Fusion bringt Vereinfachung
Die Gemeinnützige Gesellschaft Schwarzbubenland wird aufgelöst. Das Vermögen wird der Stiftung Hilfs- und Stipendienfond Schwarzbubenland, die sich neu Gemeinnützige Stiftung Schwarzbubenland nennt, zugeführt.

Am letzten Donnerstag traf sich der Verein Gemeinnützige Gesellschaft Schwarzbubenland (GGS) im «s’Zäni» in Breitenbach zur ausserordentlichen GV. Grund war die Auflösung des Vereins sowie die Überführung des Vermögens in die Stiftung Hilfs- und Stipendienfond Schwarzbubenland, die neu «Gemeinnützige Stiftung Schwarzbubenland» heissen wird. Da der Vorstand des Vereins gleichzeitig auch Stiftungsrat der Stiftung ist, bringt die Fusion vor allem eine Vereinfachung.
«Anstelle der Führung zweier Institutionen konzentrieren wir uns nun auf ein Geschäft, ohne uns zu verzetteln. Für die Gesuchstellenden entsteht durch die Fusion mehr Klarheit», erklärt Präsident Martin Spörri, der seit 25 Jahren im Amt ist. Der Zweck von Verein und Stiftung ist identisch, nämlich die Förderung sozialer und kultureller Projekte und Gewährung von Einmalhilfen in persönlichen Notsituationen im Raum Schwarzbubenland sowie die Ausrichtung von Stipendien an Lehrlinge und Studierende, wie auch Beiträge an weitere berufliche Ausbildungen.
Entstanden war der Verein im Jahre 1892, zu einer Zeit, wo das Sozialwesen noch schwach ausgebaut war und keine Stipendien vom Staat vergeben wurden. Von der Gemeinnützigen Gesellschaft Thierstein (später Schwarzbubenland) wurden unter anderem die Haushaltungsschule Büsserach, die gewerbliche Berufsschule Breitenbach, die Volksbibliothek und die Errichtung des Hilfs- und Stipendienfonds ins Leben gerufen. «Auch die Trinkerfürsorge oder die Tuberkulosevorsorge wurde von der Gesellschaft gegründet», erzählte Spörri.
Im letzten Jahr befasste sich die GGS mit zehn Gesuchen. Sieben mussten abgelehnt werden, da die Gesuchsstellenden nicht im Schwarzbubenland wohnen oder aktiv sind. Unterstützt wurde der Mittagstisch Erschwil, der Verein «Dornach tischt auf», und zwei Mädchen wurde der Besuch eines Fussballlagers ermöglicht.
«Das Vorgehen, nach welchen Kriterien wir Beiträge verteilen, bleibt gleich. Wir beraten uns im Stiftungsrat und legen die Höhe des Betrags fest», so Spörri. «Möglich sind auch Anstossfinanzierungen für kulturelle Projekte», meinte Stiftungsrat Martin Kofmel. Dankbar erinnert er sich an die 80er-Jahre, als er und sein Bruder über eine Stiftung 8000 Franken erhielten, um das Open Air Nunningen zu gründen. Nur dank des Geldes habe das Projekt damals eine Chance gehabt. Ähnliche Projekte anzustossen, würde er begrüssen.
Mit der Auflösung des Vereins erlischt auch die Mitgliedschaft und der Mitgliederbeitrag von 50 Franken. «Früher hatte der Verein über 100 Mitglieder, heute noch rund 60», erklärte Spörri. Anstelle des Mitgliederbeitrags könne gerne ein Gönnerbeitrag an die Stiftung geleistet werden. Durch den Zusammenschluss der beiden Institutionen beträgt das Stiftungsvermögen 170000 Franken.
«Die Änderung des Stiftungsstatutes müssen die kantonale Stiftungsaufsicht und der Regierungsrat noch genehmigen. Sobald dies durch ist, überführen wir die Vermögenswerte», erklärte Stiftungsrätin Susanne Koch. Die Website wird dann aktualisiert — aktuell zählt noch gg-schwarzbubenland.ch.