IG feiert im Duft der Kräuter
Seit 50 Jahren besteht die IG Laufen. Nach einer Führung durch das Kräuterzentrum der Ricola stiessen die Mitglieder des Vereins letzte Woche auf das Jubiläum an.
Rund 30 Personen der rund 85 Mitglieder der IG Laufen folgten am Mittwochnachmittag vor einer Woche der Einladung zum Jubiläumsanlass. Die Interessengemeinschaft feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. «Wir wollen das Vereinsleben wieder ankurbeln und planen nun jedes Jahr einen Event. Auch geht es darum, die Sichtbarkeit der IG zu erhöhen, da viel von unserer Arbeit im Sitzungszimmer stattfindet», sagte Christian Bärtschi, der seit einem Jahr das Präsidium mit Nafi Emri teilt. Emri, der sich schon länger im Vorstand der IG engagiert, erklärte, dass eine wichtige Aufgabe der IG darin bestehe, als Ansprechpartner für die Laufner Geschäfte zu fungieren. «Wir unterstützen die Unternehmen bei Fragen und Anliegen zur Stadt Laufen und beliefern sie mit Infos, zum Beispiel über Öffnungszeiten, Sonntagsverkauf, Baumassnahmen in der Altstadt etc.» Die IG sorgt für die Weihnachtsbeleuchtung im Stedtli und initiierte den zur Tradition gewordenen Christchindlimarkt. Die IG Laufen vertritt die Interessen der KMU-Betriebe nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern will mit diversen Massnahmen den Detailhandel und die Gastronomie in Laufen stärken. Ein wichtiges Mittel dazu sind die Laufner Geschenkkarten. Diese sind im Gesamtwert von 120000 Franken im Umlauf. Ein guter Abnehmer dafür ist zum Beispiel die Ricola, die ihren Mitarbeitenden Geschenkkarten zu Weihnachten verschenkt. «Das ist sehr wertvoll, denn damit werden die Geschäfte in Laufen unterstützt und gefördert», so Emri. Bärtschi fügte an, dass die IG das Bindeglied zwischen Gewerbe und Politik sei, die Anliegen ihrer Mitglieder aufnehme und diese dem Stadtrat vortrage. «Bei diesen Sitzungen können wir meist auch eine Lösung für alle Parteien finden.»
9 Milliarden Bonbons jährlich
Bei der Ricola — ebenfalls Mitglied der IG — wurde das Jubiläum gefeiert. Sandra Molinari und Veronika Ziemke führten durch das Kräuterzentrum an der Wah-lenstrasse. 600 Mitarbeitende zählt der Familienbetrieb weltweit. Neun Milliarden Bonbons werden jährlich in Laufen produziert. 13 Kräuter beinhaltet der berühmte Originalkräuterzucker. Rund 100 Kräuterbauern in der Schweiz bauen dafür jährlich 1500 Tonnen frische Kräuter an. Im 2014 von Herzog & de Meuron erstellten Lehmgebäude — dem grössten in Europa — werden die Kräuter verarbeitet. Anschliessend entstehen im sich daneben befindenden Fabrikgebäude die Bonbons. Am ehemaligen Produktionsort, an der Baslerstrasse, befindet sich seit Jahren nur noch die Verpackung und Lagerung. 45 Länder beliefert die Ricola, dabei sehen die Verpackungen nicht nur sprachlich, sondern auch designmässig je nach Bedürfnis und Mentalität des jeweiligen Landes anders aus.
Interessiert lauschten die Besucherinnen und Besucher den Ausführungen der beiden Frauen, stellten viele Fragen und durften sich nicht nur optisch, sondern auch sinnlich die Kräuterproduktion vorführen lassen. Der Duft der Pfefferminze war schnell erkannt, schwieriger war es mit Schlüsselblume, Holunder und Salbei. Denn die Pflanzen dufteten im getrockneten, zermahlenen Zustand anders als frisch. Interessant war auch der Duft von Andorn, einer bitterstoffreichen Heilpflanze, die die wenigsten kannten. Fürs Gemüt sorgte zum Schluss ein feiner Apéro.