2500 Franken für «Blacky» – Auktion endete mit Knalleffekt
Für den Gesamtbetrag von 6660 Franken wurden 13 von 19 kreativ umgestalteten Schaufensterpuppen öffentlich versteigert – zur grossen Freude der Künstler und der Initianten dieses tollen Kunstprojekts.
Tobias Gfeller
Im vollen Refektorium des Kloster Dornachs warteten alle gespannt auf die schwarze Puppe mit den stechend roten Augen, über deren Arme und rechtes Bein sich ein filigranes Mäandermuster zieht. «Blacky», wie die Puppe von den Künstlern getauft wurde, werde das Höchstgebot einbringen – davon waren schon vor Beginn der Versteigerung alle überzeugt. Und so kam es dann auch. 300, 500, 1000, 2000 Franken – es ging fast nur in Hundert-Franken-Schritten steil und rasant nach oben. Während sich zwei Männer ein Bieterduell lieferten, hörte und schaute der Rest gebannt zu und spendete bei grossen Zwischenschritten spontan Applaus. Als einer der beiden schliesslich von 2100 direkt auf 2500 Franken erhöhte, war das Rennen gelaufen. «Das übersteigt mein Budget», warf dessen Konkurrent ein – und winkte ab.
Prickelnde Atmosphäre
So endete die Versteigerung der von Bewohnern des Sonnenhofs Arlesheim bemalten Schaufensterpuppen mit einem Knalleffekt. Insgesamt wurden an diesem Samstagabend 6660 Franken für 13 von insgesamt 19 Puppen geboten. Es war nicht nur der ausserordentlich hohe Auktionserlös, sondern auch die Atmosphäre, die sowohl das aktiv mitbietende Publikum wie auch die Organisatoren um Heinz Thommen (Verwaltungsratspräsident Modehaus Von Euw), Nikolaus Weber (Leiter Beschäftigungswerkstätten Sonnenhof Arlesheim) und Thomas Kramer (Leiter «Wochenblatt») begeisterte.
«Die Versteigerung hat alle meine Erwartungen übertroffen, ich bin überwältigt», freute sich Heinz Thommen. Der Erlös kommt dem Sonnenhof zugute, der das Geld für eine eigene Cafeteria in einem ausgedienten Zirkuswagen einsetzen will.
So grossartig die Versteigerung mit «Blacky» auch endete, so schwierig begann sie. Als Auktionator Thomas Kramer mit «Avatar» die erste Puppe vorstellte, wollte dafür niemand bieten. Doch der erste Dämpfer sollte auch der letzte sein. Gleich danach kam die bunte «Flora» für 450 Franken unter den Hammer. Sie ging übrigens an den gleichen Käufer wie später «Blacky». Bereits bei der dritten Puppe «Xenia» zeigte sich, weshalb eine Versteigerung so spannend sein kann. Bis zu 1000 Franken schaukelten sich mehrere Personen gegenseitig hoch. Immer wieder bot auch der Reinacher Christian Isler zusammen mit seiner Frau mit. Doch mehrmals gingen die beiden leer aus. Bei «Jane» sollte es endlich klappen. Für 400 Franken wird sie künftig ihren Wintergarten zieren. «Wir haben 500 Franken als Budget festgelegt», so Christian Isler, der von der Versteigerung im «Wochenblatt», gelesen hat. «Der gute Zweck ist für uns ein wichtiger Grund, um hier mitzubieten», sagte Barbara Isler.
Im Februar noch im Kloster
Blacky, Jane, Avatar und Co. bleiben noch den ganzen Februar hindurch im Kloster Dornach, wo sie während der Ausstellung «In Farbe gekleidet» zu sehen sind. Einige von ihnen kommen anschliessend noch in Schaufenster der Spalenvorstadt in Basel und werden dort wie bereits in Dornacher und Arlesheimer Geschäften für staunende Gesichter sorgen.
Übrigens: Jene sechs Puppen, die am Samstagabend noch keinen neuen Besitzer gefunden haben, können zum Mindestgebot von 100 oder 150 Franken gekauft werden. Wer zuerst malt, malt zuerst!