Zurück aus Schweden
Am kommenden Sonntag findet der Baselbieter Team-OL im Gebiet Stürmenkopf statt. Simone Niggli-Luder, die beste OL-Läuferin aller Zeiten, wird zusammen mit Reto Flury, Geschäftsleiter der EGK, daran teilnehmen. Zuvor gab sie dem «Wochenblatt» ein Interview.
Wochenblatt: Frau Niggli, zwischen 2001 und 2013 gewannen Sie 23 Weltmeistertitel. Nun werden Sie zusammen mit Ihrem Mann Matthias, mit EGK Geschäftsleiter Reto Flury sowie EGK Mitarbeiter Patrick Tanner als Team am kommenden Team-OL im Gebiet Laufen und Wahlen teilnehmen. Wie funktioniert ein Team-OL?
Simone Niggli-Luder: Bei einem Team-OL wird meist eine Taktik abgemacht und es werden Streckenabschnitte aufgeteilt. Beim Baselbieter Team-OL, lanciert vom Sportamt Baselland, geht es aber nicht nur um den Wettkampf, sondern auch ums Erlebnis. Alle OL-Begeisterten können daran teilnehmen — Ambitionierte wie Einsteiger. Die Bahnen sind zwischen 3,5 und 11 Kilometer lang und können als Paar, zu dritt, als Gruppe oder als Familie absolviert werden. Unser Team wird als Gruppe zusammen laufen. Mein Mann und ich werden uns eher zurückhalten und, falls nötig, beim Postensuchen unterstützend mitwirken.
Kennen Sie die Region?
Seit 2015 bin ich EGK-Botschafterin. Vor zwei Jahren, als der Weltcup in Laufen durchgeführt wurde, war ich hier als Speakerin im Einsatz.
Wie kam es zur Verbindung mit der EGK?
An einem Referat von mir kam ich mit Reto Flury ins Gespräch. Naturverbundenheit und Gesundheitsaspekte sind für mich wichtige Themen. Auch bei der EGK-Gesundheitskasse sind dies wichtige Themen. So bezahlt die EGK bereits seit den 1970er-Jahren komplementärmedizinische Heilmittel und Therapien und bietet jenen Menschen eine Versicherung an, die sich zwischen Schul- und Komplementärmedizin entscheiden wollen. Somit war schnell klar, dass ich als Botschafterin hinter der EGK stehen kann.
Welchen Reiz hat der Orientierungslauf?
OL ist eine komplexe Sportart. Sowohl Körper wie auch Geist werden gefordert. Einerseits braucht es eine physische Grundvoraussetzung und Koordination. Die Wege verlaufen querfeldein. Anderseits muss die Karte gelesen und die schnellste Route erkannt werden. Mir gefällt es auch, mich in der freien Natur zu bewegen.
Nimmt die Natur keinen Schaden, wenn die Läuferinnen und Läufer abseits der Wege durch den Wald laufen?
Als Biologin bin ich in der Fachgruppe «OL und Umwelt» engagiert. Die Strecken werden sorgfältig ausgewählt und auf Brut- und Setzzeit wird Rücksicht genommen. Studien haben ergeben, dass sich die Vegetation nach einem Wettkampf schnell erholt und keine langfristigen Schäden bleiben. Wir stehen immer in Kontakt mit den verschiedenen Parteien, zum Beispiel dem Forst- oder Jagdbetrieb.
Sie lebten mit ihrer Familie während eines Jahres in Schweden und sind erst kürzlich zurückgekehrt. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Uns hat es in Schweden sehr gut gefallen. Auch unsere drei Kinder haben sich dort sehr wohlgefühlt. Das Land ist zu unserer zweiten Heimat geworden. Skandinavien gilt als die Wiege des Orientierungslaufes. Ich arbeitete an einem OL-Gymnasium. Es war spannend, die 15- bis 18-Jährigen zu unterrichten. Wir freuten uns aber auch darauf, Verwandte und Freunde in der Schweiz wieder zu treffen.
Wie haben Sie den Umgang mit der Coronapandemie in Schweden erlebt?
Der Staat spricht Empfehlungen aus und es wird stark auf die Eigenverantwortung der Menschen gesetzt. Viele befolgen die Empfehlungen, tragen Masken und treffen sich höchstens mit vier Personen. Es fanden auch wenig Aktivitäten statt. Die Schulen waren jedoch nie zu, was wichtig war, denn die meisten Elternpaare arbeiten und sind auf die Betreuung der Kinder angewiesen.
Welche Pläne haben Sie in der Schweiz?
In zwei Jahren findet zum vierten Mal die OL-Weltmeisterschaften in Flims Laax statt. Mein Mann und ich sind für die Umsetzung der Wettkämpfe verantwortlich und sind nun mit den Vorbereitungen beschäftigt.
69. Baselbieter Team-OL vom 24. Oktober im Laufgebiet Stürmenchopf bei Laufen. Nachmeldungen in den offenen Bahnen sind am Lauftag bis 11 Uhr möglich.