In der ARA stinkt es nicht mehr

Was in der Region runtergespült wird, landet in der Abwasserreinigungsanlage in Zwingen. Die ARA Laufental-Lüsseltal ist ein grenzüberschreitendes Pionierwerk und die Gemeinden sorgen dafür, dass die Anlage in ihren Händen bleibt und modern daherkommt.

Besuch vor Ort: Die Delegierten des Zweckverbandes Laufental-Lüsseltal besuchten die ARA in Zwingen. Foto: Bea Asper

Die Abwasserregion Laufental-Lüsseltal untersteht der Aufsicht des Amtes für Umwelt und ist im Kanton Basel-Landschaft die einzige Anlage, die von den Gemeinden als Zweckverband geführt wird. Die anderen Abwasserreinigungsanlagen in der Region Basel werden vom kantonalen Amt (AIB) betrieben. Den Gemeinden ist es in den letzten zwei Jahren gelungen, einen Grossteil der ARA in Zwingen komplett zu erneuern, ohne dabei einen Störfall auszulösen. Er wisse nicht, ob bei den verschiedenen Bautätigkeiten nie Probleme aufgetaucht seien, sagte Axel Buss vom Amt für Umwelt des Kantons Basel-Landschaft. Auf jeden Fall sei die Reinigung des Abwassers während der ganzen Bauzeit so erfolgt, dass es nichts zu beanstanden gab. Er sprach im Namen des Amtes für Umwelt den Verantwortlichen grossen Dank aus. Beim Zweckverband ARA Laufental-Lüsseltal werde für die Reinigung der Abwässer und damit für die Umwelt einiges geleistet. Dass der Betrieb reibungslos funktioniere, sei nicht selbstverständlich und verdiene Anerkennung. «Natürlich gab es während der Bauarbeiten hin und wieder Probleme, doch wir haben sie gelöst», sagt Thomas Blach, Betriebsleiter der ARA Laufental-Lüsseltal. Für die Erneuerung der verschiedenen Prozesse (Ersatz Rechenanlage und Sandfang) musste die mechanische Stufe der ARA während eines Jahres provisorisch betrieben werden.

Die Gemeinden hatten für die Erneuerung ihrer ARA grosse Investitionen gesprochen. Den Verantwortlichen sei es gelungen, den bewilligten Kredit von neun Millionen Franken nicht zu überschreiten, informierte Ingenieur Jürg Kappeler letzte Woche an der Delegiertenversammlung. Die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden waren eingeladen, sich vor Ort ein Bild zu machen, wie die Abwasserreinigungsanlage in Zwingen neu daherkommt. Die Gebäude, in denen sich der Sandfang und die Rechenanlage befanden, wurden rückgebaut und durch eine moderne, zweistrassige Feinrechenanlage ersetzt. Die Kapazitäten im Bereich Herausfiltern wurden deutlich erhöht. Zudem wurde das Verfahren bei der Schlammverdickung verbessert und die Geruchs­belästigung vermindert. Die Überreste werden neu direkt in Plastiksäcke verpackt und bereitgestellt für den Transport in die Kehrichtverbrennungsanlage. «Die ­Region verfügt nun wieder über eine ­moderne ARA, die auch in Zukunft ­sicherstellt, dass die Abwässer gesetzeskonform gereinigt werden», resümierte Thomas Blach.

Der Zweckverband investierte zudem kontinuierlich in Aussenanlagen an verschiedenen Standorten. Er baute Rückhaltebecken in Laufen bei der Kirche und in Zwingen in den Jostenmatten. Dem Becken, das in Breitenbach (in der Nähe der Lüssel) geplant ist, stehe auch nichts mehr im Weg. «Die Baubewilligung liegt vor», informierte Blach. Die Aussenanlagen sorgen dafür, dass die ARA in Zwingen bei heftigen Niederschlägen oder bei länger anhaltender Regenzeit nicht überlastet wird, hält Markus Lisser, Präsident des Zweckverbandes, fest. Lisser erinnert daran, dass sich die ­Abwasserregion Laufental-Lüsseltal die Frage gestellt hatte, ob sie in Zukunft noch in ihrer heutigen Rechtsform funktionieren kann, und sie prüfte verschiedene ­Optionen. Der Vorstand empfahl dann der Delegiertenversammlung, am bewährten Konstrukt des interkantonalen Zweckverbandes festzuhalten. Allerdings erfordere es personelle Anpassungen. Es brauche gezielte Fördermassnahmen, um das Know-how zu erhalten. Denn beim Team, welches die Anlage unterhält, werde es in den nächsten Jahren durch Pensionierungen zu Wechseln kommen, und es sei schwierig, Fachpersonal zu finden, welches spezialisiert ist auf den Betrieb einer ARA. Der Zweckverband schrieb die neu geschaffene Stelle des Betriebsleiters öffentlich aus und konnte sie Anfang 2023 mit Verfahrensingenieur Thomas Blach besetzen. Er kennt die ARA Laufental-Lüsseltal aus seiner früheren Berater­tätigkeit.

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