Kommt in Zukunft die Sanität des Kantonsspitals oder der Rettungsdienste Nordwestschweiz?

Das Amt für Gesundheit des Kantons Baselland prüft verschiedene Optionen zur Verbesserung des Rettungswesens. Dabei steht im Laufental ebenfalls ein Wechsel des Anbieters zur Diskussion.

Rettungsdienste Nordwestschweiz AG: Nachdem der private Anbieter den Leistungsauftrag für den Bezirk Thierstein erhalten hat, würden er es als zielführend finden, im Laufental den gesamten Auftrag wahrnehmen zu können. Foto: Bea aSper
Rettungsdienste Nordwestschweiz AG: Nachdem der private Anbieter den Leistungsauftrag für den Bezirk Thierstein erhalten hat, würden er es als zielführend finden, im Laufental den gesamten Auftrag wahrnehmen zu können. Foto: Bea Asper

Wie das Wochenblatt berichtete, kommt die Thiersteiner Bevölkerung beim Rettungswesen zu einem neuen Leistungsauftrag, der Verbesserungen mit sich bringt. Die Solothurner Spitäler AG haben den Vertrag mit dem Kantonsspital Baselland gekündigt und mit der Rettungsdienste Nordwestschweiz AG vereinbart, dass der Bezirk Thierstein ein eigener Rettungswagen mit dem dazugehörigen Team erhält. Der Breitenbacher FDP-Kantonsrat David Häner hatte darauf aufmerksam gemacht, dass der Rettungswagen zu oft nicht in der vorgeschriebenen Frist am Unfallort eintraf. Befand sich der in Laufen stationierte Rettungswagen bereits im Einsatz, sprang ein Team der Rettungsdienste Nordwestschweiz AG ein. Dieser private Anbieter (ehemals Käch aus Dornach) bedient seit Jahren das Dorneck und die Birsstadt. Im Verhinderungsfall kommt ein anderer Dienst, zum Beispiel die Sanität Basel. Das Entgegennehmen der Notrufe und die Koordination liegt bei der Sanitätsnotrufzentrale (144).

Hilfsfristen einhalten

Auch das Laufental soll beim Rettungsdienst nun Verstärkung erhalten, sagt der Laufentaler Landrat Marc Scherrer. Er hat im Verlauf der letzten zwei Jahre auf Mängel aufmerksam gemacht und mit Vorstössen zum Handeln aufgefordert. Unterstützt wurde er von der Gesundheitskommission mit einer dringlichen Motion. Der Landrat sprach im Mai zusätzliche Gelder (fünf Millionen Franken) und verabschiedete einen Massnahmenkatalog, der darauf abzielt, dass im Laufental als auch im Oberbaselbiet in Zukunft die Hilfsfristen eingehalten werden, also, dass das Rettungsteam nach dem Notruf in 90 Prozent der Fälle innerhalb von 15 Minuten vor Ort ist. Für das Laufental ist Folgendes vorgesehen: Sobald sich das eigene Rettungsmittel, für welches heute das Kantonsspital Baselland zuständig ist, im Einsatz befindet, rückt ein zusätzliches Rettungsteam nach. Dafür aufgeboten wird die Rettungsdienste Nordwestschweiz AG. «Nachdem wir den Leistungsauftrag für den Solothurner Bezirk Thierstein erhalten haben, wäre es zielführend, im Laufental den gesamten Auftrag wahrnehmen zu können», sagt Leiter Kai-Simon Roloff. «Dieses Angebot haben wir dem Kanton Baselland auch bereits unterbreitet.» Nach Ansicht von Scherrer macht dies durchaus Sinn, doch liegt dies ausserhalb seines Einflussbereichs. Diese Entscheidungen werden in den Amtsstuben getroffen, gibt er zu verstehen.

Heutiges Angebot soll ausgebaut werden

Dass das Laufental beim Rettungswesen einen neuen Anbieter erhalten könnte, «ist eine der Optionen, die wir derzeit prüfen. Entsprechende Gespräche mit dem Kantonsspital Baselland als auch mit der Rettungsdienste Nordwestschweiz AG sind im Gang», sagt Jürg Sommer, Leiter des Amtes für Gesundheit des Kantons Basel-Landschaft, auf Anfrage dieser Zeitung. «Fest steht, dass das heutige Angebot ausgebaut wird. Wir werden dem Auftrag des Parlaments nachkommen und die Leistungsvereinbarungen mit den verschiedenen Anbietern anpassen, so dass die Hilfsfristen eingehalten werden können», verspricht Sommer und gibt zu verstehen, dass man bei den Entscheidungen vorwärts machen werde. «Es handelte sich um eine dringliche Motion und es gilt einen Neunpunkte-Massnahmenkatalog umzusetzen. Das Parlament erwartet unseren Bericht Ende des Jahres.»

Bei den konkreten Massnahmen gehe es unter anderem auch um vertiefte Aufklärungsarbeit. Der Rettungsdienst darf nur beansprucht werden, wenn für den Transport ins Spital ein Rettungsfahrzeug absolut notwendig ist, ruft Sommer in Erinnerung. Bei einem Armbruch zum Beispiel ist dies nicht zwingend der Fall, wenn beispielsweise auch ein Hausarzt aufgesucht werden kann. Man könne sich telefonisch beraten lassen unter der Nummer 061 261 15 15. Diese medizinische Notrufzentrale stehe rund um die Uhr zur Verfügung und verweise an die nächst gelegene Praxis, die sich dem Fall annehmen kann.

Standort noch nicht festgelegt

Zum künftigen Standort der Rettungsdienste im Laufental kann Sommer noch keine Aussagen machen. Früher war der Rettungswagen beim Kantonsspital in Laufen stationiert, heute an der Baselstrasse 67. Ob er in Zukunft beim Gesundheitszentrum am Bahnhof oder beim neuen Feuerwehrmagazin stationiert sein wird, sei Gegenstand der laufenden Abklärungen, erklärt Sommer.

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