetes kantonales Hochhauskonzept. Doch dieses empfiehlt, dass die Gemeinden ein präziseres kommunales Hochhauskonzept erlassen. Der jetzige Stand des von der Firma Jermann erarbeiteten Konzepts umfasst 41 Seiten und thematisiert Grundlegendes zu Hochhäusern, Eignungs-, Möglichkeits- und Ausschlussräumen sowie städtebauliche Qualitätssicherungsverfahren. «Obwohl Uptown Basel der Auslöser war und im Projektentwurf ein Hochhaus visualisiert wird, geht es zum jetzigen Zeitpunkt nicht um ein konkretes Hochhaus», betont Barmet.
Wichtig sei, erklärt Laager, zu zeigen, wo überhaupt ein Hochhaus möglich wäre – und wo nicht: «Als potenzieller Standort kommt einzig das Gebiet Schoren/Untere Weiden infrage. Die Flussterrasse, auf der sich der Dorfkern und der Grossteil der Wohnbebauung befinden, soll von Hochhäusern (Gebäude höher als 30 Meter) freigehalten werden.» Ein grosser Vorteil des Gebietes Schoren/Untere Weiden sei, dass es sich in Tallage befinde. «Trotz dieser Eignung wollen wir keine Ansammlung von Hochhäusern, sondern einen Ort für gemässigte Verdichtung mit höchster architektonischer und städtebaulicher Qualität», ergänzt die Gemeinderätin.


Meinungsbildung und Mitbestimmung
Notwendige Grundlagen sind neben dem Konzept ein städtebauliches Qualitätssicherungsverfahren sowie ein eigenständiger Quartierplan mit Vorlage an die Gemeindeversammlung. Barmet: «Wenn alles glatt läuft, braucht es ab heute mindestens fünf Jahre, bis das Uptown-Hochhaus gebaut ist.» Die Gemeinde ist bereit, diesen Weg zu gehen: «Hinter Uptown Basel steht ein schlüssiges Gesamtkonzept, das uns überzeugt», so Laager.
Und noch ist Zeit zum Mitbestimmen und Einflussnehmen. «Der Gemeinde Arlesheim ist es wichtig, die Bevölkerung bei diesem wichtigen Thema sehr früh und parallel zu den Nachbarsgemeinden und kantonalen Fachstellen miteinzubeziehen», sagt Laager.
Vom 28. August bis 28. September können schriftliche Eingaben an den Gemeinderat gemacht werden. Und am 10. September findet ab 19.30 Uhr eine Infoveranstaltung in der Aula Gerenmatten statt. Zur Meinungsbildung stehen ab sofort der Bericht unter
www.arlesheim.ch unter dem Menüpunkt «Projekte und Planungen» und auch das 3D-Geoportal unter
https://3d.geoportal.ch/arlesheim/ online zur Verfügung, mit welchem die landschaftliche Wirkung eines Hochhauses im Eignungsraum auf jeden Blickpunkt in Arlesheim erlebt werden kann. Die Unterlagen können auch auf der Bauverwaltung eingesehen werden.

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