Gestärkt in die Zukunft

Die Aescher Angenstein AG gehört seit dem Sonntag, 1. April, zur Estech Group AG. Damit sei das langfristige Bestehen des Unternehmens gesichert.

Nach der Zusammenlegung: Martin Helfenstein, der Geschäftsleiter der Angenstein Estech AG, blickt optimistisch in die Zukunft.
Nach der Zusammenlegung: Martin Helfenstein, der Geschäftsleiter der Angenstein Estech AG, blickt optimistisch in die Zukunft.

Seit dieser Woche gehört die ehemalige Angenstein AG in Aesch – vor 2008 noch als Flanschenfabrik bekannt – zur Estech Group AG mit Hauptsitz in Seon im Kanton Aargau. Angenstein-CEO Martin Helfenstein betont, dass die Zusammenlegung nichts mit einer Krisensituation des Unternehmens zu tun hat – im Gegenteil: «Die langfristigen Perspektiven werden deutlich verbessert. Wir sind ein Familienunternehmen in der dritten Generation und machen uns seit Jahren Gedanken über die Nachfolgestrategie, da es in der Familie keine Nachkommen gibt, welche das Unternehmen operativ weiterführen können», so Helfenstein gegenüber dem «Wochenblatt». «Mein guter Freund und Studienkollege Lars Wiese hatte 2016 die Möglichkeit, alle Aktien der Estech Group AG zu übernehmen, bei welcher er bis anhin Minderheitsaktionär und CEO war.» Lars Wiese ist zudem seit zwanzig Jahren im Verwaltungsrat der ehemaligen Angen-stein AG und kennt das Unternehmen ausgezeichnet. «Die Zusammenlegung mit Estech in Form eines Aktientausches ist für uns eine ideale Gelegenheit, die Zukunft zu regeln. Wir profitieren von einer grösseren Einheit, halten aber unsere industriellen Tätigkeiten am Ort und in der Familie.» Die Zusammenarbeit mit der Estech Group AG wurde schon vor einiger Zeit aufgegleist, wodurch die Angenstein AG bereits zu neuen Aufträgen gekommen ist.

Arbeit an Lokomotiven

Mit der Integration des Familienunternehmens in die Estech Group AG wurde aus der Angenstein AG nun die Angenstein Estech AG – ansonsten bleibt für die 140 Angestellten in Aesch und in der Betriebsstätte im elsässischen Cernay alles gleich: «Die Arbeitsplätze sind ungefährdet. Tendenziell werden wir eher ein bisschen wachsen als schrumpfen», so Helfenstein. Auch bleibt er als Geschäftsleiter der Angenstein Estech AG erhalten, übernimmt zudem aber noch mit Lars Wiese die Leitung der Estech Group AG. «Gemeinsam werden wir stärker sein», sagt er überzeugt. Zudem findet zwischen den Unternehmen der Estech Group AG, die von der Schweisskompetenz über die Präzisionsfertigung bis zur Oberflächenbehandlung den ganzen Bereich der Metallverarbeitung abdecken, ein reger Austausch statt: «Für Auszubildende ergibt sich die Möglichkeit, die ganze Palette der Verarbeitung kennen zu lernen», so Helfenstein. Der Aescher Familienbetrieb bringt seinerseits Kompetenzen mit in die Unternehmensgruppe: Die Firma ist in der Branche auf die mechanische Bearbeitung und das Schweissen anspruchsvoller Metall-Komponenten spezialisiert – so werden aktuell etwa Teile von SBB-Lokomotiven in Aesch bearbeitet.

Wirtschaftsstandort Aesch

Vonseiten der Gemeinde zeigt man sich erfreut: «Für uns war es wichtig, dass die Firma ihren Standort in Aesch hält und die Arbeitsplätze erhalten bleiben», so Gemeindevizepräsident Bruno Theiler. Aesch bleibt also weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort: Die Estech Group AG beschäftigt mit den Zuzug von Aesch nun 380 Mitarbeitende an acht verschiedenen Standorten und erzielt einen Umsatz von rund 90 Mio. Franken.

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