Das Bauunternehmen Rofra hat sich eine neue Struktur gegeben

Das Aescher Bauunternehmen wird neu als Holding geführt und hat seine Tätigkeiten diversifiziert. Damit soll der langfristige Fortbestand des Unternehmens im Familienbesitz gesichert werden.

Lukas Hausendorf

Rofra kann auf ein eindrückliches Wachstum zurückblicken. 1963 wurde das Unternehmen von Robert Franz als Einzelfirma gegründet, heute beschäftigt die Rofra rund 200 Mitarbeiter und ist in vier Geschäftsbereichen tätig. Mittlerweile führt die zweite Generation der Familie das Zepter und hat der Firma jüngst eine neue Struktur verpasst, um sich für die Zukunft besser aufzustellen. Das von Remo und Fredy Franz geleitete Unternehmen wird nun als Holding geführt, die vier verselbstständigten Firmenbereiche Bau, Baumanagement, Immobilien und Andlau-Park überdacht. Die Entflechtung habe sich aufgedrängt, meint Geschäftsleiter und Verwaltungsratspräsident Remo Franz. Alle Bereiche in einer Firma zu führen, sei nicht mehr zeitgemäss. Eine Holding biete mehr Möglichkeiten, die einzelnen Firmen zu strukturieren und für die Zukunft auszurichten. Steuerliche Überlegungen haben keine Rolle gespielt. «Dazu müssten wir unsere Holding schon in Zug domiziliert haben», winkt Franz ab. Im Vordergrund standen vielmehr Überlegungen, wie das Familienunternehmen für die Zukunft gerüstet werden und die Nachfolge dereinst geregelt werden kann. «Für Familien ist das eine ideale Struktur», so Franz. Aus diesem Grund hat sich auch das Reinacher Familienunternehmen Endress und Hauser schon vor längerer Zeit für diese Unternehmensstruktur entschieden.


Markt erfordert Diversifizierung
Zur Reorganisation der Firma führte auch der zunehmende Druck von aussen. Wettbewerb und Preisdruck im Baugewerbe sind unglaublich hart und die Zukunftsperspektiven eher ungewiss. Wer sich in diesem Umfeld auf mehrere Standbeine abstützen kann wie die Rofra, ist heute im Vorteil. Die anhaltende Unruhe in den Finanzmärkten macht das Investitionsklima unberechenbar und auch der starke Franken dürfte der Bauproduktion mittelfristig zusetzen, wenn die Unternehmen, die heute schon davon betroffen sind, weniger investieren. «Mit der Neustrukturierung haben wir einen wesentlichen Schritt für die Zukunftsbewältigung gemacht», ist Franz daher überzeugt. Weniger Aufträge sind vermutlich auch von der öffentlichen Hand zu erwarten. Der Kanton steht unter Sparzwang und wird Sanierungsprojekte vermutlich neu priorisieren müssen. Unnötig, wie Altlandrat Remo Franz findet. «Das Finanzpro-blem zeichnete sich lange ab. Die Probleme kommen aber nicht vom Sach-, sondern vom Personalaufwand», sagt er und kritisiert: «Der Kanton scheut sich nach wie vor, seine strukturellen Probleme anzugehen.»


Immobilien werden wichtiger
Ein sehr aktiver Geschäftszweig der Rofra sind die Projektentwicklung und der Handel mit Immobilien. Dort verfüge man derzeit über eine gut gefüllte Pipeline. Das derzeit grösste Immobilienprojekt der Holding, der Andlau-Park, ist gar eine eigenständige Aktiengesellschaft. Auf dem ehemaligen Werkareal der Christ Aqua in Aesch plant die Rofra ein Gewerbezentrum. Derzeit laufen noch Gespräche mit Investoren und potenziellen Nutzern.

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