Kolossales Kino und coole Kids

Die Brass Band Konkordia Zwingen verzauberte das Publikum mit einem Programm aus Filmmusik, Kindertheater und Sketchen. Am Freitag war der Gemeindesaal proppenvoll.

Wie die sieben Zwerge: Die BBKids spielten ein Ständchen.

Wie die sieben Zwerge: Die BBKids spielten ein Ständchen.

Homogener, satter Klang: Die Brass Band Konkordia Zwingen mit neuem Dirigenten Thomas Scherrer. Fotos: Thomas Brunnschweiler

Homogener, satter Klang: Die Brass Band Konkordia Zwingen mit neuem Dirigenten Thomas Scherrer. Fotos: Thomas Brunnschweiler

Im Programm «Brass Fantasy» unter der neuen musikalischen Leitung von Thomas Scherrer war Filmmusik angesagt, ein Genre, das sich bei Brass Bands grosser Beliebtheit erfreut. Zu Beginn erklang der leicht vorgetragene Disney-Marsch «It’s a Small World», in dem es — passend zur Weltlage — heisst: «Es ist eine Welt voller Lachen, eine Welt voller Tränen, eine Welt voller Hoffnungen und eine Welt voller Ängste.» Auf der linken Bühnenhälfte sass alt Gemeindepräsident Benno Jermann, der BBKZ-Opi, dem die BBKids ein Ständchen brachten. Es waren Kinder, die erst drei Monate an einem Instrument hatten üben können. Es folgte die Filmmusik zu «How to Train Your Dragon», eine teils wilde und dramatische Komposition. Die Brass Band spielte sie mit einem satten, überzeugenden Gesamtklang und dynamischer Differenzierung. Zwei Kinder tanzten dazu als Drachen herum. Marc Jermann brachte seinem Vater ein Flügelhorn-Solo im berühmten «Can You Feel the Love Tonight» von Elton John aus dem Film «The Lion King». Er spielte akzentuiert und mit eleganten Phrasierungen. Ein Mädchen wollte vom Opi wissen, ob jetzt die Eisprinzessin komme. «Erst müssen wir uns in den Polarexpress setzen», war die Antwort, und die BBKZ mit einigen Meltinger Zuzügern intonierte «The Polar Express» von Alan Silvestri. Eine Kritikerin der Filmmusik sprach von «klebriger Musik»; vom Arrangement von Klaas van der Woude kann man das nicht behaupten. Das Werk ist nicht ohne Tücken, weil einige Stellen für einzelne Bläser exponiert sind. Das Lied «Let It Go» aus dem Film «Die Eiskönigin — Völlig unverfroren» gewann 2014 einen Oscar für den besten Filmsong. Das raffinierte Stück wusste durch schmissige, synkopierte Teile und einen vollen Klang zu gefallen.

Gelungene Veranstaltung

Nach der Verpflegungspause übernahmen Marco und Julia mit Sketchen die Moderation. Als Erstes stand ein Medley der Musik von «Back to the Future» an, eine robuste Filmmusik voller Dramatik. Julia trat vor dem Bond-Titel «Skyfall» als Julian Bond auf und Marco zur Erheiterung des Publikums in einem exotischen Frauendress. Im Stück übernahm die Posaune den Gesamtpart von Adèle; das Ganze war sehr stimmig gestaltet. «How Far I’ll Go» aus dem Animationsfilm «Vaiana» kam wippend, heiter, vorwärtsdrängend und mit optimistischem Grundpuls daher. Das pure Gegenteil war die Filmmusik «The Da Vinci Code» des Grossmeisters Hans Zimmer: düstere, schicksalsschwangere Musik in Moll, eine effektvolle Komposition zum gleichnamigen Streifen. Ihm liegt die abstruse Idee zugrunde, dass der Heilige Gral die leibliche Nachkommenschaft von Jesus und Maria Magdalena sei. Präsidentin Bianca Schnell-Strauss liess es sich nicht nehmen, allen Mitwirkenden zu danken. Mit Kastagnetten und Flamencorhythmen erklang am Ende das reizvolle Arrangement «The Mask of Zorro» von James Horner. Nach langem Applaus gab es noch zwei flotte Zugaben. Eine gelungene Veranstaltung!

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