Josef Liechty — ein Lehrer mit Haut und Haar
Seit sage und schreibe 47 Jahren unterrichtet der Sekundarlehrer Josef Liechty im Laufental. Der gebürtige Berner Oberländer führt ein Lehrerleben ohne Ablaufdatum — zugunsten seiner Laufner Sekundarschule und deren gesamten Schulgemeinschaft.

Pausengespräch im Lehrerzimmer der Laufner Sekundarschule. Mehrere Lehrerinnen und Lehrer diskutieren Fragen zum aktuellen Schulbetrieb. Mitten in der Gruppe bringt sich Josef Liechty aktiv ein — engagiert und mit einer klaren pädagogischen Meinung. Das berufliche Ruhebänkli kennt er nicht. Auch mit 73 Jahren steht er noch mitten im Unterrichtsleben.
Wer sich mit Josef Liechty unterhält, merkt sofort, dass ihm seine Klassen und die gedeihliche Entwicklung der Laufner Sek sehr am Herzen liegen.
Seit Ende der Siebzigerjahre im Laufental
«Ich habe 1978 als Lehrer in Grellingen angefangen, zusammen mit meinem Studienkollegen und späteren Schulleiter Guido Rabaglio», skizziert Liechty seine erste Zeit im Tal. «Dann, 1989, habe ich meine Stelle hier in Laufen angetreten.» Auch heute, lange nach dem eigentlichen Pensionierungsalter, erteilt Liechty etwa zehn Wochenlektionen, wovon ein Teil als Stellvertreter bzw. Springer bei kurzfristigen Personalengpässen eingesetzt wird. Seine Fächer: Mathematik, Biologie, Chemie, Physik und Werken.
Ein Glücksfall für die Sekundarschule
Liechtys Arbeit wird an der Schule sehr geschätzt, springt er doch bei Bedarf auch mal am Standort Zwingen in die Bresche. «Josef Liechty ist für uns Gold wert», sagen die beiden Schulleiter Gaston Caviezel und Mathias Kressig einhellig. «Er ist dank seiner Fachkompetenzen breit einsetzbar und blüht im Unterricht so richtig auf.» Liechtys Schülerinnen und Schüler kennen ihn oft schon vor der ersten gemeinsamen Lektion. Oft waren schon ihre Eltern bei ihm im Unterricht, in einzelnen Fällen sogar die Grosseltern! Liechty ist mit der Region sehr verbunden und kennt zahlreiche ehemalige Schüler und auch Lehrpersonen. Sein aktives Mittun bei Kollegiumsanlässen, Weiterbildungen und Konventen macht ihn zu einem beliebten Kollegen.
Klares pädagogisches Credo
Für Josef Liechty stellt der Unterricht auf Augenhöhe, in welchem die Schülerinnen und Schüler ernst genommen werden, die Grundlage seiner Lehrerarbeit dar. Dieses «auf Augenhöhe» beginnt in jeder Lektion mit dem Handschlag und dem Augenkontakt mit seinen Schützlingen. «Der Einbezug der Eltern ist ebenfalls sehr wichtig», fügt Liechty an, «für einen gelingenden Schulbetrieb ist es von Vorteil, wenn sich Eltern und Lehrpersonen kennen.»
Da Liechty eigentlich schon längst das Pensionsalter erreicht hat, laufen seine Verträge jeweils Ende Schuljahr aus. «Aber bisher haben wir ihn immer wieder angestellt, und wir waren immer froh, wenn er wieder zusagte», meint Schulleiter Caviezel mit einem Schmunzeln. Ein Arbeitsende ist für Josef Liechty offenbar nicht absehbar.