«Raum der Wissen schafft»: Aescher Innovation preisgekrönt

Das Forscher-Atelier im Schützenmattschulhaus wurde von der «Stiftung für hochbegabte Kinder» mit dem Lissa-Preis (3. Rang) ausgezeichnet.

Engagieren sich für ein wegweisendes Projekt (v. l.): Nadja Herrmann, Miriam Locher, Pia Augsburger, Laura Hahne, Nathalie Meyer (hinten) und Irène Ringier (vorne). Es fehlt von der Arbeitsgruppe: Eva Hungerbühler.  Foto: Tobias Gfeller
Engagieren sich für ein wegweisendes Projekt (v. l.): Nadja Herrmann, Miriam Locher, Pia Augsburger, Laura Hahne, Nathalie Meyer (hinten) und Irène Ringier (vorne). Es fehlt von der Arbeitsgruppe: Eva Hungerbühler. Foto: Tobias Gfeller

Tobias Gfeller

Als vor einem Jahr die beteiligten Lehrpersonen der Arbeitsgruppe zusammen mit Schulleitung und Gemeinderätin Eveline Sprecher (SP) den «Raum der Wissen schafft» feierlich eröffneten, war dies ein innovativer und mutiger Schritt. Mit diesem Projekt werden nicht wie in sonstigen Begabtenprogrammen einzelne Kinder gezielt gefördert, sondern ganze Klassen praxisnah unterrichtet. «In diesem Forscher-Atelier können Kinder Dinge, die sie sonst nur von Bildern und Erzählungen kennen, dreidimensional betrachten und berühren. Der Raum bietet die Infrastruktur für ein breites Lernen und Versuchen», erklärt Nathalie Meyer, Lehrperson und Mitglied der Arbeitsgruppe.
Nun kam am 4. September die offizielle Bestätigung, dass die Idee dieses Ressourcenraums äusserst gelungen ist. Von einer sechsköpfigen Fachjury wurde der Raum in Zürich mit dem dritten Rang beim alle zwei Jahre vergebenen Lissa-Preis ausgezeichnet.

«Lissa» steht für «Lernfreude in Schweizer Schulen anregen» und möchte wegweisende Projekte im Bereich Begabten- und Begabungsförderung auszeichnen. «Im «Raum der Wissen schafft» werden entsprechend den neuen Vorgehensweisen in der Forschung Hypothesen aufgestellt, Experimente durchgeführt und die Vermutungen auf ihre Richtigkeit geprüft. Durch diese korrekte Reihenfolge des Forschens wird die Basis für grundsätzliches wissenschaftliches Vorgehen gelegt», sagte Jury-Mitglied Caroline Benz in ihrer Laudatio. Der Raum sei ein ausgezeichnetes Projekt, gut durchdacht, einfach durchgeführt und lasse Raum für Weiterentwicklung.»

Altersgerechtes Forschen
Im Gegensatz zu vielen sonstigen Lehrmitteln geht im Atelier das Unterrichtsmaterial nicht auf die Kinder zu, sondern umgekehrt. Die Schülerinnen und Schüler sollen Lerninhalte begreifen und nicht mehr nur von den vorne stehenden Lehrpersonen mündlich und durch Bilder vermittelt bekommen. «Man kann zu jedem Thema der Naturwissenschaften Experimente machen», beschreibt Nathalie Meyer. Die Kinder entdecken forschend die Welt. Der «Raum der Wissen schafft» richtet sich sowohl an Kindergärten wie auch an sechste Primarschulklassen. Das Angebot ist so breit, dass altersgerecht geforscht werden kann.

«Die Kindergartenkinder sind mit Abstand jene Kinder, die am offensten auf neue Dinge zu gehen», weiss Miriam Locher, selbst Mitglied der Arbeitsgruppe und Kindergärtnerin. Dieser unbeschwerte Zugang ermöglicht spannende Begegnungen in den verschiedenen Themenbereichen. Diese sind nicht zufällig gewählt, betont Nadja Herrmann. «Wir haben uns auf die naturwissenschaftlichen Begabungen beschränkt, weil die in den Schulen in der Schweiz eher zu kurz kommen.» Der Ressourcenraum werde von den Lehrkräften rege benutzt.

Bestätigung der Arbeit
Der dritte Platz beim Lissa-Preis ist mit 2500 Franken dotiert. «Wir werden mit dem Geld im Gruppenraum Spots installieren, um mit den Kindern das Thema Licht genauer zu beleuchten. Sie sehen, aus was für Farben Licht besteht», verrät Nadja Herrmann. Zudem werde das Atelier auf den Pausenplatz erweitert. «Wir planen Mistkästen für Kleintiere, ein natürliches Bienenhaus und eine Wetterstation.» Die Aescher Idee behauptete sich gegen 15 Konkurrenten aus der ganzen Deutschschweiz. «Für uns ist das eine Bestätigung der Arbeit», so eine stolze Nathalie Meyer. Diese sei sehr aufwendig, da das Projekt den Lehrpersonen des Schützenmatt- und des Neumattschulhauses erklärt werden müsse; Weiterbildungen müssten organisiert werden, der Raum an sich, und vor allem müssten Dutzende von Forscherkisten jährlich geprüft und aktualisiert werden.

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