Herausforderer wünschen sich ein aktives Dorfleben

Die parteilosen Martin Kaiser und Urs Henner wollen in den Pfeffinger Gemeinderat und dort den zurücktretenden Rolf Klossner beerben.

Die Herausforderer sind sich einig: Martin Kaiser und Urs Henner finden, das Zusammenleben soll wieder mehr im Fokus stehen – und wollen deshalb im Gemeinderat etwas bewirken.  Foto: Caspar Reimer
Die Herausforderer sind sich einig: Martin Kaiser und Urs Henner finden, das Zusammenleben soll wieder mehr im Fokus stehen – und wollen deshalb im Gemeinderat etwas bewirken. Foto: Caspar Reimer

Dass es in Pfeffingen Mängel gibt und der Gemeinderat schlechte Arbeit leistet, wollen Martin Kaiser und Urs Henner beide nicht sagen – im Gegenteil. «Wir haben ein sehr hohes Level in Pfeffingen und dazu müssen wir Sorge tragen», betont Henner. Pfeffingen stehe finanziell gut da, was für eine Baselbieter Gemeinde keinesfalls selbstverständlich ist. Das wissen und betonen die beiden parteilosen Herausforderer unisono. Ihnen geht es mehr um «Softfaktoren», die es zu verbessern gelte oder wenigstens beibehalten werden sollten. «Mir geht es um den Umgang miteinander und untereinander», erklärt Henner, der von der CVP aktiv unterstützt wird, aber kein Parteimitglied ist. Das Zwischenmenschliche sei ihm wichtig. «Wir müssen schauen, dass wir auch ohne Dorfladen und mit nur einer Beiz einen guten Austausch im Dorf pflegen.»

Von Seiten Gemeinderat gehe es darum, «nicht jeden Fünfliber zweimal in der Hand umzudrehen» und Personen, die sich für ein aktives Dorfleben engagieren, auch zu unterstützen, findet Henner. Der Jugendarbeiter des Seelsorgeverbands Angenstein und ehemaliges Mitglied der Sozialhilfebehörde und des Vereins Frischluft in Arlesheim lobt in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Gruppe «Pfeffingen lebt». Und dort engagiert sich sein Mitbewerber Martin Kaiser. Der parteilose Spenglermeister kandidierte bereits vor vier Jahren für den Gemeinderat. «Wir müssen dagegen ankämpfen, dass Pfeffingen noch mehr zum Schlafdorf wird.» Sowohl Henner wie auch Kaiser fordern vom Gemeinderat Unterstützung für jene, die im Dorf etwas bewegen wollen – sowohl finanziell wie auch betreffend Vorschriften.


Alteingesessener soll in Dorfexekutive

Pfeffingen ist bekannt für tiefe Steuern und die ruhige Lage und ist dadurch vor allem für Wohlhabende ein attraktiver Wohnort. Pfeffingen müsse aber auch für sein aktives Dorfleben bekannt sein, wünscht sich Martin Kaiser. Er störe sich an der zunehmenden Anonymität und Individualität im Dorf. «Man wird sich fremd», warnt Kaiser. Es gehe ihm auch darum, dass alte Dorftraditionen erhalten bleiben. «Es ist Zeit, dass wieder ein Alteingesessener, der in Pfeffingen aufgewachsen ist, im Gemeinderat sitzt.» Gerade in diesen Themen wolle er «einen Nagel einschlagen». Auch das Thema Sicherheit beschäftigt Martin Kaiser. Als Instruktor bei der Schweizer Armee und ehemaliges Mitglied der Pfeffinger Feuerwehr könne er gerade auch in diesem Bereich viel Know-how einbringen. «Wir müssen aufpassen, dass Pfeffingen nicht aus dem Fokus der Sicherheitsbehörden gerät, die Patrouillenfahrten der Polizei reduziert werden und generell ein Leistungsabbau vollzogen wird.»


Gemeinderat sei sehr gut aufgestellt


Während Rolf Klossner (parteilos) zurücktritt, treten die Gemeinderäte Ruben Perren (parteilos), Susanne Schindler (FDP), Sacha Ursprung (parteilos) und Gemeindepräsident Sven Stohler (FDP) zur Wiederwahl an. Letzterer stimmt Martin Kaiser und Urs Henner zu, dass ein aktives Dorfleben wichtig für Pfeffingen ist. Deshalb sei es dem aktuellen Gemeinderat auch ein Anliegen, bei Veranstaltungen nicht nur präsent, sondern auch aktiv dabei zu sein. Auch die Vereine seien für das Dorf wichtig, so Stohler. «Da versuchen wir natürlich auch, unterstützend zu wirken.»

Sven Stohler weiss um die verschiedenen Interessen in Pfeffingen. «Die einen möchten, dass etwas läuft, andere wiederum schätzen die Ruhe. Wenn mal wirklich etwas stattfindet, unterstützen wir dies als Gemeinderat.» Ganz generell sieht Sven Stohler den Gemeinderat aktuell sehr gut aufgestellt. «Wir arbeiten sehr gut im Team, auch wenn wir mal unterschiedliche Meinungen und angeregte Diskussionen haben.»

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