30 Jahre Kinderfasnacht: Momente geteilter Freude
Die Aescher Kinderfasnacht feiert ihr 30-Jahr-Jubiläum. Lehrerin und OK-Mitglied Yasmin Braschi verrät, wie das bunte Treiben in Aesch entstanden ist und worauf sich Besucher freuen dürfen.

Seit ihrer Gründung stetig gewachsen, zählt die Aescher Kinderfasnacht mittlerweile über tausend Kinder, die nicht nur aus Aesch, sondern auch aus den Nachbargemeinden Pfeffingen und Duggingen den Umzug mit selbst gebastelten Kostümen zusammen mit Guggen und Cliquen bereichern. Organisiert wird die Kinderfasnacht vom siebenköpfigen Organisationskomitee, das sich sowohl aus Lehrern als auch aus Eltern zusammensetzt. Ein Mitglied, das bereits seit der ersten Stunde vor 30 Jahren mit dabei ist, ist Yasmin Braschi, die deshalb auch zu berichten weiss, wie es zu dieser Kindertradition in Aesch gekommen ist. Organisch und fast selbstverständlich habe man sich zusammengeschlossen und abgesprochen und irgendwann ein Organisationskomitee gegründet, weil die Fasnacht immer grösser geworden sei. In liebevoller Handarbeit gestalten die Kinder ihre Kostüme jeweils im Klassenverband selbst. Je nach Arbeitsaufwand werden die Projekte bereits nach den Herbstferien aufgenommen. Als besonders aufwendig erweisen sich gemäss Braschi die traditionellen Waggis, deren Larven die Kinder während der Werkstunden kleistern und deren passende Kostüme sie dazu in den Handarbeitsstunden selbst schneidern.
Was die Fasnacht jedoch weit mehr auszeichne als ihre Planung, sei die Spontaneität, fügt Braschi an. «Fasnacht geht gar nicht anders als spontan», erklärt sie lächelnd, und auf die Frage, wer wie teilnehmen könne, erwidert sie, dass jeder ganz einfach nur anrufen oder direkt am Schmudo um 13.45 Uhr an der Reinacherstrasse in Aesch erscheinen könne. Willkommen seien alle, die Freude hätten mitzumachen, aber insbesondere Tambouren wären dem Organisationskomitee ein Anliegen. Wie Braschi weiter ankündigt, warten anschliessend auf alle Aktiven auf dem Mühleplatz ein Zvieri und ein Getränk.
Jedes Jahr etwas anders
Obwohl der Ablauf des Umzugs im Groben eigentlich immer ähnlich bleibt, sei keine Fasnacht wie die andere. Wie die Jahrgänge an den Schulen wechselten auch deren gewählte Sujets von Jahr zu Jahr, sodass auf die Frage hin, ob es denn besonders beliebte Sujets gebe, Braschi ausführt: «Natürlich gibt es immer wieder Tierkostüme und Waggis. Besonders für die kleinen Fasnächtler bieten sich Vögel an, aber die Sujets wechseln jedes Jahr, sodass immer etwas Neues entsteht und am Umzug bestaunt werden kann.» Das persönliche Highlight Braschis war die Guggenmusik, die sie mit einer ihrer Schulklassen gründen durfte. Doch eigentlich sei die Fasnachtsstimmung während der Vorbereitungszeit jedes Jahr das Schönste.
«Im Kostüm sind wir alle gleich»
Mit viel Begeisterung führt Braschi aus, dass es dabei um mehr als nur den Umzug gehe. Die ganze Vorbereitungszeit sei von enormer Freude und einem Miteinander geprägt, das die Lehrerin auch an der Fasnacht im Generellen sehr schätzt. Die Fasnacht bezeichnet sie als ein Traditionsgut, das die Menschen unabhängig von Hautfarbe oder sozialer Herkunft zusammenführe. «Im Kostüm sind wir alle gleich. Wir sind alle sofort per Du, und spontan entstehen so viele kleine Momente der geteilten Freude, selbst unter Fremden.»
Klar wird, dass die fasnachtsbegeisterte Lehrerin mit viel Herzblut ihre Leidenschaft sowohl mit den Kindern als auch mit den Erwachsenen teilt. Das Leuchten in ihren Augen, wenn sie vom Gemeinschaftssinn während der fünften Jahreszeit berichtet, dürfte selbst eingefleischte Fasnachtsmuffel anstecken, und insbesondere den Schulkindern ermöglichen Braschi und ihr Team damit ein Schul- und Fasnachtserlebnis, das von begeisterten Aktiven und fröhlichen Zuschauern lebt.