Haderlumpen hauen auf den Putz
Beim 17. Gala-Abend des Akkordeon Orchesters Aesch treten auch die Zillertaler Haderlumpen auf. Die Volksmusikstars können auf eine grosse regionale Fangemeinde zählen.
Thomas Brunnschweiler
Wenn am Samstagabend die Türen der Löhrenacker-Halle geöffnet werden, steht jetzt schon fest, dass viele Besucher(innen) wegen der Zillertaler Haderlumpen kommen. Es braucht eben Zugpferde, um die Akkordeonmusik, die dem Publikum weniger geläufig ist, näherzubringen. Das famose Trio wurde 1987 von Vitus Amor sowie Reinhard und Peter Fankhauser gegründet. Veitl, Hölli und Hummel, wie sie sich nennen, verliessen bald die beschaulichen Pfade der Hausmusik und wandelten auf den Spuren der Zillertaler Schürzenjäger, die mit ihrer neuen, rhythmusorientierten Stadionmusik die österreichische Volksmusikpflege vergrämten. Tatsächlich hat der volksmusikalische Schlager der Haderlumpen mit der ursprünglichen Zillertaler Volksmusik nicht mehr viel gemein. Nun darf man eines nicht vergessen: Die Haderlumpen müssen ein riesiges Festpublikum unterhalten und kein Kaffeekränzchen. Dass die Gruppe mit ihren Liedern grosse Professionalität an den Tag legt, ist unbestritten.
Selbstironisch und publikumsnah
Der Name Haderlumpen ist selbstironisch. «Hadern» und «Lumpen» sind gleichbedeutende Wörter. Ein Haderlump ist in Österreich ein Mann in abgerissener Kleidung oder ein verkommenes Subjekt. Neben einer beachtlichen Diskografie haben die Zillertaler Haderlumpen einen stolzen Leistungsausweis: 1. Platz beim Grand Prix der Volksmusik 2007, Goldene Tulpe, Auftritte bei Stargalas und im Musikantenstadel, um nur einiges zu nennen. Gefragt, wie man solche Volksmusik-Cracks nach Aesch hole, erklärt OK-Präsident Franco D’Elia: «Es braucht langjährige Kontakte zum Management. Zudem haben die Musiker in der Gegend eine grosse Fangemeinde.» Viele Fans kennen Veitl, Hölli und Hummel persönlich. Das schafft Goodwill, sodass die Künstler sich punkto Gage auch entgegenkommend zeigen.
In den Anfangszeiten haben sich die Haderlumpen in der Schweiz nicht leicht getan, aber seit fünfzehn Jahren gehe es auch hier steil bergauf, sagt Vitus Amor gegenüber dem «Wochenblatt». «Wir kommen immer wieder gerne in die Basler Gegend und lieben Auftritte in kleinen Gemeinden. So läuft es auch in unseren Heimatgemeinden ab. In Aesch werden wir nach dem Soundcheck zum Essen von einem Fanclub eingeladen, der immer zum Haderlumpen Open Air ins Zillertal kommt.» Das Trio ist in der Schweiz mit vielen Kollegen verbunden, etwa mit Stefan Roos, Alpenland Sepp & Co, Francine Jordi oder Oesch’s die Dritten.
Comedy und amerikanische Klänge
Für die humoristische Einlage sorgt das Duo Full House, das schon im Zirkus Knie, in «Das Zelt» und im Fernsehen aufgetreten ist. «Es ist schwierig, gute Comedy im Herbst zu engagieren», sagt D’Elia, «die Comedians sind meist alle auf Tournee.» Das Akkordeon Orchester selbst unter Leitung von Rudi Meier gibt ein amerikanisch angehauchtes Programm zum Besten. Stevie Wonder, Eric Clapton und The Village People dürfen dabei nicht fehlen. Das Gala-Menü des Gasthofs Mühle, das bis 19.30 Uhr serviert wird, kann zu 35 Franken auch noch an der Abendkasse bestellt werden.
Tickets gewinnen!
Der 17. Gala-Abend des Akkordeon Orchester Aesch findet am Samstag, 5. November, in der Mehrzweckhalle Löhrenacker Aesch statt. Türöffnung und Nachtessen 17.30 Uhr. Eintritt: Fr. 35.- / Fr. 12 -(Kinder). Keiner reservierten Plätze. Das «Wochenblatt» verlost für das Programm ab 19.30 Uhr 3 × 2 Tickets. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort «Gala-Abend» an die Adresse wettbewerb@wochenblatt.ch senden. Name, Adresse und Telefonnummer nicht vergessen. Einsendeschluss ist der Freitag, 4. November, 14 Uhr.