Verdienter Lohn für erfolgreiches Lernen
Die Maturafeier ist jeweils ein Höhepunkt im Jahresprogramm aller Gymnasien. So auch in Laufen, wo am Samstag 50 Absolventinnen und Absolventen feierlich und mit zahlreichen Gästen ihr Maturadiplom entgegennehmen durften.
Immer sehr eindrücklich, wenn die neu zertifizierten Maturi und Maturae — das sind die neu diplomierten Maturandinnen und Maturanden — in der Aula des Gymnasiums Laufental-Thierstein zur Maturfeier einlaufen. Dazu gehört eine immer grösser werdende Gästeschar. «Wir werden wohl bald einen neuen Standort für diesen Grossanlass suchen müssen», meinte ein involvierter Lehrer am letzten Samstag nicht ganz ernsthaft, vor Beginn der diesjährigen Maturfeier.
Mit «Someone to You» markierte die Schulband «Terminal» den Start zur Maturafeier 2024. Esther Schindelholz begrüsste nach der Ansage durch die beiden Moderatoren Patrick Bieli und Carlo Frey — beides erfolgreiche Maturaabgänger — die Gästeschar. «Vergleicht eure Laufbahn mit dem Puls eines Herzens: Ohne Höhen und Tiefen resultiert eine Nulllinie», war die Kernbotschaft der Schulratspräsidentin.
Festansprache zum Thema KI
Leben im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI) war das Thema der Festansprache. Yannic Kilcher war dazu als ehemaliger Schüler an diesem Gymnasium zweifellos der ideale Referent. «Es ist für mich noch immer ungewöhnlich, mit dem Zusatz ‹Dr.› angesprochen zu werden», erklärte der in Nunningen aufgewachsene Co-Founder und CTO bei der Firma Deepjudge, einem ETH-Spin-Off Unternehmen, welches KI in die Welt der Juristen bringt. Seinen Doktortitel erhielt Yannic Kilcher für die Forschung an der künstlichen Intelligenz. «Als ich hier 2008 mit dem Maturazeugnis abschloss, wart ihr noch nicht mal geboren», erklärte der 35-Jährige, der mit seiner eindrücklichen Ansprache auf die mögliche und unaufhaltsame Entwicklung von KI hindeutete. Ein hoch brisantes Thema, das bei den Jugendlichen Interesse zeigte. Yannik Kilcher redete über «Chat GPT», was wohl eh schon bei jeder und jedem als App auf dem Handy bereitsteht. Er redete über neuronale Netzwerke, mit denen Handschriften entziffert werden können. Er zeigte Beispiele von menschlichen Porträts, die weder einen Fotografen noch ein Modell je gesehen hatten. Man könne je länger, je mehr nie wissen, ob ein Bild echt oder mithilfe von KI produziert sei, erklärte Yannic Kilcher, der aber mit drei Schlagworten den jungen Leuten Mut machte: «Get a skill» (arbeite an deiner Stärke, werde spitze), «Focus» (fokussiere dich auf ein Thema, bleibe aufmerksam), «Truth» (bleibe immer bei der Wahrheit). «Nur so wirst du Weltspitze und künstliche Intelligenz kann dir nichts anhaben», war die Hauptbotschaft der Festansprache.
Rektor Markus Leuenberger setzte den Schwerpunkt seines Kurzreferates auf das Glück. Er nannte glücksstiftende Elemente, wovon eines sicher auch die Bildung sei. «Soziale und ideelle Elemente werden laut Statistiken zunehmend wichtiger als materielle», stellte der Rektor unter anderem fest. Schliesslich kam er zum Höhepunkt der diesjährigen Maturafeier: zur feierlichen Übergabe der Maturitätszeugnisse.
Sieben mit Notendurchschnitten über 5,385
31 Maturandinnen und 19 Maturanden haben die Maturitätsprüfungen bestanden. Von den 50 Absolventinnen und Absolventen waren 14 im Profil A (Mathematik/Physik), 14 im Profil B (Biologie/Chemie), sieben im Profil I (Italienisch), acht im Profil W (Wirtschaft/Recht) und sieben im Profil Z (Bildnerisches Gestalten) erfolgreich.
Besonders hoch hinaus schwangen sieben Maturae und Maturi mit Notendurchschnitten über 5,385 (entspricht 70 von 78 möglichen Punkten). Sie erlangten den Baselbieter Maturandenpreis. Die Bedingungen für die Anmeldung für das Förderprogramm der Schweizerischen Studienstiftung (ab Notendurchschnitt 5,3) erfüllten 8 Absolventinnen und Absolventen.
Wie üblich wurden auch drei Ricolapreise sowie der Basler Maturandenpreis der Novartis-Stiftung für herausragende Maturaarbeiten verliehen.
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