AZB will Betrieb optimieren

Das Alterszentrum Breitenbach plant eine Modernisierung. Die Delegiertenversammlung des Zweckverbandes stimmte letzte Woche dem Vorhaben zu. Das letzte Wort haben die Gemeindeversammlungen.

Abschied: «Ich möchte die 33 Jahre im AZB nicht missen», sagt Geschäftsführer Heinz Zenhäusern (r.). Sein Nachfolger Jörn Weidner (l.) und der Vorstand des Zweckverbandes mit Präsidentin Wally Allemann (Mitte) wollen sich für das Projekt «Vision 2025» einsetzen. Foto: Bea Asper

«Aktuell bietet das AZB 65 Langzeitpflegeplätze an, davon 30 in 15 Doppelzimmern. Diese Situation führt — je nach Konstellation — zu Schwierigkeiten», erklärte Wally Allemann, Präsidentin des Zweckverbandes Alterszentrum Breitenbach an der Delegiertenversammlung von letzter Woche, zu der auch das «Wochenblatt» eingeladen war. «Offene Kommunikation und Transparenz sind mir sehr wichtig», betonte Allemann. Deswegen habe sie bereits im Frühjahr die Gemeinden darüber informiert, dass sich der Vorstand mit der künftigen Ausrichtung des Alterszentrums befasse und das Projekt «Vision 2025» ins Leben gerufen habe. Das Projekt sehe bauliche Massnahmen zur Optimierung des Betriebes vor und schaffe zusätzliche Angebote. Man reagiere auf den sich verändernden Markt. Die Doppelzimmer sollen durch Einzelzimmer ersetzt werden und es seien für Arzttermine und für Therapien neue Räumlichkeiten vorgesehen. Zudem brauche es neuen Raum für die Passe­rellenbetten, welche das AZB im Leistungsauftrag für die Solothurner Spitäler AG betreibt. Dabei handle es sich um fünf Übergangspflegeplätze, erklärte Allemann. «In der Altersplanung werden derzeit vom Kanton keine zusätzlichen Betten bewilligt. Ab 2030 sieht es anders aus. Die Berechnungen zeigen, dass im Dorneck/Thierstein bis 2040 114 zusätzliche Plätze in der Langzeitpflege benötigt werden. Deswegen haben wir Reserven miteingeplant; dies empfahl uns auch die zuständige Verwaltungsstelle beim Kanton, mit der wir das Projekt besprochen haben», erläuterte Jörn Weidner, Geschäftsführer des AZB. Um das Raumprogramm erfüllen zu können, habe der Vorstand verschiedene Varianten geprüft und sich letztlich für eine Aufstockung des heutigen Gebäudes und für einen kleinen Anbau auf der Nordseite entschieden. Der Ausbau biete ­sowohl für die Bewohnerinnen und Bewohner als auch für die Mitarbeitenden grosse Vorteile. «Die neuen Einzelzimmer sorgen für mehr Privatsphäre und Komfort. Ein Teil der Dachfläche des Anbaus soll als Dachterrasse genutzt werden. Besonders im Sommer bietet dieser Bereich Schatten und lädt zum Verweilen ein. Die Umgestaltung des Empfangs- und Arbeitsbereichs löst die heutigen Platzprobleme und trägt zur Effizienzsteigerung bei», führte Weidner aus. Zugleich wird das beliebte Restaurant Zäni modernisiert.

Bei der Berechnung der Kosten habe man ausreichend Reserven miteingerechnet. Man verfüge über die erforderlichen Eigenmittel und die Bank habe dem Kreditantrag von 8,476 Millionen Franken bereits zugestimmt, informierte Wally Allemann. «Für die Trägergemeinden ergibt sich eine Wertsteigerung, ohne dass sie sich finanziell am Ausbau beteiligen müssen», betonte Allemann. Für den Gemeinderat von Breitenbach waren vor der Delegiertenversammlung noch nicht alle Fragen geklärt, er gab den Delegierten die Anweisung, sich bei der Abstimmung zu enthalten. «Wir haben in den Unterlagen den detaillierten Finanzplan und die Wirtschaftlichkeitsrechnung vermisst», informierte Breitenbachs Gemeindepräsident, Dieter Künzli, an der Delegiertenversammlung. Allemann sagte dazu: «Diese Unterlagen sind selbstverständlich für den Vorstand ausschlaggebend gewesen, doch waren sie für den internen Gebrauch vorgesehen. Auf Wunsch können wir diese Unterlagen den Gemeinderäten zur Verfügung stellen.» Eine umfassende Analyse sei wichtig, weil es derzeit in Breitenbach seitens privater Investoren ebenfalls Bauprojekte gebe, die im Altersbereich Angebote schaffen wollen, manifestierte der Gemeinderat von Breitenbach.

Allemann und Weidner verwiesen darauf, dass das Projekt aktuell eine qualitative Verbesserung anstrebe, doch auch weitsichtig die Reserven für die künftige Entwicklung bereitstelle. Für die Mehrheit der Delegierten überzeugte das Projekt. Aus der Trägerschaft sei oft moniert worden, dass Einzelzimmer fehlen und Doppelbelegungen heute nicht mehr gewünscht sind. Die Delegiertenversammlung gab grünes Licht und verabschiedete das Projekt «Vision 2025» zuhanden der Gemeindeversammlungen. Nach deren Zustimmung könne der Vorstand die Detailplanung und die Ausschreibungen an die Hand nehmen und im besten Fall im Frühjahr 2026 mit den Bauarbeiten beginnen.

Weiter stand die Verabschiedung des langjährigen Geschäftsführers, Heinz Zenhäusern, im Mittelpunkt der Versammlung. Er hat sich 33 Jahre lang dafür engagiert, dass sich die Menschen im AZB wohlfühlen. «Ich möchte diese Zeit nicht missen», sagte Zenhäusern. Die Delegierten bedankten sich mit herzlichem Applaus bei ihm. Für den wohlverdienten Ruhestand hat sich Zenhäusern vorgenommen, mit dem Wohnmobil auf Reisen zu gehen und die Welt zu entdecken.

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