Die Bilderwelt eines grossen Künstlers

An Silvester des Jahres 1924 ist Severin Borer geboren. Zu seinem 100. Geburtstag organisierten seine Tochter und eine Enkelin eine Gedenkausstellung.

Tochter und Selbstportrait: Renata Borer präsentiert das Werk von Severin Borer. Das Ensemble der Musikgesellschaft umrahmt die Vernissage musikalisch. Foto: Martin Staub

Der Büsseracher Künstler malte bis kurz vor seinem Tod im Jahr 2010 und hinterliess ein immenses Archiv an Ölbildern, Aquarellen und Druckgrafiken. Seine Tochter Renata und Enkelin Karin, beide ebenfalls kunstschaffend, nahmen sich schon mehrere Male Severin Borers Werk an und organisierten Ausstellungen, unter anderem in der Galerie Alts Schlachthuus in Laufen und im AZB Kulturforum in Breitenbach. «Jetzt, zu seinem 100. Geburtstag, wollten wir noch einmal das riesige Kunstschaffen meines Vaters aufleben lassen», erklärte Renata Borer anlässlich der Vernissage am vergangenen Samstag im alten Schulhaus Wydenmatt in Büsserach.

Die Gedenkausstellung in der obersten Etage des renovierten Schulgebäudes zog viele Büsseracherinnen und Büsseracher, aber auch zahlreiche Auswärtige an. Die Vernissage wurde gebührend umrahmt mit einem Sextett der Musikgesellschaft Harmonie, bei welcher früher auch ­Severin Borer die Trompete spielte. Josef Christ eröffnete den Anlass als Gemeindepräsident, worauf Architekt Heinz L. Jeker, ehemaliger Präsident des Kantonalen Kuratoriums, über seine Begegnungen mit dem in der Region bekannten Künstler berichtete. Er unterstrich in seiner kurzen Ansprache sein nicht neues Anliegen, zur Ehre des bekannten Kunstschaffenden den Büsseracher Dorfplatz als «Severin-Borer-Platz» zu gestalten. Und schliesslich war Eva Bächthold mit einer Laudatio über Severin Borers Kunstschaffen an der Reihe. Für die Kunsthistorikerin standen die enorme Entwicklung und die Stiltreue des Kunstmalers im Vordergrund. Von seinen ersten realistischen Bildern, die Severin Borer schon in jungen Jahren malte, entwickelte sich eine immer abstrakter werdende Bildsprache, die «farbenfroh, ­luftig, spontan und dynamisch», so Bächthold, daherkam. Auch seine letzten farbenfrohen, für viele völlig abstrakt wirkenden Gemälde, deuten Landschaften, Blumenwiesen oder Stillleben an, was für die Kunsthistorikerin nur die logische Fortsetzung von Borers bekannten Traumlandschaften oder Blumenmotiven bedeutet.

Die von Renata und Karin Borer kuratierte Ausstellung zeigt den Werdegang eines Kunstmalers, der Bewunderung, Respekt und Hochachtung ­verdient. In zwei Räumen werden die Werke präsentiert. Die vielen Aquarelle, Ölbilder sowie Druckgrafiken in Schwarz-weiss mit Dorfansichten aus der Region und seiner Heimatgemeinde Büsserach zeugen von Severin Borers Talent und Vielseitigkeit.

An der Finissage, am Sonntag, 1. Dezember, liest der Schriftsteller Linard Candreia um 17 Uhr einen Text über ­seine Begegnung mit Severin Borer. Bis dahin ist die Ausstellung am Freitag von 15 bis 19 Uhr und Samstag und Sonntag von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

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