Grossartig in jeder Beziehung

Das Orchester Laufental-Thierstein begeisterte am Sonntag in der St.Katharinenkirche mit nur zwei Musikstücken eine zu Unrecht etwas kleine Zahl von Konzertbesuchenden.

Glückliche Gesichter: Dirigent Joachim Pfläging, Konzertmeisterin Mirjam Hanauer (links daneben) und das Orchester geniessen den Applaus nach dem Schlussakkord. Foto: Martin Staub.

«Grossartig» schrieb sich das Orchester Laufental-Thierstein als Motto auf das Programmblatt seines Frühjahrskonzertes. Mit diesem Projekttitel war wohl insbesondere die Sinfonie Nr. 8 in C-Dur («die Grosse») des österreichischen Komponisten Franz Schubert mit einer Länge von nahezu einer Stunde gemeint. Als grossartige Komposition präsentierte sich auch das bereits im Alter von 23 Jahren geschriebene Werk «Efterklänge af Ossian, Op. 1» des dänischen Komponisten Niels Wilhelm Gade.

Die Überschrift «Grossartig» passte noch in anderer Hinsicht: Das Orchester präsentierte sich mit 50 Musikerinnen und Musikern in stolzer Verfassung. Nicht nur in seiner Grösse, sondern auch in seiner qualitativen Präsenz. Joachim Pfläging, der musikalische Leiter dieser grossartigen Formation, zelebrierte die beiden eher selten aufgeführten Werke mit präziser Stabführung. Selbst rasche Allegri, wie sie vor allem in Schuberts letzter Sinfonie verlangt werden, meisterten die fünfzig Musikerinnen und Musiker mit bemerkenswerter Kompaktheit. Auch tonlich — in der modernen Musik würde man von «Sound» reden — kamen die beiden Werke in diesem akustisch idealen Raum voll zur Geltung. Sowohl die nordisch inspirierten Klanggebilde des Niels Wilhelm Gade wie auch die als Ehrbezeugung an Beethovens 9. Sinfonie angelehnte 10. Sinfonie Schuberts, die übrigens erst 1840, zwölf Jahre nach dessen Tod, in Leipzig uraufgeführt wurde, entfalteten sich zum Hörgenuss. Der Dirigent informierte die Besucherinnen und Besucher nicht nur über die beiden Komponisten und aufgeführten Werke, sondern machte auch Werbung für die Musik im Allgemeinen, als einzige Sprache, die auf der ganzen Welt verstanden wird: «Wer Kinder hat, animiere diese, Musik zu machen. Die Musikschule hier in Laufen bietet sich dazu an», empfahl Joachim Pfläging dem interessierten Publikum. Er gab in kurzen Worten auch Einblick in die Entstehung neuer Projekte des Orchesters, welches im Übrigen seine nächsten Auftritte hier an diesem Ort für Ende November dieses Jahres plane. Hauptsache dieses frühabendlichen Sonntagskonzertes aber war die Musik der beiden Komponisten Niels Wilhelm Gade (1817–1890) und Franz Schubert (1797–1828). Die Zuhörenden waren zu Recht begeistert und lieferten nicht enden wollenden Applaus. Genau wie übrigens einen Tag früher, als das Konzert in der voll besetzten reformierten Kirche Birsfelden Standing Ovations ­ausgelöst habe, wie eine Musikerin schwärmte.

Weitere Artikel zu «Laufen/Laufental», die sie interessieren könnten

Laufen/Laufental20.11.2024

«Dr Schwarzbueb» blickt auf die Jugend

Letzten Donnerstag wurde an der Vernissage im Gymnasium Laufen der neue «Schwarzbueb» vorgestellt. Hauptthema im Jahr- und Heimatbuch 2025 ist die Jugend.
Laufen/Laufental20.11.2024

Das Sujet 2025 ist da: «Eusi Fasnachtsfamilie»

«Eusi Fasnachtsfamilie» lautet das Sujet der Fasnacht 2025. Am letzten Samstag wurde die Plakette an einem gelungenen Anlass der Öffentlichkeit präsentiert.
«Die Entstehungszeit ist die Schwangerschaft»
Laufen/Laufental20.11.2024

«Die Entstehungszeit ist die Schwangerschaft»

Die Kunstmalerin Erna Hofmann aus Breitenbach stellt ihre Werke aktuell im Kultur­café Röschenzer Hofgärten aus. Am vergangenen Samstag- abend fand die…