Vom digitalen zum realen Kunstplatz
Zum vierjährigen Bestehen plant die Onlineplattform Kunschtplatz.ch eine Ausstellung. Mit dabei sind auch zwei Künstlerinnen aus dem Laufental. Damit die Ausstellung zu Stande kommt, braucht es Sponsoren. Die Finanzierungsschwelle liegt bei einem Franken.
Die Onlineplattform Kunschtplatz.ch vereint die verschiedenen Bedürfnisse von Galerien, Kunstforen, Kunstschaffenden, Kunstinteressierten und Käufern. Sie informiert über Ausstellungen, Events, Projekte und Workshops. Gegründet wurde das Portal vor vier Jahren von der Dornacher Künstlerin Claudia Bösch. Im Oktober sollen mit einer Projektausstellung Werke von sechs Künstlerinnen und Künstlern reell ausgestellt werden. Zwei Künstlerinnen kommen aus dem Laufental: Gaby Aellen aus Brislach und Mäggi Cueni aus Röschenz.
Kleinformat mit Detail
Gaby Aellen arbeitet am liebsten mit Tusche und Acryl, bevorzugt kleinformatig. Sie verfolgt keine bestimmte Richtung, sondern die Inspirationen entstehen, wenn sie sich gedanklich ganz gehen lassen kann. Sie lässt die Farben fliessen und kommt dabei selbst in einen Flow. Das Ergebnis sind Bilder, die überraschen durch Form, Farbgebung, aber auch Reduktion. Bereits als Kind habe sie mit Freude das Papier bekritzelt und bemalt, welches der Grossvater, der in einer Papierfabrik arbeitete, nach Hause brachte. Gaby Aellen bildete sich an der Kunstgewerbeschule in Basel und an der Assenza Malschule in Münchenstein weiter. Ihr Flair fürs Malen gibt die Künstlerin in Malkursen in ihrem Atelier Aige-Art in Nunningen weiter. Auch hierbei vermittle sie nicht eine vorgegebene Technik, sondern gehe auf die Menschen ein, bestärke sie in ihren eigenen Prozessen und liefere Hilfestellung, wo nötig. Im Atelier läuft zurzeit auch eine Bilderverkauf-Aktion mit Bildern zu günstigen Preisen.
Poetisches aus Papier
Auch Mäggi Cueni kam schon früh mit Papier in Berührung. Sie wuchs in einer Druckerei im Luzernischen auf. Beruflich verfolgte sie als Praxisassistentin aber eine ganz andere Richtung. Seit ihrer Pensionierung ist sie nun wieder aufs Material Papier zurückgekommen. Nach Kursen im Zentanglen (meditativem Zeichnen), Malen und in Papiermaschee verfertigt sie heute mit Siamseidenpapier, Schnur und Tusche filigrane Bilder und poetische Karten. Inspirationen sind für sie das Meer, aber auch Lebensweisheiten. Diese schreibt sie mit geschwungener Handschrift auf die Karten und lässt passend zum Spruch an Fäden aufgehängte Buchstaben aus der Karte fallen. Mäggi Cueni arbeitet unglaublich exakt und mit viel Gespür fürs Ästhetische. Corona habe sie inspiriert. Wenig Ablenkung und viel Zeit lösten bei ihr eine starke Schaffensphase aus. Sie nutzte die Zeit, um genug Werke für die Ausstellung bereit zu haben. Es wird ihre erste Ausstellung sein.
Sponsoren gesucht
Im Moment ist es noch nicht sicher, ob die Ausstellung in Ettingen zu Stande kommen wird. Noch fehlen die finanziellen Mittel, um die Fixkosten zu decken. Aus diesem Grund hat Claudia Bösch zum Sponsoren aufgerufen. «Durch Covid-19 sind auch wir unverschuldet in Verzug geraten, unsere Mittel sind erschöpft und wir sind müde von den vielen Rückschlägen. Wir brauchen Lokalhelden, die uns unterstützen», so Bösch. Aus diesem Grund wurde am 25. April ein Crowdfunding auf der Plattform Lokalhelden.ch gestartet. Der Finanzierungszeitraum läuft noch bis am 22. Juli. Das Finanzierungsziel ist 4995 Franken. Gaby Aellen unterstützt die Aktion mit drei Bildern. 50 Prozent aus dem Verkaufserlös spendet sie an das Projekt.
Weitere Infos unter: www.lokalhelden.ch/kunschtplatz-braucht-lokalhelden