«Lesen ist ein Grundnahrungsmittel»
Vor vierzig Jahren öffnete die Stedtlibibliothek Laufen (Stebi) ihre Bücherregale. Seither ist sie vom kulturellen Angebot in Laufen nicht mehr wegzudenken. Letzte Woche wurde das 40-Jahr-Jubiläum gefeiert.
Ihre ersten Räumlichkeiten bezog die Stebi im Jahr 1984 im Debrunner-Haus, dort, wo sich seit gut einem Jahr der Ricola-Shop befindet. Die Ricola spielte für die Gründung der Stebi denn auch eine wichtige Rolle. Dies betonte Brigitte Bos, die Präsidentin der Stebi, an der Jubiläumsfeier vor Gemeindevertretern, Sponsoren und Ehrenmitgliedern. Diese wurde musikalisch umrahmt von Querflötenstücken von Schülerinnen und Schülern der regionalen Musikschule Laufental-Thierstein und ihrer Lehrerin Regula Bernath.
Die Ricola stiftete zu ihrem eigenen 50-Jahr-Jubiläum der Stadt Laufen im Jahr 1983 ein Startkapital von 100000 Franken unter der Bedingung, innert eines Jahres eine Bibliothek für Laufen und die umliegenden Gemeinden zu gründen. Die Bibliotheksverantwortlichen haben sich seither den wechselnden Anforderungen gestellt. Nebst Büchern umfasst das Angebot Zeitschriften und andere Medien. «Aber die Stebi ist auch ein Ort der Begegnung, wo man sich austauschen kann», so Bos weiter. Wichtig sei die Stebi vor allem für Kinder und Jugendliche: «Denn Kinder brauchen Geschichten, um die Welt zu verstehen und ihre Fantasie anzuregen.» Auch könne die natürliche Neugier befriedigt werden. Für Bos ist klar, dass Lesen «ein Grundnahrungsmittel» ist.
Auch Susanne Wäffler, Leiterin der Kantonsbibliothek Liestal, die auch als Leitbibliothek aller 19 Gemeindebibliotheken im Kanton Baselland ist, wies auf den Wandel im Bibliothekswesen hin. Neben Büchern wurden auch Kassetten, CDs, Videos, DVDs und anderes ausgeliehen. Einige dieser Medien seien inzwischen verschwunden: «Das Buch aber ist geblieben.» Wichtig seien Gemeindebibliotheken — auch hierin war sie mit Brigitte Bos einig — als Treffpunkt. Und was die Stebi Laufen angehe, so heisse es, wenn jemand der anderen Bibliotheken Fragen habe: «Frag doch Petra»; gemeint ist damit Petra Rentsch, seit Jahren versierte Leiterin der Stebi in Laufen.
Für den Laufner Stadtrat Matthias Christ ist die Stebi «das Herzstück der kulturellen Landschaft von Laufen und Umgebung». Besonders sei für die Stebi, dass sie kantonsübergreifend genutzt, aber auch von den Gemeinden unterstützt werde. Die Stebi tue alles, um stets aktuell zu bleiben, die Bedürfnisse der Benutzerinnen und Benutzer, ob jung oder alt, zu befriedigen. Grosse Beachtung fänden auch kulturelle Veranstaltungen in der Stebi, etwa Lesungen und andere Events. Die Stebi sei zu einem unverzichtbaren Teil des kulturellen Lebens der Region geworden. Auch wenn die Digitalisierung weiter voranschreite, so zeigte sich Christ überzeugt: «Das geschriebene Buch bleibt weiterhin wichtig!»