Sie zeigt’s sogar Novak Djokovic

Die Aescher Tennisspielerin Jalena Meyer ist in ihrem Jahrgang die Nummer 5 der Schweiz. Neben dem Platz glänzt sie in den sozialen Medien mit Humor und Kreativität.

Mit 14 Jahren schon sehr erfolgreich: Jalena Meyer punktet auf dem Court und in den sozialen Medien.  Foto: zVg
Mit 14 Jahren schon sehr erfolgreich: Jalena Meyer punktet auf dem Court und in den sozialen Medien. Foto: zVg

Jalena Meyer ist auf dem Vormarsch: Mit 14 Jahren ist sie aktuell bei den Frauen gesamthaft in den Top 100  der Schweiz und die Nummer 5 in ihrem Jahrgang. Chancen, sich mit Resultaten zu verbessern, boten sich ihr in den letzten Wochen aber keine. Sämtliche Turniere in ihrer Altersklasse wurden aufgrund des Coronavirus abgesagt. Für die Aescherin kein Grund für Frust, im Gegenteil. Sie nimmt die Situation mit einer Mischung aus sportlicher Lockerheit und dem Bewusstsein, dass die Wettkampfpause auch ihr Gutes haben kann. «Jetzt gilt es, im Training alles zu verbessern, was möglich ist, und in allen Bereichen genau hinzuschauen.» Als Sportlerin müsse man mit allem klarkommen, sagt Jalena schon ganz routiniert.

Die 14-Jährige weiss genau, woran sie noch am meisten arbeiten muss. «Beinarbeit und Physis», sagt sie wie aus der Pistole geschossen. Sie lebe von ihrer Power, der Offensive und dem steten Willen, die Gegnerin mit schnellem und präzisem Spiel in Schwierigkeiten zu bringen. Jalena Meyer ist keine, die auf dem Platz zögert. Das zahlt sich mehr und mehr aus. Verlor sie vor Jahren noch gegen Gegnerinnen, die defensiv stark waren und vorwiegend auf Sicherheit spielten, kann sie diese heute dank ihrer Power dominieren. Sie ist überzeugt: «Langfristig setzt sich ein offensiver Spielstil durch.» Auf das offensive Spiel wird in ihrer Trainingsakademie TIF in Allschwil viel Wert gelegt. Die Basis dafür legt sie mit dem Aufschlag, der für ihr Alter überdurchschnittlich stark ist. Nach dem Aufschlag geht sie ins Feld hinein – teilweise sogar ans Netz, was heutzutage gerade im Frauentennis nur noch selten zu sehen ist.


Krachende Vorhand in die Schutzmaske
Doch Jalena Meyer ist mehr als Aufschlag, Vorhand und Rückhand. Spätestens seit dem Corona-Lockdown im Frühjahr ist sie auch Nicht-Tennisinsidern ein Begriff. Mit ihren Instagram-Videos schaffte sie es weltweit in die Medien. Sogar die Weltnummer eins Novak Djokovic reagierte auf einen Clip, der sie angeblich mit vier Schlägern beim Spiel an die Wand zeigt. Ob bei Wimbledon im eigenen Garten, dem Tennisspiel mit sich selber um die Welt oder die krachende Vorhand von hinten in Papis Schutzmaske – natürlich neben dem Gesicht, die Aescherin punktet dabei weit über ihre Followerinnen und Follower in den sozialen Medien hinaus. Dabei kann sie auf die Hilfe von Vater Alexander Meyer zählen, der selber Tennis spielt und Jalena auf und neben dem Platz berät. Als Inhaber einer Agentur für digitale Kommunikation kennt er sich bestens aus mit den Möglichkeiten von Instagram und Co. Bei sämtlichen Videos gehe es darum, auch über sich selber lachen zu können. «Es soll ja nicht zu ernst rüberkommen», betont Alexander Meyer. Die Kurzvideos während des Lockdowns erhielten jeweils mehrere hunderttausend Klicks. Erwartungen dahingehend hätten sie aber nie. «Wir machen dies vorwiegend zum Spass für uns», stellt Jalena klar.


Lachen nach Niederlagen
Die eigene Website und das Auftreten in den sozialen Medien sehen Vater und Tochter auch als Möglichkeit, künftigen Sponsoren etwas zurückzugeben. Denn gute Sportlerinnen und Sportler gebe es viele, erinnert Alexander Meyer. «Aber es geht darum, sich auch irgendwie präsentieren zu können.» Der Vater sieht dies auch als Lebensschule, wovon Jalena einst auch im Berufsleben – ob als Tennisprofi oder sonst – profitieren kann. Die 14-Jährige hat längst Gefallen am Schauspielern gefunden. Sie habe dadurch an Selbstvertrauen gewonnen, was ihr bei der Medienarbeit zugutekomme. Diese in den Videos demonstrierte Lockerheit wolle sie auch auf dem Platz zeigen. Als sie einst nach einem verlorenen Final lächelnd vom Platz ging, weil sie trotz Niederlage gut gespielt hatte, kam der Turnierdirektor verwundert auf ihren Vater zu. «Ich habe noch nie ein Mädchen gesehen, das nach einem verlorenen Final lacht.» Für Jalena ist das ganz normal. Sie geht ihre Tenniskarriere zwar ehrgeizig, aber ohne Verbissenheit an. Das lebt ihr auch der Vater vor. «Ehrgeizige Eltern bringen nichts. Sie setzen das Kind nur unter Druck», meint Jalena und macht über ihr Verhältnis zum Vater klar: «Er ist und bleibt mein Papi.»

Weitere Artikel zu «Aesch/Pfeffingen», die sie interessieren könnten

Aesch/Pfeffingen18.09.2024

Vor dem Vergessen bewahrt: Als eine britische Insel evakuiert wurde

Die Insel Guernsey wurde im zweiten Weltkrieg von den Deutschen besetzt. 5000 Kinder wurden daraufhin evakuiert, darunter auch Verwandte von Lucy Leadbeater.…
Aesch/Pfeffingen11.09.2024

Der Grundstein für die zukünftige Wärmeversorgung ist gelegt

Das Fundament für die Heizzentrale des neuen Wärmeverbunds Aesch am Weidenring steht. Vergangene Woche wurde feierlich der Grundstein gelegt.
Aesch/Pfeffingen11.09.2024

Das Familienzentrum Brüggli feiert seinen 30. Geburtstag

Seit 30 Jahren engagiert sich das Familienzentrum Brüggli für Kinder und Familien. Ein Ausbau des Angebots ist geplant.