Parkbänke, die stummen Zeugen

Aus der Idee, die Schülerinnen und Schüler einer Sek-Klasse aus Laufen während des Lockdowns im Frühjahr zu etwas Bewegung an der frischen Luft zu motivieren, ist ein Buch mit Texten aller Art entstanden. Letzte Woche fand die Vernissage statt.

Vernissage im Freien: Letzten Donnerstag wurde das Klassenprojekt «Beliebte Parkbänke im Laufental und in der näheren Umgebung» coronakonform unter freiem Himmel vorgestellt. Die Jungautorinnen und -autoren lasen aus dem Buch vor, die Gäste laus
Vernissage im Freien: Letzten Donnerstag wurde das Klassenprojekt «Beliebte Parkbänke im Laufental und in der näheren Umgebung» coronakonform unter freiem Himmel vorgestellt. Die Jungautorinnen und -autoren lasen aus dem Buch vor, die Gäste lauschten den Geschichten in kleinen Gruppen. Foto: Melanie Brêchet

Wenn Sitzbänke Ohren und Münder hätten, würde das zum einen sehr seltsam aussehen, zum anderen hätten sie dann wohl so einiges zu erzählen. Bänke erleben während ihres Daseins vielerlei: Romanzen, Dramen, Trauer, Freude und vor allen Dingen dankbare Menschen, die auf ihnen Rast machen können. Rund um solche Parkbänke im Laufental und der näheren Umgebung ist nun ein Buch entstanden, welches die Leserinnen und Leser zum Schmunzeln, zum Nachdenken und bisweilen auch zum Gruseln bringt.

Aus der Not eine Tugend gemacht

Am 16. März dieses Jahres veränderte sich unser Alltag massiv. Sämtliche nicht lebensnotwendigen Einrichtungen wurden vom Bundesrat geschlossen. Dazu zählten auch die Schulen. Die Schülerinnen und Schüler wurden im Homeschooling unterrichtet und verbrachten somit den Grossteil ihres Alltags in ihren eigenen vier Wänden. Die Lehrpersonen unterrichteten auf digitalem Weg, Eltern wurden zu Ersatzlehrpersonen. Eine her­ausfordernde Zeit für alle!

Diesen Zustand auf irgendeine Weise zu verbessern und den Alltag vor dem Bildschirm zu unterbrechen, war das Ziel von Denise Jost-Cueni, Mathias Kressig, Petra Müller und Lukas Reinhard, den Lehrpersonen der damaligen Klassen 1EeL und 1EfL der Sekundarschule Laufental. Die Schülerinnen und Schüler erhielten darum den Auftrag, eine Sitzbank in der Region auszuwählen und rund um diese eine Bank eine Geschichte zu schreiben. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Bank als Protagonistin oder als Schauplatz fungierte. Sie sollte einfach Bestandteil der Story sein. Die Jungschriftstellerinnen- und schriftsteller durften sich zudem nicht nur beim Schreiben einer Kurzgeschichte austoben, sondern hatten auch die Möglichkeit, ein Gedicht rund um oder über eine Sitzbank zu verfassen oder einen Dialog zu schreiben. Entstanden ist eine gelungene Sammlung von spannenden und berührenden Texten, die in diesen kalten Tagen zum Lesen einladen. Bebildert sind die Geschichten und Gedichte mit Fotos der jeweiligen Bänke. Diese zu fotografieren war ebenfalls Bestandteil der Aufgabe. Wen es zu den beschriebenen Bänken zieht, kann mittels eines QR-Codes im Buch den genauen Standort der «Bänkli» herausfinden. Die Schülerinnen und Schüler haben entsprechende Skizzen gezeichnet.

Vernissage unter freiem Himmel

Letzten Donnerstag stellten die verantwortlichen Lehrpersonen und einige Schülerinnen und Schüler ihr neues Buch gleich selber vor. Der Anlass konnte aufgrund der aktuellen Situation nur unter besonderen Vorkehrungen durchgeführt werden. Dennoch erschien eine erfreuliche Anzahl von Interessierten, um die Arbeit der Jugendlichen zu würdigen. Auf Parkbänken in Laufen lasen die Autorinnen und Autoren den Vernissagegästen unter freiem Himmel aus dem Buch vor — dies in kleinen Gruppen.

Das Buch «Beliebte Parkbänke im Laufental und Umgebung», ist ab sofort erhältlich. Bestellt werden kann es auf der Website von Mathias Kressig www.kressigbooks.com unter Produkte zum Preis von 24.90 inklusive Versandkosten.

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