Gold für Andreas Imhof
Reiter Andreas Imhof brillierte in der deutschen Hauptstadt.
Der 26-jährige Andreas Imhof hat an den Special Olympics in Berlin, den Weltspielen für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, als Mitglied des Schweizer Reitteams zweimal Gold geholt. Er triumphierte in den Disziplinen Trail und English Equitation, wo er beinahe fehlerfrei beziehungsweise reibungslos durch die Parcours kam. Die Teilnahme an den Special Olympics in der deutschen Hauptstadt war für Imhof mit grossen Emotionen verbunden. Es war aber auch ein Erfolg für Coach Gisela Imark aus Laufen, die den gelernten Pferdewart — er hatte eine von der IV unterstützte Lehre als Praktiker Pferdepfleger gemacht — seit gut drei Jahren intensiv begleitet und trainiert.
Trotz grosser Anspannung und Nervosität vor den Wettkämpfen löste World-Games-Neuling Imhof seine Aufgaben konzentriert und fokussiert. Er war in zwei Disziplinen im Einsatz. «Im Trail waren die Posten zum Teil ziemlich anspruchsvoll gebaut, aber Andreas genoss den Ritt auf Pferd Dancer sichtlich, fühlte sich eins mit ihm und leitete es sicher wie souverän durch den Parcours», sagt Gisela Imark, die bereits an vergangenen Special-Olympics-Anlässen als Coach im Einsatz war. Auch im zweiten Wettkampf sei Imhof quasi perfekt geritten, so Imark. Erstaunlich: Imhof ritt auf einem ihm unbekannten Pferd. Den Draht zu diesem fand er — nicht selbstverständlich — im Rahmen des «Hors Matching» jedoch ohne Probleme.
Andreas Imhof und eine weitere Baselbieterin, Lea Perren aus Pfeffingen (ebenfalls mit einer Goldmedaille), waren Teil der Schweizer Equipe, die 70 Athletinnen und Athleten umfasste. Sie alle wuchsen über sich hinaus und meisterten die sportlichen wie mentalen Herausforderungen. Imhof auch aufgrund seiner Routine. Zu dieser «verhalf» ihm auch Gisela Imark, die auf dem Bauernhof Saalhof in Laufen, primär an Wochenenden, mit Imhof trainiert. Es ist der Ort, wo die studierte schulische Heilpädagogin der Sekundarschule Laufental ihre beiden Pferde eingestallt hat. Sie biete diese Trainings freiwillig an. Sie sei nicht von einer Institution oder einem Verein angestellt. «Es ist mir wichtig, dass mein Reitschüler im Sport weiterkommt, dass er Spass hat und seine Selbstsicherheit so auch wachsen kann.» Sie ergänzt, dass sie Glück habe, dass ihr im Stall Saalhof und vom Reitverein Laufen und Umgebung auch andere Reiterinnen ihre Pferde und ihre Freizeit zur Verfügung stellen.
Andreas Imhof, der in Wahlen aufgewachsen ist, ist seit 2019 in Grub/AR als Wochenaufenthalter zu Hause. Dort ist er auf dem Rütihof der Waldheim Stiftung Grub vielseitig tätig, unter anderem in der Landwirtschaft und mit Pferden. Mit diesen führt er beim heilpädagogischen Reiten für externe Kunden die Pferde und erledigt Stallarbeiten.