Mit neuen Kräften in die Zukunft
Seit dreieinhalb Jahren bietet das LaufeHuus an der Güterstrasse eine Notschlafstelle sowie eine Wohnung mit individueller Wohnhilfe an. Im Vorstand und in der Leitung stehen demnächst Veränderungen an.

Das LaufeHuus hat sich in den vergangenen Jahren als Anlaufstelle für Menschen in Not etabliert. Betrieben werden «Brugge-Zimmer» mit insgesamt sechs Schlafplätzen, wo die Leute in sicherem und geschütztem Rahmen eine schwierige Lebenslage überbrücken können. Dazu kommt eine vermietete Wohnung mit individueller Wohnhilfe. Ab 1. April übernimmt Christian Marzolla die Leitung der Brugge-Zimmer und des Nachtdienstteams und in absehbarer Zeit auch jene der Wohnhilfe. Der Verein LaufeHuus stellt ihn in einem Pensum von 50 Prozent an. Er löst damit Alyssa Schneider (Leitung Brugge-Zimmer) und Michaela Hänggi und Noemi Nobs (Co-Leitung Wohnhilfe) ab. Der Breitenbacher kommt ursprünglich aus der Chemie, er habe aber in den letzten Jahren die Fühler vermehrt nach Engagements im sozialen Bereich ausgestreckt, sagt er. So sei er in der Familienhilfe tätig gewesen oder auch bei Home Instead, einem Anbieter für Seniorenbetreuung. Ausserdem engagiere er sich seit fast zehn Jahren in der ökumenischen Wegbegleitung. Auf den Stellenausschrieb des LaufeHuus sei er zufällig gestossen. Er habe im letzten Monat bereits einige Einsätze leisten können. Seine zukünftigen Aufgaben bestehen darin, das Nachtdienstteam zu leiten, Administratives zu erledigen und die Person in der Wohnhilfe zu begleiten. Dabei stehe er stehts in engem Austausch mit dem LaufeHuus-Vorstand. Ein Augenmerk möchte Marzolla zukünftig insbesondere auf die Öffentlichkeitsarbeit legen: «Das LaufeHuus muss meiner Meinung nach noch bekannter werden.»
Auch im Vorstand kommt es zu Veränderungen. Regine Kokontis, reformierte Laufner Pfarrerin und Präsidentin des Vereins seit der Gründung, orientiert sich beruflich neu und gibt ihr Amt ab. Zur Wahl stellt sich an der GV vom 9. Mai Daniel Christ aus Laufen. Er war im Vorstand bereits seit einem Jahr als Aktuar tätig. «Ich musste nicht lange überlegen, ob ich das Amt übernehmen möchte, und freue mich darauf», sagt er. Ihm zur Seite steht im Vorstand weiter Susan Salomon, die als Vizepräsidentin von Beginn an mit im Team war. Das LaufeHuus ist die einzige Notschlafstelle im Baselbiet. Im Landkanton seien 70 obdachlose Menschen bekannt, sagt Susan Salomon. Die Frage stelle sich, wo diese hingehen könnten und wo sie schlafen. Meistens seien sie in der Agglomeration anzutreffen. Regine Kokontis ergänzt: «Wenn es im Baselbiet nochmals drei Institutionen wie das LaufeHuus geben würde, wäre das wohl ideal.» Auch eine Notschlafstelle mit speziell geschultem Personal für Menschen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus wäre zu begrüssen, denn «wir gelangen manchmal auch an unsere Grenzen». Es sei anzumerken, dass nicht nur Obdachlose das LaufeHuus aufsuchen würden, sondern auch Leute, die daheim akut in schwierigen Situationen stecken. Auch in diesen Fällen könne geholfen werden. «Wir möchten Leute in anderen Gemeinden dazu ermuntern, ähnliche Angebote zu schaffen», so Kokontis. Das Beispiel LaufeHuus zeige, dass ein solcher Betrieb niederschwellig betrieben werden könne, ergänzt Susan Salomon. «Man kann unser Team mit einer Grossfamilie vergleichen. Wir sind zwar zu einem grossen Teil keine Fachleute. Wir schauen aber zueinander und helfen uns gegenseitig. Alle setzen ihre Stärken dort ein, wo sie gebraucht werden.» Neue Helferinnen und Helfer, die gelegentliche Nachtdienste übernehmen wollen, seien herzlich willkommen. Ebenfalls gesucht werde ein neuer Aktuar oder eine neue Aktuarin. Interessierte dürfen sich gerne bei Daniel Christ melden.
Kommende Anlässe LaufeHuus: GV vom 9. Mai (Gäste willkommen. Anmeldung bei Daniel Christ: christ.daniel.laufen@gmail.com); Tag der offenen Tür: 20. Juni, 15-18.30 Uhr; Info-Stand im Birs Center: 13. September.