Schwarz + Partner: Telecom-Center geschlossen – Marke verschwindet

Nach dem Verkauf von Schwarz + Partner AG durch die EBM an die Alpiq InTec und die Schliessung der Telecom-Center in Aesch, Basel und Sissach erhebt der Firmengründer Vorwürfe an die EBM.

Lauf der Zeit: Die Spuren der Schwarz + Partner AG werden aus dem Strassenbild von Aesch verschwinden.  Foto: Thomas Brunnschweiler
Lauf der Zeit: Die Spuren der Schwarz + Partner AG werden aus dem Strassenbild von Aesch verschwinden. Foto: Thomas Brunnschweiler

Thomas Brunnschweiler

Es ist Dienstagmittag in Aesch. Zwei junge Leute sind daran, an den Zugangsrampen des Telecom-Centers die blauen Blitze des Firmenlogos abzukratzen. Damit ist klar, dass Schwarz und Partner endgültig aus dem Dorfbild verschwindet. Wie konnte es so weit kommen? Hans Schwarz gründete die Firma im Jahre 1990. Im Jahre 2007 wurde sie an die Elektra Birseck Münchenstein (EBM) verkauft, die sie unter gleichbleibendem Namen weiterführte. Im April dieses Jahres verkaufte die EBM die Schwarz + Partner AG an die Alpiq InTec Management AG.

In der gemeinsamen Medienmitteilung der EBM und der Alpiq heisst es: «Der Führungsspitze der EBM war es ein grosses Anliegen, dass der Verkauf der Schwarz + Partner für alle Betroffenen sozial- und branchenkonform geregelt werden kann.» Alle rund 150 Mitarbeitenden der Elektroinstallationsfirma und der Telecom-Center wurden rückwirkend auf den 1. Januar 2014 von Alpiq InTec übernommen. Für viele Kundinnen und Kunden war es kleiner Schock, als sie Ende Juni in Aesch, Basel und Sissach vor geschlossenen Türen standen. Die Alpiq InTec hatte beschlossen, die Verkaufscenter zu schliessen, jedoch alle andern Bereiche in ihre Firma zu integrieren. Dass es keine integrale Lösung gibt und der Name Schwarz + Partner ab Oktober definitiv verschwindet, stösst Hans Schwarz sauer auf, da er sich noch immer für seine ehemaligen Mitarbeitenden verantwortlich fühlt.

Vorwürfe und Gegendarstellungen
Hans Schwarz erklärt, die EMB habe im Vorfeld zum Verkauf die Zusage gegeben, alle Mitarbeitenden würden weiterhin beschäftigt. Jo Krebs, Mediensprecher der EBM, sagt dazu: «Unser Anliegen war, dass alle Mitarbeitenden übernommen werden und das wurde so auch eingehalten.» Auch den Vorwurf, man habe schon beim Verkauf an die Alpiq InTec gewusst, dass diese den Geschäftsbereich Kommunikation schliessen würde, weist die EBM zurück. «Die Schwierigkeiten im Kommunikationsbereich waren allen Beteiligten schon länger bekannt», so Jo Krebs, «alles, was jetzt passiert, liegt nicht mehr in unserer Verantwortung.» Hans Schwarz will trotz dieses Dementis der EBM eine frühere mündliche Abmachung mit dem Finanzchef der EBM weitergehend verstanden wissen, als der Stromriese sie interpretiert. Es hätte auch andere Bewerber als die Alpiq gegeben, die «eine saubere Linie gefahren wären», wie Schwarz es ausdrückt. Auch dies sieht die EBM anders, die von der «besten Offerte» spricht.

Garantieleistungen gesichert
Von der Schliessung der Telecom-Läden sind sechs Mitarbeitende betroffen. Sie wurden vor einem Monat informiert, die Kündigung erfolgt per Ende September 2014, einen Monat später als vertraglich vereinbart. «Die Möglichkeit für eine
interne Weiterbeschäftigung wurde im Vorfeld geprüft», erklärt die Alpiq.
Die Garantieleistungen von Geräten würden üblicherweise den Herstellern obliegen und seien bei einem beliebigen Ladengeschäft geltend zu machen. Zwei Geschäfte wurden den Kunden empfohlen.

Auf die Frage nach den Ausbildungsplätzen schreibt die Alpiq: «Alle Lernenden haben die Möglichkeit, ihre Ausbildung in einem grossen Unternehmen mit vielen beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten abzuschliessen.» Weitere Details rund um die Bemühungen, die Geschäfte weiterzuführen, werden von Alpiq nicht bekannt gegeben. Kommunikationsleiter Andreas Meier räumte jedoch ein, dass es vielleicht ein Fehler war, eine gemeinsame Medienmitteilung mit der EBM zu verfassen.

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