AGIV knackt 200er-Mitgliedermarke – Präsidium bleibt weiter in Frauenhand
Die 91. Generalversammlung des Arlesheimer Gewerbe- und Industrievereines war am Dienstag geprägt von Wechseln im Vorstand. Andrea Hänggi ist neu alleinige Präsidentin.
Tobias Gfeller
Dass der Arlesheimer Gewerbe- und Industrieverein auch nach über 90 Jahren boomt, beweisen die 17 Neueintritte im Vereinsjahr 2013/14. Diese stehen den nur sechs Austritten gegenüber. Co-Präsidentin Monika Strobel strahlte ab der Zahl von 202 AGIV-Mitgliedern. Dass die Neueintritte Firmen unterschiedlichster Branchen betreffen, unterstreicht die lokale Bedeutung des AGIV.
«Usestuehle» als Jahreshöhepunkt
Zusammen mit Co-Präsidentin Andrea Hänggi und dem restlichen Vorstand sorgte Monika Strobel für ein erfolgreiches Jahr. Im kommenden Jahr wird Andrea Hänggi alleine als Präsidentin die Geschicke des AGIV leiten. Monika Strobel bleibt normales Vorstandsmitglied. Aus dem Vorstand zurück traten mit Valentin Hänggi, Claudia Sommerhalder und Thomas Bloch gleich drei Mitglieder. Sie werden von der Treuhänderin Claudia Meier und dem Gärtner Markus Sommerer ersetzt. Zusammen mit Markus Gschwend, Christoph Jenzer und Bruno Steiger bilden sie den neu zusammengesetzten siebenköpfigen Vorstand. Eine Stelle bleibt vakant.
Zum Abschluss ihres Co-Präsidialamtes blickte Monika Strobel zurück auf das vergangene Jahr des Gewerbe- und Industrievereins. Besonders freute sie die erfolgreiche Einführung der jeweils am letzten Freitag des Monats durchgeführten Mittagslunchs in wechselnden Restaurants. Zwischen 20 und 25 Personen seien regelmässig dabei. «Es hat aber noch Platz für mehr», betonte Strobel. Der erstmals durchgeführte Neujahrsapéro am 7. Januar zog mehr als 80 Mitglieder an. Die neue Präsidentin im Vollpensum Andrea Hänggi möchte künftig die Mitglieder noch besser vernetzen. Dafür seien die neu eingeführten Angebote ideal. Der Jahreshöhepunkt steigt am Wochenende des 6./7. September mit dem «Usestuehle».
Wirtschaftskammer erneut kritisiert
Die aussergewöhnliche Stellung des AGIV im Arlesheimer Leben zeigte die starke Präsenz des Gemeinderates an der GV. Der für die Standortpolitik zuständige Gemeinderat Anton Fritschi (FDP) würdigte die Bedeutung des Gewerbes für Arlesheim.
Weniger versöhnlich zeigte sich wie schon im vergangenen Jahr Joannes Bergsma, Eigentümer des Musikhauses Sichelharfe. Im Vorjahr stellte er den Antrag, der AGIV solle als Mitglied der Wirtschaftskammer Baselland verlangen, dass sich die Dachorganisation bei Personenwahlen neutraler verhält. Der Antrag stiess beim Vorstand seiner Zeit auf Zustimmung, die Versammlung lehnte ihn aber ab. Vorgestern wiederholte Bergsma seine Kritik: «Nicht nur bürgerliche Kandidaten setzen sich für die Wirtschaft ein!» Die Wirtschaftskammer solle sich um die Wirtschaft kümmern und sich nicht für Personen einsetzen. Zudem monierte er das seiner Meinung nach zu defensive Verhalten der Wirtschaftskammer im Zusammenhang mit der Masseneinwanderungsinitiative.
Markus Meier, stellvertretender Direktor der Wirtschaftskammer, entgegnete dem Kritiker, dass die Initiative national entschieden wurde und nicht kantonal. «Wir wurden von den nationalen Verbänden im Regen stehen gelassen», bedauerte er. Bergsma genügte diese Antwort nicht. Er bezeichnete sie anschliessend gegenüber dem «Wochenblatt» gar als «Nebelpetarde».