«Wir brauchen beides — Zug und Strasse»
Zu einer Medienfahrt über die N18 von Aesch nach Delémont luden vor einer Woche Exponentinnen und Exponenten aus Politik und Wirtschaft ein. Sie fordern verkehrstechnische Verbesserungen auf der Strecke Basel—Delémont.
Martin Dätwyler, Landrat und Direktor der Handelskammer beider Basel, gab bei seiner Begrüssung zu, dass dieser Medienanlass ein «wenig abenteuerlich» sei, dass man jedoch bewusst diese Form gewählt habe, um die «Hotspots» gleich vor Ort zu benennen und allen zu zeigen, worum es geht. Und worum es geht, dürfte zumindest den Bewohnerinnen und Bewohnern des Laufentals, des Schwarzbubenlands und des angrenzenden Juras klar sein, denn das Problem ist altbekannt: Wer mit dem Auto tagtäglich zu Stosszeiten die Strecke vom Laufental Richtung Basel — und am Abend wieder zurück — befahren muss, bleibt mindestens einmal im Stau stecken. Da gehe viel wertvolle Zeit verloren, nicht zuletzt auch für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, deren Mitarbeitende regelmässig zu spät kommen würden, erklärte Nationalrätin Sandra Sollberger. Sie lieferte damit auch gleich die Antwort auf die Frage, warum der Ausbau der Strasse ins Laufental nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner des Tals und des Kantons Jura zu interessieren habe: «Es betrifft die ganze Region.» Übereinstimmend äusserte sich auch Nationalrat Christian Imark: «Es geht um die wirtschaftliche Entwicklungsfähigkeit der ganzen Region. Es ist darum wichtig, dass alle betroffenen Kantone zusammenarbeiten.» Imark sowie Sollberger betonten auch, dass es keinen Sinn mache, wenn Individualverkehr gegen ÖV ausgespielt würde. Der Doppelspurausbau der Bahn sei genauso wichtig, dafür habe man sich auch eingesetzt. Laut Imark trage der Individualverkehr drei Viertel der Last, um einen Ausbau der Strasse käme man darum nicht herum. Er und Sollberger forderten denn auch «die andere Seite» dazu auf, sich dem bisher bürgerlichen Komitee anzuschliessen. Gemäss Sollberger sei der Zeitpunkt für alle Bundesparlamentarierinnen und -parlamentarier aus der Region gekommen, um sich gemeinsam für dieses Anliegen einzusetzen. Und: «Wir müssen auch andere Regionen ins Boot holen, die uns unterstützen. Jetzt müssen wir lobbyieren.»
Aufnahme ins STEP 2022
Konkret fordert das Komitee die Schliessung der Netzlücke im Nationalen Schnellstrassennetz auf der N18, ausserdem die Schliessung der bestehenden Engpässe am Angenstein, bei den Ortsdurchfahrten Laufen und Zwingen sowie bei der Durchfahrt in Delémont. Die nötigen Massnahmen sollen in das nächste strategische Entwicklungsprogramm für Strassen (STEP 2022) aufgenommen werden. Gefordert werden ausserdem die Realisierungskredite für die Engpassbeseitigung über den STEP 2026. Ein Brief an den Bundesrat wurde medienwirksam gleich vor Ort von allen Anwesenden unterzeichnet. Die Sprecherinnen und Sprecher wurden nicht müde zu betonen, dass diese Ziele nur zu erreichen seien, wenn alle am gleichen Strick ziehen würden. Man sei diesbezüglich auf einem guten Weg. Dem Komitee N18 Basel-Jura gehörten bereits jetzt National-, Land-, Gross- und Kantonsräte aus Baselstadt, Baselland, Jura und Solothurn sowie Wirtschaftsverbände und Gemeinden an.