Gewerbegebiet wird weiterentwickelt
Inmitten des Naherholungsgebietes und der Naturschutzzone gedeiht das Gewerbe- gebiet Schachlete. Dies führt zu Mehrverkehr.
Das Gewerbegebiet Schachlete gehört der Burgerkorporation Dittingen und hat noch viel Entwicklungspotenzial. Würde es sich nicht mitten im Naherholungsgebiet befinden, das von einer Naturschutzzone umgeben ist, würde der wirtschaftliche Erfolg als Chance wahrgenommen werden. Aufgrund der Lage gibt es aus der Bevölkerung immer wieder Kritik an den Tätigkeiten. Beanstandet werden Belästigungen durch Lärm und Verkehr. Das «Wochenblatt» fragte bei Ueli Jermann, Präsident des Burgerrates, nach. «Es trifft zu, dass die Lastwagenfahrten im Vergleich zu früher tendenziell zugenommen haben, sie liegen aber deutlich unter den Werten, welche für die Bau- und Betriebsbewilligungen massgebend waren.»
Die Burgerkorporation setze auf Konsens. «Wir nehmen (die geäusserte) kon-struktive Kritik ernst und suchen mit den Anspruchsgruppen nach Lösungen», betont Jermann. Zu diesem Zweck habe man vor einigen Jahren den Dialog aufgenommen. «Wir brachten Kritiker und Gewerbetreibende an einen Tisch, und eine Kontaktgruppe ist nach wie vor aktiv. Der Bedarf an Sitzungen ist heute geringer als noch vor Jahren», resümiert Jermann.
Während des Baugesuchsverfahrens gab die geplante Recyclinganlage für Bodenaushub Anlass zu Spekulationen. Seit einem Jahr ist die Anlage, die eine Innovation darstellt, in Betrieb und die Messungen bestätigen, «dass die gesetzlichen Vorgaben zu den Lärmimmissionen sogar unterschritten werden». Die Anlage macht es möglich, Aushubmaterial zum Wiedergebrauch als wertvollen Rohstoff aufzubereiten. Erfunden wurde sie von der Albin Borer AG — ihre Tochterfirma Antag Recycling AG ist für den Betrieb zuständig. Jahre zuvor hatte die Burgerkorporation die Ausführung der Geländemodulation im Submissionsverfahren an die Albin Borer AG vergeben. Das Mehrjahresprojekt beinhaltet den Abbau von Gestein durch Sprengungen und Spitzen sowie die anschliessende Wiederauffüllung. Die damit verbundenen Immissionen und Erschütterungen hatten in Wohnquartieren von Laufen zu Reklamationen geführt.
Arbeiten dauern noch einige Jahre
Die Arbeiten für die Geländemodulation seien bisher gut vorangekommen, sie würden aber noch einige Jahre andauern, erklärt Jermann. Sprengungen würden nach wie vor stattfinden, «doch eine geänderte Vorgehensweise trägt zur allgemeinen Beruhigung bei», so Jermann. Zudem sei die Kommunikation verbessert worden. «Die Unternehmerin informiert aktiv über bevorstehende Arbeiten und ist offen für den Austausch mit Interessierten», führt er aus. Es seien umfangreiche Aufräumarbeiten vorgenommen worden und man verhindere das unerlaubte Deponieren von Materialien. Zudem konnten im Rahmen der Renaturierung schon einige Massnahmen zur Förderung der Biodiversität umgesetzt werden. Für das nächste Jahr sind noch die Entstehung einer Trockenwiese und das Anlegen eines Teiches geplant. Überdies habe sich die Burgerkorporation bei der Erschliessungsstrasse zur Schachlete für bauliche Massnahmen und für eine Temporeduktion starkgemacht. Für die Ausführung sei die Einwohnergemeinde Dittingen zuständig gewesen. «Das Verfahren hat insgesamt länger gedauert, als wir angenommen hatten, doch es konnte vor kurzem abgeschlossen werden», resümiert Jermann. Er erinnert daran, dass die Schachlete seit Jahrhunderten ein Ort ist, an dem mit Gestein gearbeitet wird. Der gültige Teilzonenplan knüpfe an diese Tradition an. Er bilde die Rechtsgrundlage zur Ansiedlung weiterer Firmen. Die dafür vorgesehenen Baufelder seien noch Teil der Geländemodulation. Bewilligt ist der Steinabbau in eine Tiefe von zwölf Metern und eine kontrollierte Auffüllung durch sauberes Aushubmaterial. Später könnten dann hier grössere Hallen und Anlagen errichtet werden.
«Wir fördern in der Region die Wertschöpfung», sagt Jermann. Die Parzellen würden im Baurecht abgegeben werden, und mit den Einnahmen finanziere die Burgerkorporation ihre vielfältigen Tätigkeiten wie zum Beispiel im Bereich der Fernwärme oder des Naturschutzes. «Der Ausbau, der Ersatz der bestehenden Schnitzelheizungen und die Verbindung untereinander boten in Dittingen 35 Neukunden die Möglichkeit, ihre Liegenschaft an der Fernwärme anzuschliessen. Das Projekt geniesst weit über die Region hinaus hohe Anerkennung», so Jermann.